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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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draußen, um die Maschine besser zu tarnen.
    Inzwischen muss man beinahe auf der Kiste draufstehen, um sie zu finden. John ist noch immer damit beschäftigt, aus den ganzen Systemen dieses Komplexes schlau zu werden. Da ist noch immer das periodisch auftretende mechanische Geräusch, das irgendwo aus dieser Anlage kommt. Wir wollen versuchen, es zu isolieren. Nachdem wir praktisch Dutzende von Fotos untersucht haben, wissen wir noch immer nicht, wer die Angreifer von neulich Nacht waren.
    Auch ohne sie zu kennen, frage ich mich, ob sie klug genug sind, uns zu finden, indem sie einfach in die Richtung gehen, in die wir geflogen sind. Man hätte uns vom Himmel geholt, hätten die Stroboskope und Startlichter geleuchtet. Ein beleuchtetes Ziel ist immer leicht zu treffen. Der Schütze hat sich nur nach dem Motorengeräusch gerichtet.
    Wir wechseln uns in bestimmten Abständen an den Überwachungskameras ab. John vermutet, dass die Kameras, wenn man sie richtig konfiguriert, auch auf Bewegungen reagieren. Im Moment muss ich aber ein paar Waffen reinigen.
    26. April
    19.45 Uhr
    Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen sind alle Waffen gereinigt, die es nötig hatten. Ich hätte nichts dagegen, an Munition für die AK-47 ranzukommen, denn sie erfordert ein anderes Kaliber als ihr amerikanischer Genosse M-16. Ich habe den gestrigen Tag damit verbracht, Tara und Janet beizubringen, wie man ein Gewehr lädt, zielt und den Wind in die Zielberechnungen einbezieht. Ich bin der Meinung, dass dieses Wissen heutzutage sehr gefragt ist.
    John und ich haben uns in einem Anfall von Langeweile einige Satellitenaufnahmen von Houston vorgenommen. Wir konnten keine Überlebenden ausmachen. Einmal, als wir auf dem Dach eines höheren Gebäudes ein eilig erschaffenes Banner sahen, auf dem »HILFE« stand, glaubten wir, einen anständigen Anhaltspunkt gefunden zu haben. Erst als John es vergrößerte, entdeckten wir, dass »HILFE« schon eingetroffen war - in Gestalt von Untoten. Vier Kreaturen waren auf dem Dach zugange - vermutlich die Gleichen, die das Banner beschriftet hatten.
    Außerdem haben wir die Dieselgenerator-Handbücher für den Komplex studiert. Im hinteren Teil des Generatorraums befinden sich riesige, fast versteckt lagernde Batterien, die wir anfangs übersehen haben. Bei näherer Untersuchung zeigte das Batteriemessgerät Rot statt Grün. John und ich schlugen nach, was das zu bedeuten hat. Es bedeutet, dass die Batterien sich aufgrund von Nichtgebrauch entladen haben. Wir führten eine kurze Startsequenz aus und legten dann richtig los. Erst als der Krach so laut war, dass wir uns anschreien mussten, kapierten wir, was unser Handeln vielleicht bewirkte. Wir stürzten in den Kontrollraum, und John schaltete sofort die Kamera am Haupteingang ein.
    Die Untoten waren noch da und schienen auf den Lärm nicht zu reagieren. John und ich waren im Kontrollraum nicht weit vom Generatorraum entfernt. Es war nicht laut, aber man konnte das pausenlose Summen der Maschine deutlich hören. Zufrieden, dass wir nicht die Hölle auf uns losgelassen hatten, kehrten wir in den Generatorraum zurück, um das Batteriemessgerät zu beobachten. Es wanderte beständig in Richtung Grün weiter. Es dauerte nur zwei Stunden, dann waren die Batterien voll, und wir schalteten die Generatoren ab. Der Hauptstrom läuft wunderbarerweise noch immer.
    Im Hinterkopf denke ich noch immer an die Bedeutung der Mündungsblitze. Aus welchem Grund schießt jemand auf einen anderen Überlebenden? Er würde es doch nur dann tun, wenn dieser ihm Schmerzen zufügt. Ich verstehe nicht. welches Vergnügen jemand daran haben kann, in einer Welt wie dieser jemanden zu töten. Seit Januar habe freilich auch ich meinen Anteil am Töten gehabt. Ich hatte aber nie eine Gelegenheit, meine Waffe auf einen lebenden Menschen zu richten. Angesichts der hinter uns liegenden Ereignisse wird sich dies aber sicher bald ändern.

Amigos
    29. April
    23.05 Uhr
    Die letzten Tage waren ereignislos. Ich habe die Überwachungskameras in regelmäßigen Abständen nach Anzeichen unregelmäßiger untoter Aktivitäten überprüft. Ich habe den Eindruck, dass die Gestalten am Haupteingang nicht völlig nutzlos sind. Sobald sich ihnen etwas Lebendiges nähert, werden sie es uns verraten. Sie sind fast so etwas wie eine Hintertür- Ersatz- Alarmanlage. Angesichts einer möglichen Bedrohung durch lebende menschliche Aggressoren haben wir in den letzten Tagen einige Zeit damit verbracht, für

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