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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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Magie nicht sehr stark, weil sie zu lange im Verborgenen geblieben ist. Ist kann sie nicht einmal als schwaches Leuchten erkennen. Aber das wird sich wieder ändern - wenn ihr sie zulasst und weiter nutzt."
    "Reperisciria", wiederholte Corrie nachdenklich. "Und Audilapia. Hat das wohl einen bestimmten Grund?"
    "Alles hat einen Grund, oder nicht?", fragte Talisienn schulterzuckend. "Auf jeden Fall muss die Ankunft hier euer bisher verborgenes Inneres geweckt haben. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Hier in Woodmoore werdet ihr vermehrt äußerlich normale Menschen treffen können, die über gewisse, zum Teil auch recht seltsame Fähigkeiten verfügen. Das liegt daran, dass hier die Dichte der Bewohner aus dem Reich der 100 Inseln oder ihrer Nachkommen verhältnismäßig hoch ist, verglichen mit anderen Landstrichen. Und die Begegnung mit solchen Leuten hat schon seit jeher schlafende Magie in den Menschen geweckt. Es gibt nicht wenige, die als Kind über magische Fähigkeiten verfügen, die irgendwann als kindische Fantasien verurteilt und verdrängt werden, bis sie aufhören zu existieren. In anderen Menschen schlafen sie ewig, weil sie nie die Gelegenheit bekommen, sie anzuwenden. Und bei euch treffen beide Fälle zu. Vielleicht war es ja auch deine Fähigkeit, die dich zur Anzeige und zu diesem bestimmten Buchladen geführt hat? So etwas funktioniert auch, wenn die Magie vor dem Träger noch verborgen und damit schwach ist."
    "Und was kann eine Reperisciria normalerweise tun?"
    "Eine Reperisciria im Vollbesitz ihrer Kräfte kann alleine durch bloßes
Wünschen
Dinge geschehen lassen. Deshalb sollte man sich auch besser nie ihren Zorn zuziehen."
    Im selben Moment kam Donn mit einer Papierserviette wieder, die er Silvana reichte. "Und was ist jetzt genau mit den Karten und dem Zweiten Buch von Angwil?"
    "Wie genau sie zu gebrauchen sind, vermag ich nicht zu sagen", erwiderte sein Bruder. "Der Novize hat keinerlei Hinweise darauf hinterlassen. Aber man benötigt das Erste Buch dazu, soviel steht fest. Herauszufinden, was genau zu tun ist, obliegt uns. Immerhin müssen auch die anderen vier Bücher vor Lamassar gefunden werden. Eines in seinem Besitz würde ausreichen, Angwil für immer auszulöschen und den Untergang unserer beider Welten herbeizuführen."
    "Dürfen wir erfahren, wo sich das Erste Buch befindet?", fragte Corrie. "Ich meine, wo
genau
. Dass es im Buchladen ist, ist ja schon klar."
    Bevor Yazeem einen Einwand hervorbringen konnte, hatte Talisienn bereits geantwortet. "Der
Spiegel der ersten Begegnung
birgt das Geheimnis. Und er gibt es nicht preis, wenn man nicht weiß, was zu tun ist. Dafür haben Alexander und ich gesorgt, als das Buch in diese Welt herübergebracht wurde."
    "Der große Standspiegel?", fragte Silvana.
    "Eben jener."
    Corrie erinnerte sich an eine Bemerkung, die Yazeem gemacht hatte. "Dann könnten nur Alexander und du das Buch auch wieder an sich nehmen?"
    "Ich ja. Aber nicht Alexander."
    Silvana runzelte die Stirn. "Sondern?"
    Talisienn lächelte unergründlich. "Scrib."
    "Die Ratte?"
    "Er weiß, wie. Aber solange wir keine Kenntnisse darüber haben, wie der Inhalt des Kästchens genau zu benutzen ist, wäre es nicht ratsam, das Buch aus seinem Versteck zu nehmen. Und heute werden wir auch zu keinem Ergebnis kommen." Er tastete nach einem Scone, seiner Brille und machte es sich in den Kissen der Couch bequem. "Aber ich freue mich jetzt schon auf den Tag, an dem das Rätsel gelöst wird. Es bringt uns näher an das Dritte Buch - und zu einem weiteren Schritt, den wir Lamassar voraus wären."

Die Stunde der Wahrheit
    Nach einer viel zu kurzen Nacht mit viel zu vielen wirren Träumen und kreisenden Gedanken trafen sich Corrie und Silvana am nächsten Morgen in der Küche, wo sie Yazeem bereits mit einem gedeckten Frühstückstisch erwartete.
    "Ihr seht nicht besonders ausgeruht aus", bemerkte er, während er den beiden Freundinnen heißen, duftenden Kaffee eingoss.
    Silvana starrte auf ihr verzerrtes Spiegelbild in der schwarzen Flüssigkeit, den Kopf in die Hände gestützt. Einzelne, rote Strähnen fielen ihr in die Stirn. "Du willst jetzt nicht ernsthaft auch noch nach dem Grund fragen, oder?"
    Yazeem grinste schief. "Soviel vermag ich mir noch zusammenzureimen, würde ich behaupten."
    "Und das alles, noch bevor wir diesen Laden überhaupt eröffnet haben!"
    Corrie hob die Brauen. "Wer hatte am Anfang noch befürchtet, hier würde rein gar nichts passieren? Dass wir hier

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