Tage wie im Traum
Grunde sehr selbstsüchtig ist. Ich wollte Kinder, aber als wir vor der Hochzeit darüber sprachen, hat sie nur gelächelt. Sie schwor mir, dass sie die Pille abgesetzt hätte, doch ich habe per Zufall herausgefunden, dass es nicht so war.
Als ich sie zur Rede stellte, hat sie geweint und mir anvertraut, dass sie keine Kinder wolle, um die Harmonie unserer Ehe nicht zu stören. Allein der Gedanke an eine Schwangerschaft entsetzte sie. Ich hatte sofort Mitleid mit ihr. Ich dachte, es wären ganz natürliche Ängste, und ich könnte ihr darüber hinweghelfen.
Aber in Wirklichkeit sorgte sie sich nur um ihre Figur. Ich brachte ihre Mutter dazu, mit ihr zu reden, und ihren Arzt. Doch am Ende wurde uns allen klar, dass Carol nun einmal so war."
"Du konntest sie nicht überzeugen, ihre Meinung zu ändern?
Sie wollte kein Kind von dir?" Eve hörte unglücklich zu. Es klang alles nach Wahrheit.
"Nein. Ich habe zu spät Carols wahre Absicht erkannt. Sie wollte mich zwar, aber meine gesellschaftliche Stellung und mein Geld wollte sie noch mehr."
"Das muss dir sehr wehgetan haben, Drew", sagte Eve in plötzlicher Erkenntnis.
"Damals ja. Aber das ist vorbei. Mein Leben hat sich verändert, seitdem ich dich kenne."
Eve hatte das Gefühl, unter seinem verlangendem Blick dahinzuschmelzen. Als er sich zu ihr hinunterbeugte, um sie zu küssen, schloss sie die Augen und öffnete den Mund, um seinen Kuss zu erwidern. Es lag tiefe, heiße Leidenschaft darin, aber auch unglaubliche Zärtlichkeit, und für einen Moment schien sie mit ihm eins zu sein. Trotz all der unbeantworteten Fragen, die zwischen ihnen standen, trotz all ihrer Ängste - er war ein wunderbarer Liebhaber!
5. KAPITEL
Der Ankauf des Garratt-Landes verlief reibungslos. Sir David war von seiner Geschäftsreise in Indonesien und Japan zurück, und das Projekt, genannt "C apricorn", wurde vom Vorstand genehmigt. Ende des Monats war eine große Party geplant, zu der Gäste aus Regierung, Industrie und Gesellschaft erwartet wurden. Auch Elizabeth Garratt war eingeladen und hatte zum Erstaunen aller zugesagt. Drew meinte, Eves persönlicher Brief, den sie der offiziellen Einladung beigefügt hatte, hätte Elizabeth dazu bewogen. Sie hatte stets darauf bestanden, dass Eve bei den Verhandlungen dabei war, denn sie sah in der jungen Frau eine verwandte Seele und betrachtete sie inzwischen als Freundin.
Dennoch war Elizabeth eine zähe Verhandlungspartnerin, und Drew musste ihr schließlich eine Villa auf dem Gelände der Ferienanlage zugestehen. Sie hatte sich entschlossen, wieder unter Menschen zu gehen, und plante, einen Teil des Jahres in Brisbane zu verbringen. Eve besorgte ihr eine passende Wohnung.
"Du bist auf dem Weg nach oben", sagte Ben eines Tages.
"Lass es dir nur nicht zu Kopf steigen."
"Dafür kennst du mich wohl gut genug."
"Und was ist mit Drew?" Ein Anflug von Ernst schwang in Bens Stimme mit. "Er ist inzwischen doch viel mehr als nur dein Chef."
Eve, die gerade einen Knopf an sein Hemd nahte, stach sich unwillkürlich. "Verdammt!"
Ben lachte und reichte ihr ein Taschentuch. "Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?"
Eve läche lte ihm liebevoll zu. "Beruhige dich, Bruder, es ist nichts passiert."
"Noch nicht. Aber du wirst jeden Tag schöner. Obwohl du natürlich schon immer Klasse hattest."
"Ich muss gut aussehen, das weißt du."
"Besonders wenn Drew dir dafür ein Vermögen zahlt", erklärte Ben trocken.
"Das steht mir auch zu. Ich arbeite hart. Und ich habe den Garratt-Vertrag abgeschlossen. Na ja, es war Drew, aber ich habe alles vorbereitet."
Ben trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. "Eines ist klar: Du hast viele neue Interessen entwickelt, seitdem du ihn kennst. All diese Einladungen, und ihr seid mindestens vier Mal zusammen fotografiert worden. Was seine Exfrau wohl davon hält?"
Eve zuckte zusammen. "Es wird ihr nicht gefallen."
Für die große Party machte Eve sich auf die Suche nach einem Abendkleid. Seitdem sie bei TCR war, konnte sie einen Großteil der Ausgaben für ihre Garderobe als Werbungskosten absetzen. Ben war nicht der Einzige, dem ihre Verwandlung aufgefallen war. Die Blicke, die Drew ihr manchmal zuwarf, waren wie eine Liebkosung. Noch nie hatte sie sich so als Frau gefühlt. Und deshalb brauchte sie zu diesem großen Anlass ein besonderes Abendkleid. Lady Forsythe, der sie erst ein Mal begegnet war und die sie anscheinend nicht wieder erkannt hatte, sah immer umwerfend aus. Außerdem würden auch Drews
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