Tage wie im Traum
Lady Forsythe war die treibende Kraft in ihrem Leben gewesen, und es hatte sehr lange gedauert, bis er und sein Vater ihren Tod akzeptieren konnten.
"Und jetzt zu dir." Drew drehte Eve zu sich herum, und der Blick aus seinen dunklen Augen ging ihr durch und durch. "Du stellst alle anderen in den Schatten."
Drew. Drew. Drew. "Ich wollte dir keine Schande machen."
Sie hörte selbst, dass ihre Stimme zitterte.
"Und diese wunderbaren Diamantohrringe?" Er strich ihr die Haare hinter die Ohren, und seine Finger berührten leicht ihre Wange. "Wer hat sie dir geschenkt?"
"Vielleicht ein Verehrer?" Eve blickte ihm direkt in die Augen. Lieber Himmel, gab es überhaupt eine Frau, die diesem Mann widerstehen konnte? "Na ja, um ehrlich zu sein, eine gute Freundin hat sie mir geliehen. Lisa ist sehr großzügig."
"Zweifellos. Aber du musst dir eigene zulegen."
"Im Moment nicht." Eve lächelte, wie hypnotisiert von diesen dunklen Augen. Sie hatte Ben überredet, einen seiner Jobs aufzugeben.
"Komm, ich stelle dir einige Leute vor." Drew legte ihr die Hand auf den Arm - und ein erregendes Prickeln überlief sie.
"Ich bin ein bisschen nervös", gestand sie. Eine so große Party mit so vielen weltgewandten, einflussreichen Leuten würde eine Feuerprobe für sie sein.
"Darüber kommst du schnell hinweg." Sein Blick schien sie zu streicheln. "Außerdem merkt man es dir nicht an."
Eve fragte sich, ob sie sich nur einbildete, dass alle sie anstarrten. Nein, es war tatsächlich so, doch der Grund dafür war Drew. Sie war nur die unbekannte Frau an seiner Seite.
Jeder fragte sich, wer sie war, was sie war und warum man sie vorher noch nie gesehen hatte.
Drew schien sich nicht darum zu kümmern. Alle begrüßten ihn mit einem Lächeln, und er lächelte strahlend zurück. Was für ein Gegensatz zu seinem Vater, dem man mit Vorsicht und Neid begegnete, manchmal sogar mit versteckter Feindseligkeit.
Drew stellte Eve als geschätzte Mitarbeiterin seines Teams vor, und sie musste unzählige Hände schütteln. Einige der Namen waren ihr aus Fernsehen und Klatschspalten bekannt, andere gingen in der Vielzahl unter, obwohl sie ein gutes Gedächtnis für Namen und Gesichter hatte. Sie entdeckte auch Drews Exfrau neben einem großen, athletisch gebauten Mann im eleganten Smoking. Das musste Peter Morgan sein, der erfolgreiche Unternehmer. Carol vermied es, in ihre Richtung zu blicken, und trug eine ziemlich arrogante Miene zur Schau. Ihr auffälliges enges Kleid hätte aus der letzten Ausgabe von
"Vogue" stammen können, musste aber furchtbar unbequem sein. Sie trug die Haare mit perlenverzierten Nadeln streng am Hinterkopf zusammengefasst. Eve wusste, dass sie ihr heute Abend noch begegnen würde. Carol Forsythe war keine Frau, die so einfach aufgab.
Eve sollte Recht behalten. Sie hatte mit Elizabeth Garratt und einer ihrer alten Freundinnen gesprochen und sich für einen Moment entschuldigt, um Jamie zu suchen. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Arm.
"Ach, Miss Copeland, so sehen wir uns also wieder."
Eve lächelte Carol liebenswürdig an. "Guten Abend, Mrs.
Forsythe. Ich hoffe, es geht Ihnen gut?"
"So gut wie nie." Es klang eher schroff. "Ich muss sagen, Sie sehen wirklich fabelhaft aus." Carol betrachtete Eve von Kopf bis Fuß.
"Danke, das Kompliment kann ich zurückgeben."
"Kommen Sie, wir setzen uns für einen Moment."
Widerstrebend ließ Eve sich von Carol in eine Ecke führen.
"Wirklich nur für einen Moment. Ich leiste Mrs. Garratt Gesellschaft."
"Sie lassen sich auch wirklich keine Gelegenheit entgehen, oder?"
"Nein. Man muss sie beim Schöpf packen."
"Sie gebrauchen Ihre Ellbogen." Das klang eher geringschätzig. "Ich habe mich erkundigt. Sie haben sich in der Firma ziemlich schnell einen guten Namen gemacht."
"Umso besser." Eve sah der anderen Frau direkt in die Augen. "Ich arbeite hart, und es macht mir Spaß."
"Sicher." Carol rang sich ein Lächeln ab. "Die meisten Frauen würden sonst was tun, um Drews Assistentin zu werden."
Eve nahm den Fehdehandschuh nicht auf. "Ja, er ist ein großartiger Chef. Sehr inspirierend."
"Und sehr begehrt, nachdem ich ihn verlassen habe." Carol lächelte bedeutungsvoll.
"Da bin ich anders, Mrs. Forsythe." Eve wandte den Blick nicht ab. "Ich möchte Karriere machen."
"Das wollte die gute Susan auch." Carol wirkte plötzlich verärgert. "Ich kann Ihnen einiges über sie erzählen."
Eve hatte genug. "Lieber nicht. Ich hasse Tratsch und Klatsch."
Carol brach in Lachen
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