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Tabu: Thriller

Tabu: Thriller

Titel: Tabu: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Linda Gabrielsen.«
    »Sie waren Linda Gabrielsens Freundin?«
    Sie bewegte den Kopf hin und her, unsicher, ob sie etwas verraten hatte, das sie besser für sich behalten hätte.
    »Waren Sie Lindas Freundin?«
    »Ja…?«
    »Hatten Sie ein Verhältnis mit Rune Strøm? Damals?«
    Sie schlug sich auf die Brust. »Sind Sie verrückt? Rune? Und ich? Als Linda lebte? Sind Sie denn völlig verrückt?«

3
    Håvard Alm wartete ungeduldig vor dem Verhörraum, als Vang, Gran und Antonsen herauskamen.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Alm.
    Vang sah ihn, milde gesagt, entnervt an. »Bei der ist doch eine Schraube locker!«, platzte er heraus.
    »Zustimmung!«, sagte Gran.
    Alm steckte Vang eine Akte zu. »Denke, das wird Sie interessieren. Ist vor ein paar Stunden eingegangen. Eine Vermisstenanzeige.«
    »Eine neue Frau?«
    »Eine neue Frau. Frøydis Vik. Älter als die anderen. Zweiundvierzig. Lebt mit…«, er räusperte sich, »einer Ärztin zusammen. Zwei Söhne aus einer früheren Ehe. AD, bei Pen & Paint.«
    »Was ist sie?«
    »Art Director. In einer Werbeagentur.«
    »Wie lange wird sie schon vermisst?«
    »Ein paar Tage. Etwas unsicher – die Partnerin war einige Tage verreist.«
    »Vierzig Jahre alt – zu alt, eigentlich. Er hat sich bisher immer an junge Frauen gehalten.«
    »Den gleichen Gedanken hatte ich auch. Aber die Freundin hatte ein Bild dabei…«
    Alm reichte ihm ein vergrößertes Farbfoto. Frøydis Vik war eine extrem gut aussehende Blondine. Vang wusste nicht, wann das Foto aufgenommen worden war, aber auf dem Bild konnte man sie locker für Ende zwanzig halten.
    »Hat sich gut gehalten«, sagte Alm voller Bewunderung. Er seufzte: »Meine Frau ist zwei Jahre jünger als sie, sieht aber zehn Jahre älter aus.«
    »Was glauben Sie?«, fragte Vang.
    »Natürlich kann sie auch bloß einen Ausflug nach Kopenhagen gemacht haben…«
    »Das sagen Sie jedes Mal, wenn eine hübsche Frau vermisst wird.«
    »Aber dieses Mal bin ich mir fast sicher, dass Aquarius dahintersteckt.«
    »Wissen wir, wo sie verschwunden ist?«
    »Nein.«
    »Hat sie etwas von zu Hause mitgenommen?«
    »Scheint nicht so. Aber ihr Hund ist weg. Wir haben ein paar Leute zu der Mitbewohnerin geschickt, die die Wohnung durchkämmen.«
    »Im Grunde genommen bleibt uns also gar nichts anderes übrig, als von der Hypothese auszugehen, dass Aquarius sie entführt hat.«
    »Ich sehe das nicht anders.«
    »Und wenn sich herausstellt, dass Rune Strøm tatsächlich Aquarius ist…«
    »…müssen wir davon ausgehen, dass sie sich bei ihm zu Hause befindet«, führte Alm den Satz zu Ende.
    »In Lebensgefahr«, bemerkte Antonsen, der das Gespräch mit angehört hatte.
    »Okay, ich geb’s auf. Wir nehmen ihn fest. Heute Abend noch«, sagte Vang.
    Er sah auf die Uhr. »Noch anderthalb Stunden, bis ›24 Stunden! ‹ anfängt.«
    »Wir sollten die Bereitschaftstruppe einsetzen«, sagte Antonsen. »Die Festnahme muss so schnell wie möglich vonstattengehen, damit sich keine Geiselnahme daraus entwickelt.«
    »In Ordnung. Sie trommeln die Truppe zusammen!«
    »Wird gemacht!«
    »Punkt zweiundzwanzig Uhr wird die Aktion eingeleitet! Bevor er ›24 Stunden!‹ sehen kann.«
    Sie machten einen Uhrenvergleich.
    »Go, go, go!«, rief Antonsen lächelnd.

Nichts zu verlieren
    Sie war zum Tode verurteilt. Das war eine Einsicht, die wie ein Klumpen glühendes Blei in ihrem Magen lag. Sie würde sterben. Sie hatte die ganze Zeit versucht, sich etwas anderes einzureden, aber die Hoffnung war eine verzweifelte Lüge. Nichts sonst.
    Frøydis, redete sie sich selbst zu, du bist genauso zum Tode verurteilt wie ein Schwarzer im Todestrakt eines amerikanischen Südstaatengefängnisses.
     
    Das große Haus war still. Es war lange her, dass sie seine weichen Pantoffelschritte auf den Bodendielen über sich gehört hatte. An den Schritten und dem Knarren der Treppe, wenn er ihr was zu essen brachte, schloss sie, dass sie sich in einem Keller befand. Manchmal knarrte die Treppe auch, ohne dass er zu ihr reinkam, weshalb sie sich fragte, ob es hinter dem Spiegel einen Raum gab, aus dem er sie beobachten konnte. Wundern würde es sie nicht.
    Er war nie aufdringlich geworden. Anfangs hatte sie befürchtet, er wollte sie vergewaltigen, aber so war er nicht. Offensichtlich nicht. Aber sie traute ihm durchaus zu, auf der anderen Seite des Spiegels zu stehen und sie zu beobachten.
    Er hatte irgendein Problem. Ganz offensichtlich. Gratuliere, Frøydis, du hättest Psychologin

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