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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Richtung des großen Hauptportales.
    Udo wusste, dass es keinen Sinn machen würde, sich dagegen aufzulehnen. Diese Runde ging an Leitner und sein androgynes Biest, aber die Schlacht war noch nicht zu Ende. Er hatte noch einen Trumpf im Ärmel, mit dem im Moment noch keiner der beiden rechnen konnte.
    Er hätte weinen wollen, aber den Gefallen wollte er dem ganzen Intrigantenpack nicht machen. Langsam, traurigen Schrittes, da der sich leider nicht vermeiden ließ, schritt er von dannen. Als Udo gerade erst das Geländer von Schlürpmann hinter sich gelassen hatte, läutete sein Handy.
    Es war Snif.
    »Ja?«
    »Hey Udo – stimmt das, was die dumme Dahlke mir eben gesagt hat?«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Das die dich dienstfrei gestellt haben und nach Hause geschickt?«
    »Ja, das ist richtig«, bestätigte Udo zerknirscht.
    »Ja, aber dürfen die das? Wenn ich du wäre, würde ich ...«
    »Die haben das schon im Vorfeld auch mit dem Betriebsrat gecheckt. Ich vermute mal, ich habe gar keine Chance. Offiziell tun sie das natürlich um mir die Gelegenheit zu nehmen weiter zu betrügen oder gar meine Spuren zu verwischen. In Wahrheit geht es aber darum, mir jegliche Gelegenheit zu nehmen, herauszufinden, worum es genau geht und die Wahrheit zu beweisen. Der Leitner hat doch nur den Arsch offen, weil seine Machenschaften ans Tageslicht gekommen sind. Ich nehme an, das ist und war auch kein persönlicher Rachefeldzug gegen mich. Aber nachdem er aufgeflogen war, musste er es ja irgendwem in die Schuhe schieben. Wer lag da näher als ich?«
    Udo schmunzelte und ergänzte: »Naja, und wenn ich ehrlich bin, hab ich mich in letzter Zeit ihm gegenüber ja fast schon aufgedrängt.«
    »Hmm, ja, da hast wohl leider mit allem recht. Aber dennoch – die können dich doch nicht einfach so rauswerfen. Außer der Aussage vom Leitner, dass er dich in Verdacht hat die Firma zu betrügen gibt‘s doch gar nichts. Das kann doch nicht sein.«
    »Doch, leider.«
    Snif schnaufte ins Telefon. »Ich kann‘s nicht glauben.«
    »Schau mein Freund, umso wichtiger wird es sein, dass du in der Firma die Augen offen hältst und mich über Wichtiges informierst. Spiel bitte weiter mit bei dem ganzen Theater und halte mich auf dem Laufenden.«
    »Jo, mach ich. Ach ja, noch was – die Dahlke hat gemeint, ich soll deinen Schreibtisch ausräumen und deine privaten Sachen in Kartons packen. Am Nachmittag kommt das dann wer vom Expedit holen und die schicken dir das zu. Hey, tut mir echt leid.«
    Udo hatte sich schon wieder gefangen.
    »Nene, passt schon so. Weißt eh, alles ist für irgendwas gut.«
    »Dein Gottvertrauen möchte ich auch haben.«
    »Nix Gott! Ich muss auf dich und auf Bianca vertrauen. Ihr zwei könnt mir noch helfen.«
    »Jo, fix. Ich helf dir. Hey, ich halte meine Augen offen. Jetzt kriegt der Leitner-Fatzke es auch mit mir zu tun.«
    »Danke.«
    »Bitte gerne. Und wennst was brauchst, Udo. Ruf an!«
    »Okay. Danke, mein Freund. Bis bald.«
    »Bis bald.«
    Udo legte auf. Er blickte auf das Display, dann zum Himmel.
    Eben war die Sonne aus der Wolkendecke hervorgetreten, fast so als wollte sie sagen: ›Hey Udo! Es geht weiter! Du schaffst das.‹
    Na dann, wollen wir mal hoffen, dass die Sonne recht hat.
    Er steckte das Handy wieder in die Hosentasche und machte sich auf den Heimweg. Bianca wollte er noch nicht anrufen, sie würde sich sonst wohl Sorgen machen. Wie sie wohl reagieren würde?
    Komplett in Gedanken an die Ereignisse der letzten Stunden und Tage ging er den Weg nach Hause. Nachdem er die Stiegen nach oben wie in Trance genommen hatte, öffnete er die Tür.
    »Hallo Schatz. Ich bin zu Hause.« Er musste lachen. Klang irgendwie kitschig, wie in irgendwelchen alten Filmen, wenn der Vater von der Arbeit heimkam. Er lauschte. Nichts! Er erneuerte seinen Gruß in die restliche Wohnung hinein und lauschte neuerlich. Nein, da kam nichts zurück. Er ging ins Schlafzimmer, ins Bad, in die Küche und ins Wohnzimmer. Nein. Da war niemand. Bianca war nicht zu Hause.
    Komisch, vorhin gerade noch hatte er mit ihr telefoniert und nun war sie weg. Wieder kamen kurz Zweifel an Biancas Integrität auf, die er aber gleich wieder verdrängte. Da stand am Boden immer noch die PS3, die er am Wochenende wieder startklar gemacht hatte. Ideal um sich abzulenken und den Kopf freizubekommen. Er drückte den ON-Knopf und ließ Minuten später Batman bereits wieder in den Kampf für das Gute ziehen.
    Eine Stunde war vergangen und Bianca war immer

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