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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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schon wieder."
    "Deine Mutter muss ihre Kundschaft jeden Abend mit dem Besen aus dem Laden fegen", hielt ihr Vater dagegen.
    Mrs. Vaughn schüttelte den Kopf. "Es ist doch gerade erst der Eröffnungstag, Martin. Ich bin sicher, die beiden werden das in Zukunft ganz fantastisch machen." Sie sah zu Yazeem herüber, der noch immer im Gespräch mit seinem Kunden war, jedoch kurz zu ihr herübernickte. "Und was ist das für ein schmucker Kerl?"
    Corrie folgte ihrem Blick. "Das ist Yazeem. Er arbeitet für uns."
    Mrs. Vaughn sah ihren Mann triumphierend an. "Noch keinen ganzen Tag geöffnet und schon einen Mitarbeiter eingestellt. Mach weiter so, Corrie-Darling." Und leiser fügte sie hinzu. "Wäre er nicht auch etwas für dich?"
    Corrie fühlte, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. "Ich glaube nicht, Mum. Danke."
    "Behalt ihn trotzdem im Auge."
    "Sicher. Möchtet ihr nicht mit nach hinten kommen? Yazeem schafft das hier auch alleine. Wir könnten uns setzen und ich könnte einen Kaffee oder Tee …"
    "Furchtbar gerne, Schätzchen, aber dein Vater hat noch einen Termin", flötete ihre Mutter und strich ihr über die Wange. "Wir haben so lange für den Hinweg gebraucht, dass wir schon wieder zurück müssen. Aber wir kommen dich sicher noch ein anderes Mal besuchen."
    "Schade", log Corrie, und Silvana nickte bekräftigend.
    "Allerdings", griente Mrs. Vaughn und förderte aus ihrer riesigen Handtasche drei Sektgläser aus Plastik hervor, "stoße ich zumindest noch mit euch an." Schneller, als ein gewisses Ei von der Mauer hätte fallen können, hatte sie eine der beiden Flaschen geöffnet und war im Begriff, den Sekt direkt auf dem Büchertisch einzufüllen. Corrie und Silvana rissen die Gläser gerade noch rechtzeitig an sich.
    Mrs. Vaughn hob verstehend die Brauen. "Da könnt ihr auch nicht Nein sagen, oder?"
    Sie schenkte ein, nahm ihrer Tochter eine der beiden gefüllten Flöten aus der Hand und prostete ihnen zu. "Auf den Laden und dass er euch jede Menge Geld abwerfe!" Sie kippte den Alkohol in einem Zug hinunter.
    "Und feiert nachher noch mit dem Sekt weiter", fügte Corries Vater hinzu, während er sich zum Gehen wandte. "Ich war extra deswegen bei Jules. Hervorragend und teuer. Aber das sollte meine Tochter mir schließlich wert sein." Er lächelte dünn.
    "Macht es gut, ihr beiden." Mrs. Vaughn umarmte die beiden Freundinnen noch einmal, dann folgte sie ihrem Mann - jedoch nicht, ohne Yazeem vorher noch einmal zugewinkt zu haben.
    Als die Tür hinter den beiden zufiel und der Motor gestartet wurde, atmete Corrie hörbar auf und stellte ihren Sekt auf der Theke ab. "Überstanden."
    "Für dieses Mal", nickte Silvana.
    "Egal. Überstanden."
    "Ein seltsames Paar", bemerkte Yazeem, der neben die beiden trat und dem silbernen Jaguar nachsah. "Ganz anders als du."
    Silvana versetzte Corrie daraufhin einen Stoß in die Seite und grinste breit. "Zum Glück."
    "Wenn ich irgendwann pinken Nagellack und grünen Lidschatten zu lilanen Haaren kombinieren sollte, erschießt mich bitte, ohne nachzufragen", erwiderte Corrie kopfschüttelnd. "Denn dann bin ich nicht mehr zurechnungsfähig."

    Eine halbe Stunde später waren Corrie und Silvana wieder ganz alleine im geschlossenen Laden. Yazeem hatte noch eine Besorgung zu erledigen und sich deshalb schon verabschiedet.
    Die verkauften Bücher in den Regalen waren bereits nachgeräumt und die Einnahmen im Tresor verstaut, als Silvana das Kästchen vom Basar, das neben den Geldrollen lag, an sich nahm und damit die Treppen zum Spiegelzimmer empor stieg.
    Corrie, die mit der Eingabe der Kundenbestellungen begonnen hatte, war völlig vertieft in ihre Arbeit und hob nicht einmal dann den Blick, als die vorletzte Stufe mit einer Vehemenz knarrte, als wollte sie um jeden Preis Corries Aufmerksamkeit erregen.
    Doch damit hatte sie keinen Erfolg.
    Vorsichtig betrat Silvana den Raum und schaltete das Licht ein. Noch immer war der Großteil der ausgestopften Tiere unter den weißen Laken verborgen und bildete eine weite Gebirgslandschaft inmitten der Schränke und Anrichten. Auch der Spiegel selbst war wieder verhängt, nachdem die Feuerwölfe bei ihrem Eindringen das Tuch heruntergerissen hatten. Yazeem hatte es am Morgen entdeckt, als er noch einen kleinen, präparierten Drachen für den Fantasy-Tisch geholt hatte.
    Zuerst zögernd, dann jedoch mit einem entschlossenen Ruck, zog Silvana das Bettlaken wieder herunter - und machte einen erschrockenen Satz zurück.
    In den Ästen des

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