Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
Vom Netzwerk:
heute einen Hubschrauber gehört, bin aber nicht das Risiko eingegangen, hinauszugehen und mich umzuschauen, obwohl die Untoten mich am Boden gar nicht sehen können. Doch vielleicht können sie mich riechen. Ich frage mich, welche Sinne Tod und Wiederauferstehung ihnen genommen oder gegeben haben. Ich glaube, dass die, die ich angezündet habe, länger zum Sterben gebraucht haben als normale Menschen.
    Von meinem Haus aus habe ich die Flammen hinter der Mauer mindestens drei Minuten lang aufsteigen sehen. Ich schätze, ein Durchschnittsmensch bricht vor Schmerzen schon nach weniger als dreißig Sekunden zusammen. Wenn es dunkel wird, werde ich mit der Laserzielvorrichtung meiner Pistole dem Haus da unten Zeichen geben. So sehen die Biester das Signal wenigstens nicht, sondern nur die Empfänger, wenn es denn welche gibt oder diese überhaupt noch leben.

John
    22.51 Uhr
    Ich habe mit der Laserzieleinrichtung meiner Pistole versucht, mich dem Haus bemerkbar zu machen, um das die Kreaturen sich versammeln. Zuerst habe ich nur einen »Punkt« auf jedes Fenster «gemalt« und ihn dann im Kreis gedreht. Nach ungefähr fünf Minuten sah ich an einem Fenster im oberen Stockwerk den matten Schein einer Taschenlampe. Wer es auch war, er oder sie fing an zu morsen: »Dit-dit-dit, da-da-da, dit-dit-dit.« Es bedeutete SOS. Ich hatte die Morsezeichen vor Jahren in einem Funkerlehrgang beim Militär gelernt. Ich war ziemlich gut in visueller Interpretation und ziemlich beschissen bei der Interpretation derselben mit audio-technischen Mitteln.
    Diesmal hatte ich Glück. Ich schnappte mir einen Stift und Schmierpapier (unbezahlte Rechnungen) und morste, dass ich bereit zum Mitschreiben sei. Da die Belagerer auf die Taschenlampe meines Gegenübers nicht reagierten, beschloss ich, mein LED-Licht zu verwenden, weil eine Batterie im Gegensatz zum Laser-Licht einer Pistole ein Leben von 25 Stunden hat. Ich schrieb also mit. Anfangs ging es langsam, weil ich ihm/ihr signalisieren musste, er/sie solle das Signal wiederholen. Ein paar Sätze später war ich voll drin.
    0... K... (Pause)
    H...I.E...R (Pause) N..A...M...E (Pause)
    J...O...H...N (Pause)
    D...U... (Fragezeichen)
    Ich nannte meinen Namen und gab bekannt, dass auch ich in Ordnung sei. Dann sagte ich ihm, er solle leise sein, weil die Dinger auf Geräusche reagierten. Er verstand. Dafür, dass wir hundert Meter voneinander entfernt waren, verstanden wir uns gut. Dann meinte John, sein Haus sei sicher und er hätte einen Plan, um die Kommunikation zu beschleunigen. Dies müsse aber bis morgen warten. Ich fragte ihn nach Einzelheiten seines Plans, und er antwortete:
    G...U...M...M...I...B..A...N...D (Pa use) S...P...R...E...C ..H...F...U...N...K (F S...C...H...L...E...U...D...E...R Ich verkündete, dass ich mehr oder weniger verstand. Er antwortete, es sei Zeit für ihn, sich ein wenig auszuruhen. Daraufhabe ich mich nicht mehr zurückgemeldet. Es war vor über einer Stunde, und ich weiß noch immer nicht, was er mit einem Gummiband, einem Funkgerät und einer Schleuder zu tun beabsichtigt. Ich kann mir keine Schleuder vorstellen, die groß genug ist, um ein Walkie-Talkie über hundert Meter zu meinem Haus zu transportieren. Selbst wenn es eine gäbe, musste das Walkie-Talkie, wenn es hier ankam, in eine Million Einzelteile zerbrechen. Ich schätze, morgen habe ich zumindest etwas, auf das mich freuen kann.
    18. Januar
    10.12 Uhr
    Ich bin um 6.05 aufgewacht und nach oben geeilt, um aus dem Fenster zu schauen. Habe dort eine Weile mit meinem Licht gesessen und dann versucht, John auf mich aufmerksam zu machen. Ich habe fortwährend sein Fenster angeleuchtet. Keine Antwort. Mir gingen allmählich üble Gedanken durch den Kopf. Ich saß ein paar Minuten lang da und empfand Trauer, denn ich wusste, dass es in einer halben Stunde ohnehin keine Rolle mehr spielen würde, denn dann war die Sonne zu hell, um Leuchtsignale erkennen zu können.
    Da sah ich ihn. Ich sah eine Bewegung auf dem Dach; die Silhouette eines Mannes in mittleren Jahren in einem rotschwarz karierten Hemd und Jeans. Ich schnappte mir mein Fernglas, lief zurück und fing an zu blitzen.
    Die Sonne ging langsam auf, deswegen wusste ich nicht genau, ob er das Licht sah, das sich bemühte, mit der Helligkeit eines Sterns zu konkurrieren. John schaute in meine Richtung und winkte. Dann hob er ein langes ^^nes elastisch aussehendes Ding und etwas. das wie eine kurze, gedrungene Thermoskanne aussah.
    Er wickelte ein Ende des

Weitere Kostenlose Bücher