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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Gefühl der Furcht allmählich nach. Es war niemand da. Das Innere des Kontrollturms weckte Erinnerungen an unsere Flucht. Sie schien Jahre zurückzuliegen. Im Tower war keine Lichtquelle angeschaltet, aber ich sah, dass am Hangar eine Außenleuchte brannte. Vielleicht hatte man vergessen, sie auszuschalten. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, es in Erfahrung zu bringen.
    Das Nächste auf unserer Liste war die Kontrolle der Hangars, da sie höchstwahrscheinlich das Werkzeug und Material enthielten, auf das wir scharf waren. Es war fast 14.00 Uhr und der Tag außergewöhnlich heiß. Ziemlich selbstzufrieden und nachlässig näherten wir uns dem ersten Hangar. Ich gab John das Zeichen, mir Feuerschutz zu geben, und schob das Tor auf. Unsere lässige Herangehensweise hätte uns beinahe das Leben gekostet.
    Ein verwesender Untoter, in eine weiße Schürze und ein Unterhemd gekleidet, flog uns mit einer Heckenschere in der Linken entgegen. Die lebende Leiche wusste vermutlich nichts davon, dass eine Heckenschere als Waffe taugte, und ging auf John los, ohne meine Anwesenheit auch nur zu bemerken. Kurz darauf stolperte das Ding. Es fiel gegen John und knirschte mit seinen verfaulten Zähnen. Die Heckenschere verletzte John an der Wange. Ich hörte das Geräusch weiterer Bewegungen im Hangarinneren. Ich trat den Untoten von John fort und wirbelte zum offenen und unbeleuchteten Tor herum. John schien durch den Sturz allem Anschein nach das Bewusstsein verloren zu haben. Das Ding hatte nun ein neues Ziel im Blick - mich.
    Wieder griff es träge und wankend an. Es war zu spät. Als ich auf den mir vertrauten Gurgellaut reagierte, hatte es mich bereits mit der Heckenschere zwischen die Rippen gestochen. Ich fuhr von Zorn erhitzt herum, trat dem Ding gegen den Brustkorb, schleuderte es direkt neben John zu Boden, richtete meine Waffe zwischen seine Augen und schaltete es aus. Als der Staub sich auf die klebrige Masse senkte, sah das Gehirn wie blauer Blumenkohl aus. Das Ding hielt die Schere noch in der Hand, wie vermutlich die gesamten letzten Monate lang. Jetzt wird es bis in alle Ewigkeit so bleiben.
    Ich kniete mich neben John nieder und versetzte ihm einige Ohrfeigen. Sein Blut war überall auf meinen Händen. Obwohl meine Wunde schlimmer war als seine, schien er stärker zu bluten. Ich untersuchte die Heckenschere. Von unserem frischen Blut abgesehen wirkte sie trocken. Ein Geräusch aus dem Hangarinneren erinnerte mich an die andere Gefahr, die hier vielleicht noch umging.
    Da ich John nicht besinnungslos allein lassen wollte, versetzte ich ihm so lange Ohrfeigen, bis er zu sich kam. Ich half ihm auf die Beine und wies ihn an, die Augen offen zu halten. Das Licht, das ich zuvor am Hangar gesehen hatte, befand sich über dem offenen Tor. Zwei große Torhälften befanden sich auf beiden Seiten des offenen Eingangs. Ich wollte den Hangar betreten und den Torschalter betätigen, damit die Torhälften zurückfuhren und die Sonne das Innere erhellte.
    Als ich über die Schwelle trat, sah ich jemanden. Ich hatte keine Wahl. Ich musste zuschlagen. Mein Mündungsblitz enthüllte weitere Gestalten. Der Blitz war hell und brannte das Abbild eines halben Dutzend lebender Leichname auf die Rückseite meiner Retina. Ich griff nach dem Schalter und drückte ihn. Erfolglos. Ich versuchte den Schalter darunter und vernahm ein Rumpeln, das an eine sich bewegende Garagentür erinnerte.
    Den Rücken John zugewandt, huschte ich zur Tür zurück und deutete mit der Waffe auf die nachlassende Dunkelheit im Hangar. Ein Blick nach hinten zeigte mir, dass John stark benommen war und sich auf seine Büchse stützte. Ich schrie ihn an, mit mir zurückzugehen. Es war Jagdzeit. Ich machte meinen Karabiner klar und wartete, dass sie kamen. Der Erste - die Erste - machte den Namensappell. Ich tötete sie mit einem Schuss. Mehr folgten gleich darauf, erregt, weil wir die erste Nahrung waren, die sie seit Monaten zu Gesicht bekamen. Mit ausgestreckten Armen liefen sie los. John gab sich Mühe, schoss aber ständig daneben. Ich erledigte die meisten Angreifer mit einem Schuss. Bei zweien musste ich nachlegen. Die letzte Kreatur fiel eineinhalb Meter vor mir auf den Boden.
    Neben und vor dem Hangartor lagen acht Untote. Ihr Verfallsdatum war überschritten. Ich hatte sie alle getötet. Ich überprüfte das Magazin meiner Waffe und lud nach. John gewann langsam wieder Haltung. Seine Wange blutete nicht mehr. Er nickte mir zu, um zu zeigen, dass er in

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