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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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für Überlebenskünstler bin ich auf einen Eintrag gestoßen. Ich schätze, dass die Nachrichtensender nicht die ganze Wahrheit verbreiten. Ein Seemann, der auf einem Kriegsschiff der US Navy durchhält, hat sich gemeldet. Allem Anschein nach lebt er von Fisch und Möwen. Hoffentlich schafft er es. Dies untermauert meine Annahme, dass die Regierung Tatsachen verheimlicht hat und auch weiter verheimlichen wird. Und es wirft eine Frage auf: Welche Regierung? Ich habe in den letzten 24 Stunden keinen Vertreter des Weißen Hauses im Fernsehen gesehen.
    Den Rest des Morgens und des Tages habe ich damit verbracht, alles in meinen Rucksack zu packen, was man braucht, wenn man sich Hals über Kopf verpissen muss. Außerdem habe ich alle Wannen im Haus mit Wasser gefüllt. Das Wasser ist noch nicht abgestellt, deswegen werde ich ab sofort aus der Wanne trinken, um die Wasserflaschen aufzusparen. Heute habe ich angefangen, die Lebensmittel zu rationieren. Habe nur eine Dose Eintopf und eine Banane gegessen. Könnte das Obst eigentlich jetzt komplett wegspachteln, weil es innerhalb einer Woche (von den Äpfeln abgesehen) ohnehin nicht mehr genießbar ist. Ich habe die Grenzmauer neu überprüft, mir vorgenommen, den Fliegeranzug ständig zu tragen und mich so gut wie möglich zu tarnen, wenn ich aus dem Haus gehe.
    Ich habe eine Nomex-Maske, Handschuhe und zehn Nomex-Fliegeranzüge. Es ist eine gute Idee, Fliegeranzüge zu tragen, weil sie feuerfest sind aus einem Stück bestehen und einem keine großen Schwierigkeiten machen, wenn man sich nach dem Scheißen zügig vom Acker machen muss. Einziger Nachteil: Man sollte seine Hosen nur an einem sehr sicheren Ort runterlassen.
    Aus dem Rost meines Propangrills habe ich mir ein ziemlich gutes Waschbrett gebastelt. Musste ihn zwar mit einer Drahtbürste reinigen, aber er wird mir gute Dienste leisten, wenn er meine Klamotten sauber hält und die Möglichkeit verringert, mir eine Krankheit oder einen Ausschlag einzufangen. Um Klingen zu sparen, werde mich nur noch jeden zweiten Tag rasieren.
    23.50 Uhr
    Ich habe vor dem Eingangstor Bewegungen vernommen und deswegen die Bewegungsmelderlampen ausgeschaltet sowie Maske und Handschuhe angezogen. Ich hab mir die Büchse geschnappt und bin raus, um die Umgebung zu erkunden. Ich habe einen komischen Mann in Zivilkleidung die Straße hinauf stolpern sehen, der hin und wieder gegen meine Steinmauer knallte. Seinem Gang nach sah er den Leichnamen aus dem Fernsehen verdammt ähnlich. Ich werde jedoch kein Risiko eingehen und leide auch nicht an Einsatzfieber. Ich verhalte mich weiter still, um zu verhindern, dass ich gesehen oder gehört werde - egal, ob von Lebenden oder Toten. Außerdem war es zu dunkel, um zu erkennen, ob der Kerl lebendig oder tot war. Ich komme mir wie der letzte Depp vor, weil ich, als ich auf dem Stützpunkt noch die Gelegenheit dazu hatte, kein Nachtsichtgerät geklaut habe. In meiner Lage könnte mir so ein Ding sehr nützlich sein. Gute Nacht, Tagebuch.
    15. Januar
    22.37 Uhr
    Ich habe den ganzen Tag damit verbracht, die Situation außerhalb meines Hauses zu beobachten. Ich sah ein paar arme Schweine, die heute Morgen um 10.45 Uhr über die Straße schlurften. Um mehr zu sehen, habe ich sie mit dem Fernglas beobachtet. Einige aschfahle Leichen sahen relativ normal aus, andere weniger. Eine hatte eine zerrissene Kehle. Ziemlich unangenehm. Gegen Mittag klingelte das Telefon (kurz davor hatte es nicht funktioniert). Ich habe es schon vor einigen Tagen leise gestellt. Ich saß genau daneben, also beschloss ich abzuheben, weil ich irgendwie damit rechnete, dass irgendein Vorgesetzter dran war, der sich fragte, warum ich nicht im Luftschutzkeller des Stützpunktes saß.
    Es war Jake, einer meiner Staffelkameraden. Wir hatten zusammen den Offizierslehrgang absolviert. Überraschenderweise hatten wir uns die gleiche Branche ausgesucht und waren schließlich auch am selben Ort stationiert worden. Jake berichtete von der Lage auf dem Stützpunkt. Nach seinem Bericht wusste ich endgültig, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. hier allein zu bleiben, statt zum Stützpunkt zu fliehen. Er erzählte, man hätte ihn losgeschickt, um ein paar Decken aus dem Lager am Westtor zu holen. Als er dort ankam, schoss die Militärpolizei pausenlos über den Zaun, um die Massen der Leichname auszudünnen, die gegen das Tor anrannten. Man hatte einen Humvee mit einer Kanone vom Kaliber 50 in Marsch gesetzt, um der Meute Saures zu

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