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Täglich frische Leichen

Täglich frische Leichen

Titel: Täglich frische Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Rafael beflissen. »Ich sorge dafür, daß uns
niemand stört.«
    Er ging hinüber zu seinem
ersten Opfer, das sich soeben wieder auf Knie und Hände hochgerappelt hatte,
und klopfte ihm den Pistolenlauf auf den Hinterkopf. Der zweite hielt sich den
Hals und brachte eben noch ein heftiges Quieken zuwege, bevor ihm die gleiche
Behandlung zuteil wurde. Danach ging Rafael zu Charlie, der noch am Boden saß.
Er hielt seine Hände schützend über den Kopf, als er Rafael kommen sah, und
schloß die Augen.
    »Ha!« sagte Rafael und blickte
nachdenklich auf ihn hinab. »Da haben wir aber ein schlaues Kind!« Er holte
aus. Charlies Hände sanken herab und schlossen sich vor dem Magen. Diesmal
rollten ihm Tränen über die Wangen.
    » Bueno «,
befand Rafael zufrieden. »Nun können Sie Ihre Fragen ungestört stellen,
Johnny.«
    »All right, Alex«, meinte
Johnny. »Wieso hat Sterns Witwe diesen beiden aufgetragen, den Leichnam ihres
Gatten hier abzuliefern?«
    »Keine Ahnung«, antwortete
Milroyd.
    »Hol das Messer, Mavis«, befahl
Johnny knapp.
    »Nein!« schrie Milroyd. »Es ist
die Wahrheit, wirklich! Ich weiß es nicht!«
    »Moment, Mavis«, sagte Johnny.
»Wollen mal sehen, ob er mit der nächsten Frage besser zurechtkommt: Wer ist
der Kerl mit der Brille und dem Wanzenbart, genannt Hal?«
    Milroyd wirkte fast dankbar,
weil Johnny ihm eine Frage gestellt hatte, auf die er eine Antwort wußte. »Er
heißt Harold Anderson«, beeilte er sich zu erklären. »Ich weiß nicht, wer er
ist und wovon er lebt. Auch das ist die reine Wahrheit.«
    »Wie hast du ihn denn
kennengelernt?«
    »Er suchte mich auf«,
antwortete Milroyd. »Ich solle ihm helfen, sagte er. Er hatte von mir gehört.
Er erzählte mir von diesem Arturo; daß er der Sohn des Präsidenten eines
südamerikanischen Staates sei und hier mit Jonathan Stern wegen einer Anleihe
verhandeln wolle. Anderson wollte diesen Arturo und seinen Leibwächter
beobachtet haben, einen eingeborenen Revolvermann...«
    »Einen was?« fragte Rafael
kalt.
    »So hat er sich ausgedrückt!«
rief Milroyd. »Ihr wollt doch die Wahrheit hören, nicht wahr?«
    »Wieso interessiert Anderson
sich für Arturo?« fragte Johnny.
    »Ich weiß nicht«, sagte
Milroyd. »Er hat’s nicht gesagt, und ich habe nicht gefragt. Es war ja seine
Angelegenheit. Er warf mit Geld um sich, und damit war ich’s zufrieden.«
    »Und du warst nicht überrascht,
als die beiden dir den Leichnam anvertrauen wollten?« fuhr Johnny fort. »Woher
hast du denn gewußt, daß Stern tot war?«
    Milroyds Hand zitterte, als er sich
über die Augen fuhr. »Ich ließ Arturos Haus ständig von meinen Boys bewachen«,
sagte er. »Sie meldeten mir, daß Stern gestern abend spät das Grundstück betrat, aber nicht wieder zum Vorschein kam.
    Sie folgten Vega, als er am
Morgen zu eurem Büro fuhr, und blieben an ihm dran. Niemand konnte sich einen
Vers auf seine Absichten machen, bis er schließlich hier heraus kam. Die Boys
riefen an und sagten, sie hätten Kurs auf das Haus, und weil Hal ohnehin schwimmen
gehen wollte, paßte er am Strand auf, ob sie dort wohl aufkreuzten. Wenn sie
den Wagen allein ließen, hätte er ihn durchsuchen können. Aber wie’s nun mal
kam, sah er sie den Toten herausschleppen — da machte er ihnen angst, und sie
nahmen ihn wieder mit.«
    Milroyd holte tief Luft.
»Danach blieben meine Leute ihnen dicht auf den Fersen. Sie folgten ihnen zu
Sterns Haus und sahen, daß sie mit dem Toten wieder abdampften. Als sie
überzeugt waren, das Ziel dieser Fahrt sei ich, gaben sie mir Bescheid. Und so
waren wir für den Besuch gerüstet.«
    »Weshalb hat Anderson
veranlaßt, daß die Leiche danach wieder zu Arturo gebracht wurde?« fragte
Johnny.
    Alex hielt bittend die Hände
hoch. »Das darfst du mich nicht fragen — ich weiß es nicht. Der Einfall stammt
von ihm. Wie ich schon mal sagte: Da er derart mit Geld um sich warf, war mir
alles recht.«
    »Und wo steckt er jetzt?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte
Alex verzweifelt. »Nachdem die Boys weggefahren waren, um sich zu vergewissern,
daß die beiden den Toten wirklich bei Arturo ablieferten, trug Hal mir auf, die
Polizei anzurufen und ihnen den Tip zu geben, wo sie
Stern finden konnten. Dann ging er weg. Er sagte, er wolle mich morgen früh
anrufen.«
    »Das ist aber nicht alles«,
schnarrte Johnny.
    »Dann schneidet mir doch den
Hals ab!« sagte Alex leidenschaftlich. »Ich habe euch alles verraten, was ich
von ihm weiß, Johnny. Vielleicht ist er irgendein

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