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Täglich frische Leichen

Täglich frische Leichen

Titel: Täglich frische Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gestern,
Mr. Rio«, sagte sie scharf. »Und mein Einsatz in diesem Spiel ist sehr hoch.
Jonathan Stern war mein Mann, wenn Sie sich bitte daran erinnern wollen.«
    »Darüber habe ich gerade
nachgedacht.« Johnny schenkte ihr ein freundliches Lächeln. »Über Ihren Herrn
Gemahl und Sie — und Terry. Wie hat sich Ihr Mann denn mit dem Pilzkopf im Haus
abgefunden?«
    »Terry war ebenso sein Freund
wie der meine.« Sie lächelte verächtlich. »Beantwortet das Ihre Frage, Mr.
Rio?«
    »Gewiß«, sagte er. »Okay, Mrs.
Stern. Ich glaube, es ist an der Zeit, daß wir mit dem Theater aufhören.«
    »Da haben Sie völlig recht«,
sagte sie. »Sie wissen, was heute nachmittag hier
vorgefallen ist. Sie können selber sehen, was die brutalen Mißhandlungen Rafael
Vegas zur Folge hatten: Drei Finger Terrys sind gebrochen. Und ich werde die
Narben, die er mir zugefügt hat, mein Leben lang tragen.«
    »Mavis hoffentlich nicht!«
Johnnys Stimme wurde zu einem Fauchen.
    »Gut!« Sie spie ihm das Wort
förmlich ins Gesicht. »Dann beginnen wir endlich, uns zu verstehen, Mr. Rio!
Ein Punkt scheint übersehen worden zu sein. Als Vega und Ihre... Freundin,
Mavis Seidlitz, meinen toten Gatten hier loszuwerden versuchten, haben wir sie
auf frischer Tat ertappt. Terry hat Vega fotografiert, als er den Toten
hereintrug. Das Negativ und die Abzüge befinden sich jetzt in den Händen der
Polizei, Mr. Rio!«
    »Das beweist lediglich, daß
Vega den Leichnam transportiert hat«, meinte Johnny unbeeindruckt.
    »Ich glaube, Leutnant Fry ist
überzeugt, daß Vega sein Mann ist«, behauptete sie. »Er besitzt die Aussage
Alex Milroyds , wonach mein Mann bemerkt wurde, als er
das Grundstück um Arturos Haus betrat, und niemand hat ihn je herauskommen
sehen. Leutnant Fry verfügt ferner über eine detaillierte Aussage von Milroyds Leuten, die Vega nachmittags zu Ihrem Büro gefolgt
sind, von dort zu den Palisades , wo
Vega und das Mädchen den Toten begraben wollten, von Hal Anderson jedoch daran
gehindert wurden. Schließlich hat er die Aussage über ihren Besuch in Milroyds Haus am gleichen Abend, wo sie ebenfalls den Toten
loszuwerden trachteten.«
    Sie lehnte sich vorsichtig
zurück und verzog das Gesicht, als ihr Rücken mit der Lehne in Berührung kam.
»Wie der Leutnant mir sagte, ist der Fall für ihn abgeschlossen, Mr. Rio. Zur
Zeit wird bereits in der ganzen Stadt nach Vega und seiner Begleiterin
gefahndet.«
    Langsam wandte sie den Kopf,
bis sie Rafael anblickte. »Ich möchte Ihnen raten, Señor, bei der Verhaftung
keinerlei Widerstand zu leisten«, sagte sie, und obwohl sie sich Mühe gab,
konnte sie ihre Schadenfreude nicht länger verbergen. »Nachdem der Leutnant
erfahren hat, wie Sie heute abend über Terry und mich
hergefallen sind, als wir beide wehrlos waren, hält er sie für einen
geistesgestörten Mörder. Ich glaube nicht, daß die Beamten lange zögern, Sie
über den Haufen zu schießen, wenn Sie auch nur die geringsten Anstalten zur
Gegenwehr machen.«
    Elegant wie ein Panther
schnellte Rafael aus dem Sessel. »Sie haben Ihr Bestes versucht, amigo «, sagte er sanft zu Johnny. »Aber ich glaube,
nun bin ich an der Reihe. Diese beiden«, er wies auf die Witwe Stern und auf
Terry, »verstehen nur zweierlei: Angst und Schmerz. Sie, Johnny, arbeiten mit
dem Verstand, aber bei diesem Abschaum nutzt das nichts. Ich verstehe die
beiden besser — und sie verstehen mich auch.«
    Er trat neben Marian Stern.
»Wir werden die Wahrheit gleich erfahren, meine kleine Hexe«, sagte er fast
liebevoll. »Oder zwingen Sie mich, Sie wieder zu verprügeln? Oder soll ich
diesmal vielleicht das Messer nehmen? Damit bin ich ein wahrer Künstler.«
    Sie rückte von ihm ab, verkroch
sich in ihrem Sessel.
    »Verschwinde, du Narr«,
flüsterte sie. »Die Polizei wird jeden Augenblick hier sein.«
    »Dann mußt du rasch reden«,
sagte er. »Ich gebe zu, ich habe mich viel zu lang wie ein Narr aufgeführt. Wie
ein blinder Narr — ich hätte manches viel eher erkennen müssen. Aber nun sind
mir die rechten Dinge im rechten Augenblick wieder eingefallen.«
    Er strich ihr mit der Rechten
sanft übers Haar, und sie fing unwillkürlich zu zittern an. »Es ist wie mit der
Peitsche«, sagte er im Plauderton. »Du hast nicht gewußt, ob ich aufhören
würde, ehe du stirbst. Und jetzt ist es genauso. Du weißt nicht, ob ich dich
umbringe, aber du darfst mir glauben — ich tu’s!« Er streichelte immer noch ihr
Haar, und sie begann zu winseln wie ein

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