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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Ohne Jani auch nur die Gelegenheit zu geben nachzufragen war Udo auch schon um die Ecke verschwunden.
    Er rief ein Taxi, wartete noch zehn Minuten in der Kälte und fuhr dann auf direktem Weg nach Hause.

16 Agentin Bianca
    Es war Montagmorgen und der Wecker klingelte. Udo war müde und noch geschlaucht von Tonis russischen Sturmgewehren und dem restlichen Zeugs. Als er heimgekommen war, war Bianca noch nicht zu Hause gewesen. Langsam glitt seine Hand auf die andere Seite des Bettes. Ja, sie war da. Sie schlief tief und fest. Also musste sie nach ihm heimgekommen sein. Irgendwie wollte er es immer noch nicht wahrhaben, dass sie bei diesem Leitner-Fuzzi gewesen war.
    Wo der sie wohl überall angetatscht hatte? Hoffentlich war es wenigstens zu etwas gut gewesen. Kurz überlegte er, ob er sie wecken und mit ihr sprechen sollte, entschied sich aber auf Grund der bereits fortgeschrittenen Zeit dagegen. Er wollte sie später vom Büro aus anrufen um sich nach dem aktuellen Stand der Dinge zu erkundigen.
    Udo betrat die Eingangshalle bei Schlürpmann und wen erblickte er als Erstes? Kaum zu glauben, natürlich den Leitner. Dieser wirkte sensationell entspannt und freundlich. Hätte man ihn nicht näher gekannt, man hätte ihn für einen verträglichen Zeitgenossen halten können. Er stand dort im Bereich einer Türe zu einer der Fertigungshallen und sprach mit einem Mechaniker. Das war etwas Seltenes. Normal war das normale ›Fußvolk‹ ja nicht gut genug für die Weihen der Anwesenheit eines Leitners. Udo lauschte. Leitner scherzte und sprach in einem sonderbaren Klang mit dem Arbeiter.
    Wie bitte? Das klang eben so freundlich. Zwar nicht übertrieben freundlich, aber im Vergleich zu den sonstigen Ansagen regelrecht nett. Udo wurde es heiß und kalt. Warum war dieser Fatzke so gut aufgelegt. Was sich da gestern wohl abgespielt hatte. Udo stoppte den Porno in seinem Kopf, in dem leider auch Bianca eine Hauptrolle spielte. Eben war seine Phantasie mit ihm durchgegangen. Er musste diese Bilder wieder aus dem Kopf bekommen. Wähhh!
    Er beschleunigte seine Schritte wieder und begab sich in Richtung seines Arbeitsplatzes.
    »Morgen!«
    Snif klang zwar nicht so übermäßig freundlich wie eben der Leitner, dafür aber eindeutig nach neuen Nachrichten. Noch bevor Udo auch nur Gelegenheit hatte nachzufragen, sprudelte es auch schon aus ihm heraus.
    »Hast du schon den Leitner auf Facebook gelesen? Erzähl, was war gestern?? Ich bin ja schon so gespannt.«
    »Und ich erst. Was meinst mit dem Leitner und Facebook? Was ist dort?« Udo bückte sich zur Mineralwasserflasche unter seinem Tisch und schenkte sich ein Glas ein.
    »Na, ich vermute mal, der hat ganz schön angebissen!«
    Snif ging zum PC und rief Leitners ekeliges Facebookprofil auf.
    Udo sah ihn fragend an und folgte ihm mit dem Glas in der Hand. Er blickte auf den Bildschirm. Da kam dann auch schon der Brechreiz, denn seit gestern zierte Leitners Profil ein Waschbrettbauch.
    Hannes Leitner stand zusätzlich in dicken Lettern auf dieser Seite. Hannes. Jetzt erst merkte er, dass der Leitner die nächste Person gewesen war, von der er nur den Familiennamen kannte.
    »Das wolltest du mir zeigen?« Angewidert verzog Udo das Gesicht.
    »Nein, natürlich nicht!« Er klickte weiter und landete auf Biancas Profil.
    »Ich nehme einmal an, dass, wenn ihr unseren beziehungsweise meinen Plan in die Tat umgesetzt habt, das das Profil deiner Süßen ist. Kesse Maus übrigens!«
    »Ja, das ist es. Aber wie kommst du drauf?«
    »Na, weil unser beobachteter Freund heute um sechs Uhr in der Früh Folgendes gepostet hat.« Sein Zeigefinger drückte auf eine Stelle am Bildschirm und hinterließ einen Fettfleck.
    Udo nahm einen Schluck vom Mineralwasser und las.
    ›Hallo, meine Süße! Danke für die wunderschöne Nacht! Ich freu mich schon auf ein Wiedersehen.‹
    ›Prrffffftttt!‹
    Udo beförderte das Wasser aus dem Mund zurück ins Glas und starrte auf dem Fettfleck am Bildschirm. Hatte er eben richtig gelesen? Hoffentlich nicht. Noch einmal las er diese Zeilen durch, aber der Inhalt blieb unverändert der gleiche.
    »Hehe. Ist doch super!!!«, jubilierte Snif.
    »Super? Spinnst du?«
    »Na, das ist doch, was wir wollten. Dass er Vertrauen zu Bianca fasst und wir ihn aushorchen können.«
    »Ja, wollten wir das wirklich?« Er klang verzweifelt. Der Preis dafür schien ihm mittlerweile zu hoch. Komisch, darüber hatte er sich eingangs keinerlei Gedanken gemacht gehabt.
    Snif legte ihm

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