Tage wie im Traum
in einer Woche zurückkehren 'würden.
"Mr. Forsythe wünscht, dass Sie den ,Santro'-Vertrag abschließen, Eve", sagte Sara Matheson. "Er hat wirklich Vertrauen zu Ihnen."
"Hoffentlich berechtigt." Eve versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. Hätte er ihr nicht sagen können, dass er verreisen würde? Oder hatte sie sich schon zu sehr an ihr enges Arbeitsverhältnis gewöhnt?
Besser, sie konzentrierte sich jetzt erst recht auf ihre Arbeit.
Das Klingeln des Telefons weckte Eve. Ein Blick auf den Wecker sagte ihr, dass es halb drei nachts war. Wer würde sie um diese Zeit anrufen? Zum Glück war Ben zu Hause und schlief. Schlaftrunken griff sie nach dem Hörer und meldete sich.
"Hier ist Jack", hörte sie eine vertraute Stimme. "Ich dachte, Sie erfahren es besser von mir als aus den Zeitungen, Eve. Sir David hatte während der Besichtigung der Mine einen schweren Herzinfarkt. Leider war er schon tot, als Hilfe kam."
Eve fuhr entsetzt hoch. "Jack, das tut mir so Leid. Ich kannte Sir David nicht gut, aber ich habe ihn immer für unverwüstlich gehalten. Er sah so gesund und vital aus. Und Drew ... Wie schrecklich für ihn!"
"Es hat ihn unvorbereitet getroffen", sagte Jack leise. "Am Telefon klang er sehr verstört. Er bringt seinen Vater heute nach Hause. Eve, es wird furchtbar werden."
Und das wurde es.
Die Zeitungen waren voll mit Fotos von Sir David, und im Fernsehen wurde ein Bericht über ihn gebracht. Eve fragte sich, wie die Familie das ertragen konnte. Doch auch die Geschäftswelt schien wie gelähmt vor Entsetzen. Obwohl Sir David nicht besonders beliebt gewesen war, hatte ihn doch jeder als hervorragenden Geschäftsmann anerkannt. Er war im ganzen Staat eine Legende gewesen. Am schlimmsten war, dass er hätte überleben können, wenn die Mine nicht so abgelegen gewesen wäre. So jedoch kam jede Hilfe zu spät. Ein Foto auf der Titelseite der Sonntagszeitung zeigte Drew und Lady Forsythe beim Verlassen des Trauerhauses. Beide waren ganz in Schwarz gekleidet und sahen erschöpft und traurig aus.
"Wirklich furchtbar." Ben legte Eve mitfühlend den Arm um die Schulter. "Bestimmt hat Drew nicht damit gerechnet, dass sein Vater so früh stirbt und er die Firma übernehmen muss.
Und Lady Forsythe hat ihren Mann verloren. Ich denke, er hat sie sicher gut versorgt, aber ihre Position hat sich geändert. Hat Drew sich schon bei dir gemeldet?"
"Natürlich nicht." Eve schüttelte den Kopf. "Im Moment hat er sicher andere Dinge im Kopf. Seine Schwester, die in London verheiratet ist, kommt zur Beerdigung. Wahrscheinlich gibt es hundert Kleinigkeiten, die er erledigen muss."
"Nicht leicht für ihn. Aber allgemein hält man ihn für fähig, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Eve, ich muss los.
McDonald's wartet."
Eve versuchte, ihre allzu komplizierten Gefühle zu unterdrücken. "Wann ungefähr kommst du zurück?", fragte sie.
Wie dünn er war! Er arbeitete zu viel und gönnte sich zu wenig Ruhe.
"Ich gehe hinterher noch zu Simon und helfe ihm bei einer Aufgabe. Keine Sorge, ich bekomme zu essen. Seine Mutter ist eine großartige Köchin."
Nachdem er gegangen war, beschloss Eve, einen Spaziergang im Park zu machen. Es war ein wunderschöner, warmer Spätsommertag. Sie war unruhig, traurig, weil sie nun akzeptieren musste, dass sie nicht länger ein Teil von Drews Leben war. Eine Woche hatte sie ihn nicht gesehen, doch es kam ihr viel länger vor. Etwas wie Zorn regte sich in ihr. Seit sie sich diesem Gefühl geöffnet hatte, war sie nicht mehr dieselbe. Und nun machte Drew nicht einmal den Versuch, sie zu sehen. Er brauchte sie nicht, sie gehörte nicht in seine Welt. Eve erinnerte sich, wie Susan ihm damals die Wange gestreichelt hatte.
Angeblich war es nur Zuneigung, doch Eve hatte den faszinierten Ausdruck in ihren Augen gesehen. Es war einfach weibliche Intuition.
Und jetzt die Trauer und der Schmerz über den Verlust. Eve empfand Mitleid mit ihr.
Langsam ging sie durch den Park. Kinder tobten auf. den Spielplätzen herum, beobachtet von ihren wachsamen Müttern.
Im Gras lagen Liebespaare, die Köpfe zusammengesteckt, die Hände ineinander verschränkt.
In was bin ich da hineingeraten?, dachte Eve. Sie war nur froh, dass sie nicht mit Drew geschlafen hatte. Doch auch so fühlte sie sich ihm schon zu sehr verbunden. Und was würde aus ihrem Job werden? Nach dem Tod seines Vaters würde Drew neue und noch verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen.
Die Vorstellung, für jemand anders zu
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