Tage wie in einem Rausch
wahrscheinlich einen
Nervenzusammenbruch bekommen und sich
lächerlich machen. Es reichte ihr.
"Ich möchte lieber schlafen gehen." Sie wich seinem Blick aus.
"Mir die Decke über den Kopf ziehen und morgen früh halbwegs wieder ich sein."
"Gut." Er legte ihr die Hand unter den Ellbogen und führte sie aus dem Saal. Anscheinend war er ebenso erschöpft wie sie.
Schweigend fuhren sie im Lift nach oben, und die Spannung war beinahe greifbar, als sie die Suite betraten. Ihr Schlafzimmer schien plötzlich meilenweit entfernt zu sein, und Elena wusste nicht, ob ihre zitternden Beine sie so weit tragen würden. Wahrscheinlich machte sich jetzt bemerkbar, dass sie nichts gegessen hatte.
Die Trophäe fiel auf den Teppichboden, und Jed fuhr zu ihr herum.
"Alles in Ordnung?"
Seine vorgetäuschte Fürsorge war das Letzte, was sie wollte. Es hatte heute Abend schon zu viel Schauspielerei gegeben.
Die Lider wurden ihr schwer, und sie blickte ihn unter langen dunklen Wimpern an und wollte ihm sagen, dass es ihr gut gehe, doch sie brachte kein Wort heraus. Verzweifelt schluckte sie, befeuchtete sich die Lippen und bemerkte, wie er ihre Bemühungen beobachtete, wie er den Blick über ihren Mund zu ihren Augen gleiten ließ.
Sie sah, wie seine grauen Augen zu funkeln begannen, und atmete tief ein. Sie waren allein, und er begehrte sie. Sie sah es in seinen Augen, an seinen zusammengepressten Lippen. Er begehrte sie, und sie brauchte ihn ...
"Geh schlafen", sagte er heiser. "Du siehst erschöpft aus." Er hob die Trophäe vom Boden auf und stellte sie auf den Tisch.
Elena wurde schwindlig. Die Gefahr war vorüber - er hatte sie erfolgreich bekämpft. Doch sie spürte immer noch die Nachwirkungen in sich. Alles Verlangen, alles Begehren hatte sich auf etwas konzentriert, nach dem sie die Hand ausstrecken und es berühren konnte. Die Tür zu ihrem Schlafzimmer schien vor ihren Augen zu verschwimmen.
Sie schwankte, von ihren Gefühlen überwältigt, und spürte gleich darauf starke Hände, die sie hielten. "Bist du krank?" fragte Jed und legte ihr eine Hand unters Kinn, damit sie ihm in die Augen sehen musste.
"Nein", flüsterte sie und hasste die Tränen, die ihr in die Augen stiegen, hasste ihre Hilflosigkeit, als er die Tränen mit dem Daumen wegwischte.
"Nicht! Ich kann es nicht ertragen, dich weinen zu sehen", stieß er heiser hervor. "Heute Abend hast du so wunderbar ausgesehen, so selbstsicher. Ich möchte, dass es so bleibt. Auch wenn du es mir nicht glaubst: Ich will nicht, dass du unglücklich bist." Er legte die Arme um sie, zog sie aber nicht an sich, als wollte er vermeiden, dass ihre Körper sich berührten. "Und ich weiß jetzt auch, dass ich dich niemals hassen kann."
Urplötzlich stieg Ärger in ihr auf. Wie erniedrigend - seine Gefühle für sie waren nicht einmal so stark, dass er sie wirklich hassen konnte!
Hatte er sie auch nie wirklich geliebt? Warum war es ihm so leicht gefallen, sie aus seinem Herzen zu streichen? Wollte er ihr nicht glauben, weil es so für ihn am einfachsten war?
Trotz ihrer Schwäche versuchte sie, sich aus seiner Umarmung zu befreien, doch er ignorierte ihre kraftlosen Bemühungen und hob sie stattdessen hoch. "Du bist körperlich und seelisch am Ende", erklärte er sachlich, während er sie in ihr Schlafzimmer trug. "Ich bringe dich jetzt zu Bett und bestelle beim Zimmerservice warme Milch und Toast. Du musst etwas essen. Vorhin warst du ja viel zu aufgedreht dazu."
Elena wollte die Milch nicht, ebenso wenig wie sein falsches Mitgefühl, das nur seinem verdammten Pflichtbewusstsein entsprang.
Sie wollte ... Sie brauchte ...
Ihr Ärger steigerte sich zum Zorn, und alle Vorsicht war vergessen.
Sie wand sich hektisch in seinen Armen, damit er sie endlich freigab, und fuhr ihn an: "Lass mich los! Und hör auf, dich wie ein selbstgerechter, arroganter Gentleman zu benehmen!"
Sie trommelte ihm mit den Fäusten auf die Brust und zappelte so stark, dass ihr der enge Rock die Oberschenkel hinaufrutschte. Ihr Gesicht war gerötet vor Wut und Enttäuschung, sie atmete stoßweise, und viel zu spät erst bemerkte sie das Zittern, das seinen Körper durchlief, und den gefährlichen Ausdruck in seinen glitzernden Augen.
"Glaub mir, mein Liebling, ich kann mich auch wie das Gegenteil eines Gentlemans benehmen! "
Er umklammerte sie fester, trug sie ins Schlafzimmer und ließ sie aufs Bett fallen. Mit einer Hand hielt er ihr die Handgelenke über dem Kopf zusammen und unterzog ihren
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