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Tag der Entscheidung

Tag der Entscheidung

Titel: Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Vorgänge des Protokolls erwähnte. »Der Hohe Rat hat diese Entscheidung niemals ratifiziert!« rief er streitsüchtig.
    Die Priester und Magier blickten sich unbehaglich an. Die Spannung stieg bei Lord Setarks Ausbruch; die Linien waren abgesteckt: Justin als das neue Licht des Himmels zu akzeptieren oder zu den Waffen zurückzukehren – und damit zu einem Blutvergießen, in dessen Verlauf die stärksten Edlen die Macht ergreifen würden.
    Die Mauern wurden bereits von den Omechan angegriffen, und so konnte jeder die Katastrophe vorausahnen, die mit einer Entscheidung für die zweite Möglichkeit verbunden war. Und die Mehrheit der Magier zögerte noch immer, sich in die Politik einzumischen. Sie hatten mit dem Spiel des Rates nichts zu schaffen: Sie standen über ihm.
    Akani trat vor; nichts rührte sich in der starren Szenerie als sein wehendes schwarzes Gewand. Er stellte sich zu Motecha und erhob seine in vielen Reden erprobte Stimme. »Eure Forderung nach einer Ratifizierung ist überflüssig, fürchte ich. Entsprechend den Aufzeichnungen wurde der Hohe Rat vom einundneunzigsten Licht des Himmels aufgelöst und trotz wiederholter Bitten niemals wieder ins Leben gerufen.«
    Der Hohe Priester Chochocans verbeugte sich so höflich und unerschütterlich wie möglich. »Die Formen sind gewahrt worden. Die Nachfolge ist geregelt. Justin von den Acoma ist das zweiundneunzigste Licht des Himmels, und die Götter selbst sind seine Zeugen. Sein Aufstieg auf den Thron ist unerschütterlich, und die Tempel werden jeden der Ketzerei beschuldigen, der es wagt, seine Herrschaft anzuzweifeln.« Er blickte Motecha entschlossen an. »Selbst wenn es ein Erhabener sein sollte.«
    Motechas Gesicht verfinsterte sich noch mehr. »Ihr wagt es!«
    Eine Stimme meldete sich, deren Klang in den Ohren wie ein Schmerzensschrei tönte. »Widersetzt Euch uns nicht, Erhabene.«
    Die Ängstlichen schauderten, während die Kühneren sich der verhüllten Gestalt zuwandten. Es war die älteste der Schwestern Sibis, deren Sätze aus den Tiefen ihrer tintenschwarzen Kapuze hallten. Kein Licht würde jemals ihr Antlitz enthüllen – es hieß, daß die Schwestern Sibis sich dem Tod selbst hingaben, wenn sie dem Orden ihrer Gottheit beitraten. »Wollt Ihr, daß wir die Wahnsinnigen Tänzer in der Stadt der Magier freilassen?«
    Viele Edle zitterten bei der Erwähnung jener Krieger, die dem Tod dienten; ihre bloße Berührung war tödlich, wenn sie in ihrem wahnsinnigen Todestanz herumwirbelten und umhersprangen, bis sie an Erschöpfung starben.
    Der Hohe Priester Jasturs schlug mit der Hand gegen seine metallene Brustplatte. »Und wollt Ihr den Kampf mit meinen Kriegerpriestern aufnehmen? Wir müssen Eure Magie nicht fürchten, Erhabener, wenn wir unseren Gott als Schild anrufen. Könnt Ihr Euch ungestraft unseren gesegneten Kriegshämmern entgegenstellen, wenn wir die Mauern Eurer Stadt zerstören?«
    Motecha fühlte sich jetzt wie ein gewöhnlicher Tsurani; auch die Sicherheit seiner Autorität konnte nicht so einfach Überzeugungen verjagen, die sich seit der Kindheit tief eingegraben hatten. In dem Bemühen um Schlichtung des Streits meinte er: »Wir bezweifeln nicht die Rechtmäßigkeit von Kaiser Justin.« Gereiztheit lag in seiner Haltung, als er zur Unterstützung seinen alten Rücken in einer tiefen Verneigung beugte; eine Verneigung, die er zuvor vermieden hatte. Er richtete sich auf und deutete anklagend mit dem Finger auf die Lady, die am Fuße des Podestes stand und die bei ihren Handlungen alle Beschränkungen umgangen hatte. »Lady Mara von den Acoma«, begann er, »Ihr habt Euch so lange über die Tradition hinweggesetzt, daß unsere Ahnen angeekelt ihr Antlitz abwenden. Ihr habt Euch hinter Eurem Amt versteckt, die öffentliche Meinung mißbraucht und Verwirrung in den Reihen der Versammlung geschaffen, alles zu dem Zweck, Euch über unser Edikt gegen einen Krieg mit den Anasati hinwegzusetzen. Eure Armeen griffen auf der Ebene von Nashika an, und Lord Jiro starb durch die Hand Eures Ehemannes. Ich erkläre Euch für schuldig, und als Erhabener bin ich beauftragt, das zu tun, was die Versammlung als das Beste für das Kaiserreich entschieden hat! Wir stehen außerhalb des Gesetzes! Euer Sohn soll Kaiser sein, und möge er lang und weise herrschen, doch Euch wird nicht gestattet werden, an seiner Seite als Regentin zu herrschen!«
    »Wen würdet Ihr an Maras Stelle einsetzen?« rief Shimone scharf. »Den Lord der Omechan?«
    Die

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