Tage wie im Traum
nicht." Vielleicht war es der Wein, der sie das sagen ließ.
"Spiel nicht mit dem Feuer, Eve", warnte er sie. Gleich darauf flackerten Kerzen auf und warfen goldenes Licht auf sein Gesicht. Seine Gegenwart schien den Raum zu erfüllen, doch trotz seiner scheinbaren Ruhe wirkte er nervös, als spürte auch er die spannungsgeladene Atmosphäre.
"Dasselbe könnte ich dir sagen", entgegnete Eve. "Du bist doch so weise, warum lässt du mich dann nicht in Ruhe?"
"Weil du mich jetzt brauchst." Er kam auf sie zu, so groß, so voller Leben, dass Eve das Gefühl hatte, dies sei unvermeidlich.
Und sie dachte verzweifelt, dass sie eines Tages dafür würde bezahlen müssen.
"Evie, was hast du nur für ein Problem?", fragte er gereizt.
"Du glaubst doch nicht, ich würde dich jetzt verführen?" Doch seine dunklen Augen begannen zu funkeln.
"Nein. Außerdem würde es uns beiden hinterher wahrscheinlich Leid tun." Eve war sich ihrer widerstreitenden Gefühle sehr bewusst.
"Hast du Angst, ich wäre eine Gefahr für deine Karriere?", fragte er amüsiert.
"Ich wäre nicht die erste Frau, die deshalb gehen müsste."
Er betrachtete sie, und um seine Mundwinkel zuckte es. "Du stellst viele Mutmaßungen an, nicht wahr? Dabei bist du nicht bereit für eine kleine Affäre, geschweige denn für das, was ich vielleicht im Sinn habe."
Ihr wurde die Kehle eng. "Bitte, Drew, hör auf. Ich weiß, ich klinge schrecklich."
"Wie ein Muster an Tugendhaftigkeit." Eine Spur von Härte schwang in seiner Stimme mit. "Sei nur ganz ruhig, alles wird wieder gut."
Er ging zum Fenster und blickte in den Sturm hinaus. Ein weiterer Blitz erhellte die Nacht, und der Regen war eher noch stärker geworden. Die Bambussträucher vor dem Haus bogen sich im Wind.
Als er sich wieder zu Eve umdrehte, war sie kreidebleich geworden, und Tränen glitzerten auf ihren Wangen. Sofort war seine Gereiztheit wie weggeblasen. "Evie, Evie." Er verspürte das überwältigende Bedürfnis, ihre Tränen fortzuküssen.
"Dieses Haus würde sogar einen Zyklon überstehen. Wir sind hier ganz sicher."
"Trotzdem gefällt es mir nicht." Eve fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
Drew kniete sich vor sie hin und nahm ihre Hände in seine.
"Was ist wirklich los mit dir?"
Er war so feinfühlig, und er schien sie so gut zu kennen. Wo war jetzt ihre berühmte Distanz? Ihre Gefühle für ihn waren so neu, so bedrohlich, sie brachten sie um den Verstand.
Drew zögerte nicht. Er setzte sich neben sie aufs Sofa und zog sie in die Arme. "Du hast viele ungeweinte Tränen in dir, stimmts?" Er strich ihr das Haar aus der Stirn und sah ihr in die Augen.
Und obwohl draußen der Sturm unvermindert tobte, schien es im Raum ganz still zu sein, als Drew sich über sie beugte, erfüllt von einem Begehren, das nie gestillt worden war. Er küsste Eves schönen, leidenschaftlichen Mund. Er hatte immer gewusst, dass er das tun würde, denn das Schicksal hatte sie in sein Leben geführt.
Dann zog er sie auf den Schoß, so dass ihr Kopf an seiner Schulter lag. Sie war weder kühl noch widerspenstig. Sie war eine sanfte, anschmiegsame, wunderschöne Frau, und ihr Mund unter seinen Lippen war so warm und nachgiebig.
Langsam ließ er die Hand über ihren Hals und ihre Schulter abwärts gleiten zu ihren kleine n, festen Brüsten, die keinen BH
brauchten. Unter seinen Fingern spürte er die Brustspitzen und liebkoste sie, bis sie sich aufrichteten und Eve leise stöhnte. Es war wie ein Wunder, eine gemeinsame Erfahrung,
leidenschaftlich und gleichzeitig schmerzlich. Bei keiner Frau hatte er es als so wunderbar empfunden, sie zu küssen, zu berühren. Er schob ihr den Träger ihres dünnen Kleides über die Schulter, während er die andere Hand über ihre Hüfte zum Rocksaum gleiten ließ. Ohne Eile, ohne Drängen, aber voller Zärtlichkeit. Eve war so verletzlich, um keinen Preis wollte er sie verängstigen, obwohl sein Begehren übermächtig wurde.
Eve bebte unter seinen forschenden Händen am ganzen Körper. Es war, als würde Drew ganz und gar von ihr Besitz ergreifen. Etwas ganz Neues durchströmte ihre Adern wie geschmolzene Lava.
Begehren. Heiß und unwiderstehlich. Und genau das hatte sie doch nicht gewollt.
Er war mehr als ein wunderbarer Liebhaber. Empfindsam, einfallsreich, leidenschaftlich romantisch. Er war ein Zauberer, ein großer Künstler.
Sie konnte nicht glauben, dass es mit ihr so weit gekommen war. Ihre Verteidigungsmauern, die sie jahrelang so mühsam aufgebaut hatte,
Weitere Kostenlose Bücher