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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Jacke auszog und sich an seinem Arbeitsplatz am PC anmeldete.
    »Ja, der ist da. Ja natürlich. Ich hab es ihm sofort gesagt. Ja – kommt gleich zu Ihnen. Ach so – ja – okay. Sag ich ihm. Ja… ist gut.«
    Snif beendete das Gespräch und wandte sich Udo zu.
    »Ähem, … und was ich eben auch noch sagen wollte, der Grund für meine SMS … Also die Dahlke hat schon dreimal angerufen und
    nach dir gefragt. Du sollst aber gar nicht zu ihr, sondern zum Leitner.«
    Udos Alptraum wurde wahr – nun gut, er hatte in Wahrheit auch keine Sekunde gedacht, dass dieser Kelch an ihm vorübergehen würde. Aber wenn es dann real wurde, war das Gefühl dennoch anders.
    »Ja, war klar. In sein Büro?«
    Snif nickte und sein Blick war immer noch voller Respekt und Ehrfurcht.
    »Sagen Sie mal, wie stellen Sie sich das eigentlich vor?« Udo war noch nicht einmal mit beiden Beinen in Leitners Zimmer, als dieser ihn schon lautstark ankeifte.
    »Naja, ich will ja nicht frech sein, aber die Gehirnerschütterung war nicht meine Idee.«
    Leitner glotzte ihn nur dumm an. War sein Hörgerät kaputt?
    »Oder? Was meinen Sie?« Udo fragte unsicher nach, da Leitner ihn immer noch unvermindert anstarrte.
    »Sie glauben wohl, Sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen …
    Aber Freundchen, einen wie Sie werden wir schon zur Räson bringen. Außerdem gibt es einige Ungereimtheiten, die wir dringend aufklären müssen. Herrn Schlürpmann ist da einiges zu Ohren gekommen und er hat mich damit beauftragt festzustellen, wie und ob Sie tatsächlich darin verwickelt sind. Ich kann mir schon vorstellen wie es zu Ihrer …«
    Er deutete zwei Gänsefüßchen mit beiden Händen vor sich in die Luft, um das folgende Wort unter fiktive Anführungszeichen zu setzen.
    »… G-e-h-i-r-n-e-r-s-c-h-ü-t-t-e-r-u-n-g gekommen ist. Sie mussten die Reißleine ziehen. Sie haben gemerkt, dass sich die Schlinge um Ihren Kopf zusammenzieht! Ich verstehe nicht, wie irgendwer immer noch an Ihre Unschuld glauben kann, obwohl die Sachlage doch so klar ist. Die Indizien erdrücken Sie!«
    Mit heimtückischem Grinsen und widerwärtigen Augen starrte er bei diesen Worten Udo ins Gesicht und forderte ihn regelrecht zu einer Antwort heraus.
    ›What the fuck?‹ Udo verstand kein Wort – genauer gesagt, er konnte nicht glauben, was er eben gehört hatte. Diesen gedanklichen Müll konnte doch nicht mal der Leitner ernst meinen.
    »Ach so, nun ist alles klar.« Udo winkte mit der Hand ab.
    »Sie verwechseln mich. Tschöööö.« Er drehte sich um und machte sich auf den Weg in Richtung Tür. Innerlich lachte er, denn er war ein wenig über sich selbst überrascht, aber es passte.
    ›KAAAAWUUUUMMMM!!!!‹
    Hinter ihm krachte es und Udo zuckte zusammen wie bei einem Einschlag einer Granate. Er drehte sich um und sah, wie Leitner seine offenbar schmerzende Hand vom Tisch wegzog. Dem HTL-Ingenieur war anscheinend der Geduldsfaden gerissen. Er stand nun da, mit hochrotem Kopf und betrachtete die durch die Wucht des Aufpralls seiner Hand auf den Boden gewirbelten Dinge. Zeitgleich schrie er. Erst in der Mitte des Satzes wanderte sein Blick auch tatsächlich zurück zu Udo.
    »Verdammte Scheiße. Was glauben Sie, wer ich bin? Was meinen Sie eigentlich, was Sie sich alles herausnehmen können? Ich werde Ihnen schon noch zeigen, wo der ‚Bartl den Most‘ holt. Verdammte Scheiße.«
    Irgendetwas mit verfluchten Exkrementen schien seine Kindheit geprägt zu haben. Denn auch noch beim Aufheben der Dinge vom Boden kam nur »Verdammte Scheiße«.
    »Herr Leitner!« Udo blieb cool.
    »HERR IN-SCHEEEN-JÖÖÖR« Leitner bekam einen hochroten Kopf und spuckte dabei. Udo feixte innerlich. Wenn er noch ein Schäufelchen nachlegen würde, dann würde sich das Problem von selbst lösen. Blöd wäre nur, dass er dann einen ehemaligen HTL-Absolventen auf dem Gewissen hätte. Kurzer Konstitutionscheck vom Leitner ... Passt! Ein bisschen was geht noch.
    »Ah. Ja. Genau. Entschuldigen Sie bitte.« Udo grinste.
    Leitners Gesichtsfarbe begann sich ein wenig von Rot in Hautfarben zu wandeln. Allerdings nur kurz – denn dann wurde sie Lila. Dunkellila.
    Udo ergänzte seinen Satz mit: »Sie haben ja irgendwie die HTL geschafft – hätte ich fast vergessen.«
    Die tobende Aubergine griff nach dem Hefter und warf ihn in Richtung Udo. Udo deutete dies als Zeichen, endlich zu gehen. Der Hefter verfehlte ihn nur knapp. Er sah dessen Einschlagen in der Wand und bemerkte noch, wie sich hunderte Heftklammern

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