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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton
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einigen Minuten unerträglichen Schweigens sah Jed sie über die Zeitung hinweg an. "Catherine ist zum Cottage gefahren. Anscheinend sind die Fletchers ausgezogen. Sie wollte sich schon mal den Garten ansehen und Pläne machen, obwohl der Vertrag erst in ungefähr sechs Wochen unterzeichnet wird."
    Sechs Wochen weiterhin die glückliche Braut spielen und dann auf ewig als verständnisvolle Ehefrau hier herumsitzen, während er seinen Geschäften nachging.
    So lautete seine Entscheidung, aber es war nicht ihre. Wieder stieg Übelkeit in ihr auf, und sie schob das Glas von sich.
    Jed legte die Zeitung beiseite. "Ich bin im Garten, wenn du mich brauchst." Es klang, als würde er nicht erwarten, dass das geschehen würde. "Ich helfe Simms beim Heckenschneiden und versuche ihn dazu zu bewegen, dass er eine Hilfe bekommt." Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. "Ich schlage vor, du lässt dir von Edith die Nummer des Hausarztes geben und rufst dort wegen einer Kontrolluntersuchung an. Es ist höchste Zeit dafür."
    Erst nachdem er gegangen war, fiel Elena auf, dass sie kein einziges Wort gesagt hatte. Stellte Jed sich so ihre Zukunft vor - er befahl, und sie gehorchte ohne Widerrede?
    Das könnte sie nicht geschehen lassen. Sie stand auf und machte sich auf die Suche nach Edith.
    Zwei Stunden später folgte sie dem Brummen der elektrischen Heckenschere und entdeckte Jed in Catherines Rosengarten, wo er auf einer Trittleiter stand und die Hecke stutzte.
    "Nett, Sie wiederzusehen, Mrs. Nolan", begrüßte Simms sie. "Ist es nicht ein schöner Tag?" Er lächelte ihr zu und schob eine Karre mit abgeschnittenen Zweigen davon. Jed kam von der Leiter herunter und stellte die Heckenschere aus, die dunklen Brauen nachdenklich zusammengezogen.
    Er sah großartig aus. Männlich und doch verletzlich. Sehr verletzlich. Sein Gesicht war staubbedeckt, sein Haar zerzaust, und Hitze und Anstrengung hatten feuchte Schmutzflecken auf seinem alten T-Shirt hinterlassen.
    Elena musste schlucken, doch sie hielt den Kopf hoch und bemühte sich um einen gelassenen Gesichtsausdruck, während er überrascht ihre Aufmachung betrachtete.
    Sie hatte sich das blonde Haar im Nacken zusammengefasst, winzige goldene Ohrstecker angelegt und trug ein helles Leinenkostüm, das er noch nie gesehen hatte - eine kurzärmelige, kragenlose Jacke über einem engen Rock, der eine Handbreit über dem Knie endete, und farblich dazu passende hochhackige Schuhe.
    So gleichmütig wie möglich sagte sie: "Ich habe mir beim Arzt einen Termin geben lassen, in vier Tagen." Für den Morgen der Preisverleihung. Und bevor er sie loben konnte, weil sie ein so braves Mädchen war, sprach sie weiter. "Edith meinte, ich könnte mir einen der Wagen ausborgen, um nach London zu fahren. Es ist mir gelungen, noch ein Zimmer in meinem üblichen Hotel zu bekommen.
    In drei Tagen bin ich zurück."
    Er atmete scharf ein, und sie hatte sieh schon zum Gehen gewandt, als sie seine Stimme hörte. "Du rennst davon, Elena?"
    Sie drehte sich wieder um. Er sollte nicht glauben, dass sie ihm nicht ins Gesicht sehen konnte. "Nein. Ich will mir etwas ganz Besonderes für die Zeremonie kaufen, nur für den Fall, dass ich gewinnen sollte. Und wenn nicht, möchte ich zumindest mit fliegenden Fahnen untergehen. Außerdem muss ich mit meinem Verleger und meiner Agentin reden. Catherine wird nicht böse sein.
    Zumindest sie versteht nämlich, dass ich ein eigenes Leben habe. Du solltest dankbar sein, dass ich dir meine Gegenwart für drei Tage erspare. Und drei Nächte."
    Elena wandte sich um und ging stolz davon.
    Das einfache, gemütliche Hotel, in dem sie immer abstieg, wenn sie in London war, gefiel ihr. Oder es hatte ihr gefallen.
    Denn auch in dieser Nacht fand sie keine Ruhe. Jed war in ihren Gedanken, in ihrem Herzen. Die Erinnerungen an die wunderbaren Zeiten ihrer Liebe überfielen sie ohne Vorwarnung, wenn sie gerade dachte, sie hätte sie in den Hintergrund gedrängt. Und auch die Gedanken an die schlechter? Zeiten verfolgten und quälten sie.
    Für morgen hatte sie ein Treffen mit ihrer Lektorin vereinbart und sich für übermorgen mit ihrer Agentin zum Mittagessen verabredet.
    Die restliche Zeit würde sie mit der Suche nach einem Kleid verbringen, den dazu passenden Schuhen, vielleicht einem neuen Parfüm.
    Und zum Friseur würde sie gehen, zur Kosmetikerin, zur Maniküre, und sie würde in Buchläden herumstöbern. Alles, um sich zu beschäftigen.
    Blieben die Abende - was sollte sie

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