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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Nicole dem frechen Kerl den Saum ihrer Jacke. »Was soll das? Bist du noch klar im Kopf?«
    Udo hustete und prustete vor Lachen und lag mittlerweile schon beinahe am Boden, da er sich vor lauter Anstrengung seines Zwerchfelles kaum noch auf den Füßen halten konnte.
    »Haha … lass mich … raten. Du hast … das …«
    Er holte tief Luft und hielt sich mit der Hand das Zwerchfell.
    »Du ... Du hast … hast das im Krankenhauskiosk gekauft … Haha …«
    »Ja. Warum?« Die Grunge-Queen klang schon sehr verärgert.
    Auch ihr Blick sprach Bände. Ehrlich gesagt wollte Udo gar nicht wissen, was sie im Moment von ihm dachte. Er war sicher der ›Idiot des Tages‹ für sie. Er wischte sich die Tränen aus den Augen.
    »Na, das ist doch falsch geschrieben. Die hießen doch Backstreet Boys.«
    »Und?« Ihr Tonfall gab seiner Vermutung, hinsichtlich ihrer Meinung über ihn, zu einhundert Prozent recht. »Ich find‘s cool wie es ist. Aber sag mal ehrlich, du bist schon ein rechter Depp, oder?«
    Udo stutzte. Hatte er eben richtig gehört?
    »Was?« Schlagartig war er ernst.
    »Alter, du hast einen einsamen Rekord. Ich kenn dich gerade mal drei Minuten und habe geistig eine neue Schublade für dich eröffnen müssen.«
    Udo blickte sie leicht verdattert, fast entschuldigend an, aber Nici setzte ihre Ausführungen weiter fort.
    »Weißt du, was auf der draufsteht? ›Oberwichtiger, selbstverliebter, nichts-checkender Schwachkopf.‹ Und das Geilste ist – du bist da ganz alleine drin. Gratuliere, du Trottel.« Mit diesen Worten bewegte sie sich Richtung Tür.
    Udo stand da und sah sie immer noch mit offenem Mund an.
    »Ey, das war doch nur ein Spaß.«
    »Scheiß auf Spaß!«, fauchte sie in seine Richtung und gab Bianca einen Abschiedskuss auf die Wange. »Ich stell deine Sachen unten aus dem Auto raus. Sag dem Bimbo, dass er dir helfen soll die hoch zu tragen. Ich muss weg – sonst muss ich kotzen.«
    »Ja, Süße. Danke. Tut mir echt leid, ich kenn ihn so gar nicht. Geht klar. Dank dir!«
    »Ey.« Udo hob die Hand und wollte dazu etwas sagen, aber Biancas Blick ließ ihn verstummen.Also stand er die nächsten zehn Sekunden ohne ein Wort zu sagen im Vorzimmer seiner Wohnung. Er wartete bis die beiden im Stiegenhaus verschwunden waren.
    »Bimbo? Die hatte aber echt ein Rad ab«, fuhr Udo im Selbstgespräch fort und ging wieder in die Wohnung.
    Er beugte sich zum Käfig der Maus runter und warf einen Blick hinein. Die Maus lugte nach draußen und sah aus, als wenn sie lächeln würde. »Hey Eddi. Findest du die Situation witzig? Lach nur. Mal sehen, wer zuletzt lacht.«
    Er fingerte sein iPhone aus der Hose und knipste ein Foto.
    Dieses lud er auf Facebook hoch. Titelunterschrift: »Mäusewanderung. Zwei Exemplare in meinen Räumen eingetroffen. 1) Mutanten-Maus (siehe Foto) 2) Sexy-Krankenschwester-Maus (im Stiegenhaus – nicht am Foto)«
    ›DING DONG!‹
    Als Udo gerade dabei war etwas aus dem Kasten im Schlafzimmer zu holen, läutete es schon wieder. Der Klang der Glocke verriet, dass es abermals der Glockentaster vom Eingangsbereich war. Vermutlich wollte Bianca wieder ins Haus.
    Udo drückte den Türöffner. ›BRRRR!‹
    Neben der Tür, die mehr als nur schlecht geräuschisoliert war, hörte er den Klang des Öffnungsmechanismus durch das ganze Stiegenhaus nach oben hallen.
    ›DING DONG!‹
    Hä? Schon wieder…?
    Hatte sie die Tür nicht aufgedrückt, während er sie öffnete?
    ›BRRRRRRR!‹ Erneut drückte er den Knopf, diesmal sogar ein paar Sekunden länger.
    ›DING DONG!‹
    ›Verdammt! Checkte die Tussi nicht, dass er die Tür eh schon zu öffnen versucht hatte?‹
    Er griff zum Hörer der Gegensprechanlage und rief ein wenig ungeduldig hinein: »Jaaaaa?«
    »Udo-Häschen. Nachdem du Nici so toll verjagt hast, wäre es nett, wenn du mir helfen könntest meine Sachen nach oben zu tragen.«
    In ihrer Stimme schwang ein nicht zu überhörender Vorwurf mit.
    »Oh. Ah. Ja, klar.« Er nahm den Schlüssel von der Kommode und eilte über die Stiege nach unten. Als er durch die Eingangstür im Parterre schritt, stockte sein Atem.
    »Ich dachte, du hast dort ein Schwesternzimmer bewohnt und nicht die Lagerhalle von IKEA. Mit was hat Nici dich denn hergeführt?«
    Demonstrativ blickte er nach oben und drehte sich um dreihundertsechzig Grad im Kreis. »Mit einem Monstertruck? Oder mit so übergroßen Dingern, die man aus amerikanischen Steinbrüchen kennt?«
    »Sehr witzig! Wenn du bei mir auch so weitermachen

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