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Täuscher

Täuscher

Titel: Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Maria Schenkel
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in der Bude. Das Ganze ist ein Kinderspiel, nur den richtigen Moment muss man erwischen, dann klappt alles wie am Schnürchen. Ich hab einen an der Hand, der das Zeug verschachert.«
    »Hörst mir nicht zu? Luck, das fällt auf mich, das kann ich nicht machen.«
    »Hab dich nicht so, ›das fällt auf mich‹. Du redest wie ein Hosenscheißer. Was braucht die alte Vettel den ganzen Plunder? Kann eh nichts damit anfangen. Nicht mal einen Mann hat sie sich damit einfangen können, weil s’ so eine Megäre ist und es keiner mit ihr aushält. Willst das Weib dein Lebtag am Hals haben?«
    »Das nicht, aber …«
    »Na also, was gibt’s da zu debattieren? Das Ganze ist sicher. Ich mach doch eh die ganze Arbeit. Deine Clara weiß doch nicht einmal, dass es mich gibt, und erst recht nicht, dass du in der Sache drinnen steckst.«
    »Und wenn sie mir draufkommt?«
    »Wie will sie dir da draufkommen, wennst ein Alibi hast? Und du hast doch das beste überhaupt, du bist mit ihr zusammen, wenn’s passiert. Dann kannst sie gleich trösten über den Verlust, deine Clara, wie soll die da einen Verdacht haben?«
    »Und wenn was schiefgeht? Dann bin ich als Erster dran.«
    »Was soll denn schiefgehen? Jetzt trink erst einmal deinen Cognac, dann schaut die Welt schon anders aus.«
    »Nein, Luck, ich mach da nicht mehr mit.«
    Hubert rückte den Stuhl etwas zurück und wollte aufstehen, da packte Schinder ihn an der Hand.
    »Da bleibst, Freunderl! Kannst mich jetzt nicht hängenlassen. Jetzt nicht mehr! Dafür steck ich schon viel zu tief drinnen, und du im Übrigen auch. Hock dich wieder hin!«
    Täuscher setzte sich.
    »Jetzt stellst deine Ohrwaschel auf und hörst mir genau zu. Ich brauch das G’lump, und du musst mir helfen! Ich hab Schulden, und das Wasser steht mir bis zum Hals. Ich brauch’s, Bertl! Ohne deine Hilfe komme ich nie an die Sachen, ich hab keinen Zugang zur Ganslmeier, und das ist für die Sache auch besser so.«
    »Aber ich kann nicht! Verstehst das nicht?«
    »Hör auf zum Wuisln. Greint mir her wie ein Hosenscheißer. Die Leute, bei denen ich Schulden hab, die warten nicht lang. Und ich hab es ihnen schon versprochen, da gibt’s kein Zurück mehr! Für mich nicht und für dich auch nicht. Die wissen jetzt, dass bei der Ganslmeier was zu holen ist. Und nicht wenig.«
    Er packte ihn fester und kam mit seinem Gesicht ganz nah an Täuscher heran. Der konnte in Lucks Augen sehen, dass dieser Angst hatte.
    »Der, mit dem ich vorm Zweibrücken gestanden bin, das ist einer von denen, bei denen ich in der Schuld steh. Zwei Wochen hat er mir noch Zeit gegeben. Wenn ich dann nicht zahl, kann ich mich gleich vor den Zug schmeißen. Das ist immer noch besser als das, was die mit mir machen werden, wenn ich nicht Wort halte. Und du steckst mit drin, du glaubst doch nicht, dass die dich in Ruhe lassen. Ich hab dir schon mal gesagt, die spielen in einer anderen Liga.«
    »Mein Gott, was hast dem von mir erzählt? Ich hab geglaubt, alles, was ich dir sag, bleibt unter uns!«
    »Bist jetzt so deppert, oder tust nur so? Was glaubst denn du! Nichts kannst verschachern, gar nichts, besonders in Landshut, ohne dass die ihre Finger mit drin haben. Das hat nichts mehr mit deinen Detektivfilmen oder Romanheftln zu tun, das ist das richtige Leben. Die fackeln nicht lang! Du hörst mir jetzt genau zu. Du musst rausfinden, wo die Clara den Schmuck hat. Das ist alles, was du zu tun hast, deine Finger musst dir schon nicht dreckig machen. Den Rest der Arbeit, den erledige sowieso ich.«
    »Die Clara wird mir nicht sagen, wo der Schmuck ist, und ich weiß es nicht.«
    »Dann lass dir was einfallen! Du bist doch sonst nicht auf der Wassersuppe dahergeschwommen! Sag, du willst dir ihren Schmuck anschauen, weil er dir gar so gut gefällt.«
    »Das geht nicht, dann schöpft sie doch gleich Verdacht.«
    »Du willst doch Schauspieler werden, dann spiel ihr was vor … oder vielleicht zeigt sie dir das Versteck, wenn du ihr die Uhr von ihrem Vater wiederbringst, die, die du versetzt hast.«
    »Wie soll ich das machen? Ich hab kein Geld, ich kann sie nicht auslösen.«
    »Wenn’s nur an dem liegt, das kann ich dir schon noch besorgen. Das zieh ich dir halt später von deinem Anteil ab.«
    »Die wird misstrauisch, wenn ich plötzlich das Geld habe. Das glaubt die mir doch nie.«
    »Bist blöd, oder was? Ich hab geglaubt, du hast so einen Schlag bei den Frauen. So ein verliebtes Weib, die glaubt alles, was du ihr sagst. Und ich hab dir schon mal

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