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Tage wie im Traum

Tage wie im Traum

Titel: Tage wie im Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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benahm er sich nicht wie ein normaler Chef, sondern wie ein Mann, der eine Frau schon mit seinem Blick verführen konnte?
    "Sie brauchen eine Pause." Drew spürte ihre Angst. Und er wollte wissen, wovor sie Angst hatte. Er sah, wie sich ihre kleinen, festen Brüste unter der roten Seidenbluse abze ichneten.
    Die Farbe passte wunderbar zu ihrer hellen Haut und ihren schimmernden Haaren. Sie schien noch schlanker, noch zerbrechlicher geworden zu sein. Vielleicht hatte er sie zu hart arbeiten lassen.
    "Wie wäre es, wenn ich euch beide einlade?", schlug er beiläufig vor und wandte sich Jamie zu. "Wir könnten zu Leo's gehen."
    "Einverstanden." Jamie lächelte erfreut.
    "Das ist aber nicht nötig." Eve bemerkte den seltsam zärtlichen Blick in Drews Augen. Tat sie ihm etwa Leid? Wenn ja, dann musste sie vorsichtiger sein.
    "Warum nicht? Ich habe Hunger." Er ging in sein Büro, um seine Jacke zu holen.
    Das Telefon auf Eves Schreibtisch klingelte. Sie meldete sich, lauschte einen Moment und reichte den Hörer dann an Jamie weiter. "Ihre Mutter. Ich fürchte, sie ist wütend auf Sie."
    "Und zu Recht, verdammt!", stöhnte Jamie. "Ich sollte sie eigentlich anrufen. Maggie ist sicher angekommen. Das ist meine Patin, Mums beste Freundin." Er nahm den Hörer und sprach kurz mit seiner Mutter.
    Als Drew zurückkam, erklärte Jamie ihm, dass er nicht mit zum Essen gehen könne. "Tut mir Leid, aber Maggie ..."
    "Ich glaube nicht, dass es Ihnen Leid tut, einmal ihr Geld zu erben!" Drew lachte.
    "Na ja, wem sollte sie es sonst hinterlassen?", fragte Jamie scherzhaft. "Ich muss los. Mum wartet schon mit dem Essen."
    Als er gegangen war, sagte Eve: "Ich will Sie wirklich nicht aufhalten." Sie spürte einen Anflug von Panik. Das Büro war eine Sache, ein Restaurant eine andere.
    Drew sah ihr in die grünen Augen. "Haben Sie denn keinen Hunger?", fragte er, obwohl er ihre Beweggründe genau kannte.
    "Doch. Ich bin halb verhungert."
    "Allmählich sehen Sie auch so aus." Er ließ den Blick kurz über ihre zarte Gestalt gleiten. "Ich erwarte harte Arbeit von meinem Team, aber Sie gönnen sich anscheinend gar keine Ruhe."
    Eve wandte sich schnell ab und schlüpfte in ihre
    Kostümjacke. "Vielleicht brauche ich keine."
    "Kommen Sie, Eve, lassen Sie Arbeit Arbeit sein. Wir gehen doch nur zusammen essen."
    Am Tage lag die Stadt im strahlenden Sonnenschein unter einem blauen Himmel, inmitten der Schönheit tropischer Blütenpracht von Bäumen, Gebüschen und Palmen in den zahlreichen Parks und botanischen Gärten.
    Bei Nacht strahlten Millionen Sterne am samtdunklen Himmel, und die warme Luft duftete wie verführerisches Parfüm. Im breiten Fluss, der sich durch die Stadt wand, spiegelten sich die Lichter der Hochhäuser und die beleuchteten Bögen der Brücken, die den Fluss überspannten.
    In der Fußgängerzone der Innenstadt drängten sich die Menschen in Geschäften und vor den Kinos. Die Straßencafes waren überfüllt, Straßenmusikanten und Jongleure boten ihre Künste dar, Händchen haltende Liebespaare saßen auf Bänken oder auf dem Rand des Brunnens, der von einer Statue gekrönt wurde. Andere Paare standen vor den Schaufenstern der Juweliere und betrachteten verträumt die mit Diamanten, Rubinen und Saphiren besetzten Verlobungsringe. Viele Menschen waren auf dem Weg ins Kasino, das sich im ehemaligen Gebäude des Schatzamtes befand, oder unterwegs zu einem Konzert. Zur Zeit waren viele bekannte Künstler in der Stadt, unter ihnen der russische Pianist Demidenko, den Eve sehr verehrte.
    Während Drew den Wagen in den Verkehr einreihte,
    betrachtete Eve durch das Fenster die vielen kleinen Fähren, die geschäftig von Ufer zu Ufer übersetzten. Der luxuriöse, hell erleuchtete Raddampfer "Kookaburra Queen" schob sich langsam den Fluss entlang, und die Musik von Bord drang bis hierher.
    Brisbane hatte eine einzigartige Beziehung zu seinem Fluss, der sich meistens friedlich verhielt, in Hochwasserzeiten aber eine gewaltige Kraft darstellte. In Eves Geburtsjahr, 1974, hatte es die letzte Hochwasserkatastrophe gegeben, verursacht durch den schrecklichen Zyklon "Tracy", der im Nordterritorium die Stadt Darwin am Weihnachtstag dem Erdboden gleichgemacht hatte. Die Einwohner von Brisbane liebten ihren Fluss, doch sie hatten einen heiligen Respekt vor seiner Kraft, besonders wenn ein Zyklon drohte. Heute Abend allerdings zeigte der Fluss sich von seiner besten Seite.
    Drew fand einen Parkplatz gegenüber Leo's, einem kleinen, exklusiven

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