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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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war im Reiseatlas nicht verzeichnet. Wir wollten seine Umgebung mit der Luftnavigationstabelle, die ich noch besaß, extrapolieren. Atlas und Tabelle boten absolut verschiedene Maßstäbe, weswegen wir wussten, dass es einige Zeit dauern würde, den Platz ausfindig zu machen.
    In dieser Nacht schlief ich ein, obwohl Regen auf das Metalldach prasselte. Um 3.00 Uhr wurde ich von einem alles erhellenden Gewitterblitz und Donnerschlägen aus dem Schlaf gerissen. Ich rieb mir die Augen und kam langsam zur Besinnung, als ich durch die halbgetönten Scheiben des Busses nach draußen sah. Es blitzte in regelmäßiger Folge. Ich freute mich, dass wir ein Dach über dem Kopf hatten. Dann kam wieder ein Blitz, und ich sah knapp zwanzig Meter entfernt die Umrisse eines Menschen. Dies war einer der Fälle absoluter Notwendigkeit. Ich zog sofort das NSG über. Es war kein Mensch, sondern ein einsamer untoter Tramp, der noch immer seinen Rucksack trug. Ich konnte seine Wangenknochen durch seine lederige Haut stechen sehen, als seine Gestalt hin und her zuckte. Sein Rucksack war von der Art, die man nicht nur an den Schultern befestigt, sondern zusätzlich mit einem Brustkorbriemen fixiert, damit er beim Gehen festsitzt. Die Zähne der Kreatur zeigten ein ewiges Grinsen. Wasser tropfte von ihrem unbeseelten Leib.
    Der Untote konnte uns nicht sehen. John schlief noch. Ich wollte ihn nicht wecken. Kurz darauf setzte der Tramp sich wieder in Bewegung und tauchte in der Finsternis der texanischen Nacht unter - auf dem Weg zur nächsten Haltestelle.
    nächsten Morgen (also am 17.) packten wir leise unseren Kram zusammen und machten uns auf den Weg ins Freie. An der Tür bat ich John, mir Deckung zu geben. Dann versuchte ich aus reiner Neugier, den Busmotor zu starten. Trotz des Lärms wollte ich unbedingt wissen, ob die Batterie nach all diesen Monaten noch funktionierte. Ich drehte den Schlüssel und betätigte den Anlasser. Der Bus gab keinen Pieps von sich. Er war so tot wie der Tramp von letzter Nacht. Wir verließen den Ort und suchten den Flugplatz.
    Nach mehrstündiger Suche stießen wir auf die Rollfelder. Sie lagen gar nicht weit von der Hauptstraße entfernt. Alles sah genauso aus wie auf den Satellitenfotos, deswegen war ich mir ziemlich sicher, dass wir uns am richtigen Ort befanden. In der Ferne erkannte ich die Umrisse der beiden in Towernähe abgestellten Maschinen. Wir näherten uns vorsichtig der Flugplatz-Einzäunung, wobei wir in regelmäßigen Intervallen innehielten und die Ohren spitzten. Dieser Zaun war nicht mit Bandstacheldraht versehen. Wir stiegen hinüber und gelangten problemlos auf die andere Seite. Wir konnten mehrere hundert Meter weit sehen. Nirgendwo bewegte sich etwas. In diesem Moment fühlten wir uns sicher.
    Die ganze Umgebung schien mir frei von den Aktivitäten Untoter zu sein. Ich wusste, dass die 1-10 einige Kilometer nördlich von unserem Standort verlief und die Satellitenfotos dort eine große Untotenpopulation andeuteten. Vielleicht zogen sie sich gegenseitig zur I-10, so wie ein Wassertropfen den anderen mitzieht. Vielleicht war es der Lärm, den sie selbst erzeugten. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber hin und wieder glaubte ich, dass der Wind die mir vertrauten makabren Klänge aus der Ferne herantrug.
    Meine Hauptsorge galt den Maschinen und der Frage, ob sie flugtüchtig waren. Wir pirschten immer näher an den Tower heran. Ich ließ die dicht nebeneinanderstehenden Kisten nicht aus den Augen. Die eine war eindeutig eine Cessna 172. Die andere war eine 152 und hatte etwas weniger drauf. Ich war zwar kein Flugzeugbauer, aber von uns aus gesehen wirkten sie ganz manierlich. Ich zog nochmal das Fernglas raus, um von unserem Aussichtspunkt die Umgebung zu sondieren. Die Hangartore waren geschlossen. Aus ihrer Richtung kam kein Laut. Die getönten Fensterscheiben des Towers waren mir nicht ganz geheuer, da ich nicht erkannte, ob sich oben vielleicht schon eins dieser Dinger bei unserem Anblick die Lippen leckte. Wir mussten aber rein, denn uns war klar, dass wir die Nacht des 17. schon aus reinem Selbstschutz im Tower verbringen mussten.
    Wieder mal gingen wir auf die Eingangstür eines Towers zu. John gab mir Feuerschutz. Ich drehte vorsichtig den eisernen Knauf und öffnete die Tür. Drinnen war es dunkel. Ich schaltete meine Waffenlampe ein und suchte das Treppenhaus ab. Kein Anzeichen von Blut, keine Anzeichen eines Kampfes. Der Tower war leer.
    Als wir nach oben kamen, ließ das

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