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Tag der Entscheidung

Tag der Entscheidung

Titel: Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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entspannen wie eines mit dir zusammen.«
    Hokanu ließ sich davon ein wenig aufheitern, doch als er in seine Kleidung schlüpfte und zur Kriegsbesprechung eilte, konnte er der tieferen Erkenntnis nicht ausweichen: Egal, ob sie überleben oder in diesem gewaltigen Konflikt sterben würden, ihr Leben würde sich unweigerlich ändern. Er wurde die düstere Vorahnung nicht los, daß die kommenden Ereignisse zu einer Distanz gerade zu der Lady führen würden, die er am meisten liebte.

Acht
    Die Versammlung

    Chumaka lächelte.
    Er rieb sich heftig die Hände, als wolle er sie aufwärmen, doch es war heiß draußen. Die Kälte, gegen die er sich schützte, kam von seiner inneren Erregung. »Endlich, endlich«, murmelte er. Er wühlte sich durch einen Stapel Papiere und Korrespondenz, um etwas zu suchen, das aussah wie eine nichtschriftliche Form von Buchungsangaben auf einem zerknitterten Blatt Papier. Doch die Angaben verbargen einen komplizierten Kode, und die heimliche Nachricht war genau jene, für die Chumaka alles getan hatte, um sie zustande zu bringen.
    Er ignorierte die gewölbten Augenbrauen und den fragenden Gesichtsausdruck seines Buchhalters und eilte zu seinem Herrn.
    Jiro zog es vor, den Mittag träge zu verbringen. Er gönnte sich niemals eine Siesta oder amüsierte sich, wie so viele andere Lords, während der Hitze mit lässigen Spielereien mit Konkubinen. Jiros Geschmack war mehr asketischer Natur. Er empfand das Geplapper von Frauen als Ablenkung, und zwar so sehr, daß er einst in einer Laune sämtliche Cousinen dem Tempeldienst übergeben hatte. Chumaka kicherte bei der Erinnerung. Die Mädchen konnten keine Söhne bekommen, die sich einmal zu Rivalen entwickeln mochten, und das machte die unbeherrschte Handlung zu einer weiseren Tat, als Jiro ahnte. Jiro zog instinktiv Zurückgezogenheit und Alleinsein vor. Um diese Stunde würde er in seinem Bad zu finden sein oder im Portikus, der die Bibliothek mit dem Raum der Schreiber verband, die kühle Brise genießen und lesen.
    Chumaka hielt an der Kreuzung zweier Korridore an, die schlecht beleuchtet waren, da in der Hitze keine Lampen brannten, doch sie rochen schwach nach dem Wachs und Öl, das zur Pflege des Holzbodens benutzt wurde. Seine Nase juckte.
    »Heute nicht das Bad«, murmelte er, denn er konnte in der Luft keinen entsprechenden Geruch entdecken, als Jiros Sklaven an ihm vorbeigingen. Sein Lord war sehr genau, wenn nicht sogar pingelig. Er mochte sein Essen gut gewürzt, um seinen Atem süß zu halten, und schätzte Parfüm im Waschwasser.
    Die herabhängenden Zweige der Ulo-Bäume, die den Portikus säumten, spendeten in der Sommerschwüle ein bißchen kühle, frische Luft. Jiro saß auf einer Steinbank, eine Pergamentrolle in der Hand und noch mehr willkürlich zu seinen Füßen aufgeschichtet. Ein taubstummer Sklave war bei ihm, bereit, seinem Herrn beim kleinsten Fingerschnippen zu Hilfe zu eilen. Doch Jiro hatte nur selten Bedürfnisse. Abgesehen vom gelegentlichen Wunsch nach einem kühlen Getränk saß er häufig bis zum Nachmittag da, wenn er sich mit seinem Hadonra treffen würde, um die Finanzen des Anwesens oder einen Poesievortrag zu besprechen oder in den hübschen, von seiner Urgroßmutter entworfenen Gärten umherzugehen.
    Tief in seine Lektüre versunken, reagierte Jiro nicht sofort auf das schnelle Trippeln von Chumakas Sandalen auf den Terrakotta-Fliesen. Als er das Geräusch bemerkte, schaute er auf, als wäre er gestört worden, die Stirn verärgert gekräuselt, die Haltung steif vor mühsamer Beherrschung.
    Sein Ausdruck veränderte sich sofort, verriet jetzt Resignation. Chumaka war von seinen Bediensteten am schwierigsten fortzuschicken, ohne daß er seinen Rang als Herrscher bemühen mußte. Irgendwie war es für Jiro erniedrigend, wenn er direkte Forderungen übermitteln mußte: Sie waren grausam, und er schätzte sich wegen seines Sinns für Feinheiten, eine Eitelkeit, die Chumaka auszunutzen gelernt hatte.
    »Was ist los?« seufzte Jiro; dann hielt er inne und unterdrückte seine gelangweilte Haltung, als er begriff, daß sein Erster Berater jenes unverfrorene breite Lächeln zur Schau stellte, das er für gute Neuigkeiten bereithielt. Das Gesicht des Lords der Anasati erhellte sich ebenfalls. »Es ist Mara«, riet er. »Sie ist heimgekehrt und hat festgestellt, daß sie im Nachteil ist, hoffe ich.«
    Chumaka winkte mit seinem kodierten Bericht. »In der Tat, Mylord, und noch mehr. Ich habe gerade direkt von

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