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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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aber die Gebrauchsanweisung in den letzten Tagen mehrmals sorgfältig gelesen.
    Mindestens dreihundert Gestalten kamen in unsere Richtung, wobei der eine oder andere neben oder hinter der Meute hertapste. Hinter der ersten Gruppe waren noch mehr, und auch sie schienen nun zu begreifen, dass die Musik jetzt anderswo spielte. Sie setzten sich ebenfalls in unsere Richtung in Bewegung. Die erste Gruppe war vielleicht noch zweihundert Meter entfernt, als ich die Granate abfeuerte. Da mir die Eigenheiten der Wa f fe fremd waren, war ich wohl zu vorsichtig und feuerte zwischen die Gruppe der dreihundert und der größeren Gruppe dahinter. Ich tötete mehrere Angehörige beider Gruppen. Die Frauen schossen weiter. Sie zielten auf Köpfe. William deckte noch immer unsere Flanke. Er vertraute uns, wir seinen nach vorn gerichteten Augen.
    Ich pflanzte die nächste Granate auf den Werfer. Diesmal feuerte ich sie mitten in die nächste Gruppe hinein. Sie explodierte und zerriss mindestens fünfzig Angreifer. Die Erschütterung riss der Hälfte der Meute die Beine unter dem Arsch weg. Es war, als schaute man umfallenden Dominosteinen zu. Natürlich konnten sich viele langsam wieder aufrappeln. Da ich nun wusste, wozu meine Waffe fähig war und die Frauen echte Erfahrungen im Einsatz mit dem M-16 gesammelt hatten, war es Zeit zum Rückzug. Wir verschwanden hinter den Bäumen, machten einen weiten Umweg durch den Busch und kehrten in den Komplex zurück.

Ärger im Paradies
    16. Mai
    12.02 Uhr
    Wir werden belagert. Heute Morgen gegen 5.30 Uhr hörten wir oben ein lautes Krachen. Kaum zehn Minuten später fing wieder das vertraute Klopfen an, das dem des untoten Airforce-Offiziers aus dem Schacht ähnelte. Ich weiß nicht, wie oft es geklopft hat.
    Vielleicht zwanzig-, vielleicht auch dreißigmal. John, William und ich waren im Kontrollraum und ließen die Überwachungsaufzeichnung bis zu der Stelle zurücklaufen, an der das Geräusch erstmals zu hören war. Der Bildschirm zeigte eine Zugmaschine. Sie sieht ungefähr so aus wie ein Sattelschlepper. Sie war an das Tor mit dem Zahlenschloss gekettet. Anhand der Erde und des Grases, das hinter den Reifen in die Höhe flog, konnte man erkennen, dass der Fahrer ordentlich Zunder gab. Das Tor und mehrere Meter Zaun wurden im Nu aus dem Boden gerissen. Im Zaun befand sich nun eine Lücke von fast fünf Metern Breite. In der Umgebung der in der Nacht verschwindenden Zugmaschine wimmelte es von Untoten. Wir konnten sie über den niedergewalzten Zaun hereinströmen sehen.
    Wir schalteten in den normalen Beobachtungsmodus um, aber das brachte nicht viel. In den wenigen Sekunden, die uns noch blieben, sah ich fünf Männer, die Kartoffelsäcke (oder etwas Ähnliches) über die Kameras stülpten. Warum haben sie sie nicht zerstört? Jetzt funktioniert nur noch die Kamera am Haupttor. Entweder hat sie niemand gesehen, oder die Untoten- Horde dort ist zu groß, um mit ihr fertigzuwerden. Ab und zu dringen Geräusche von oben herab, aber im Grunde haben wir keine Möglichkeit herauszukriegen, was die Unbekannten planen.
    Ich vermute: Wenn wir die Schachtluke öffnen, kriegen wir es mit einer kleinen Armee geschlagener und übel zugerichteter Untoter zu tun. Ich höre ihr gedämpftes Klopfen sogar jetzt. Sie wollen wirklich nur eins.
    Ich frage mich noch etwas anderes: Warum sind die Fremden mit ihrem riesigen Wagen nicht einfach durch den Zaun gebrettert? Das wäre sicherer gewesen, als auszusteigen und eine Kette an Tor, Zaun und Fahrzeug zu befestigen. Es sei denn ... Sie wollen den Bunker so wenig wie möglich beschädigen. John arbeitet an der Hauptkamera. Er sieht sich bewegende Fahrzeuge hinter der Masse der Untoten. Sobald man sie sieht, weichen sie vom ausgetretenen Weg ab und fahren zur Rückseite des Komplexes, in dem wir uns befinden. John hat außer dem Sattelschlepper sechs Fahrzeuge gezählt. Die Sonne geht gerade auf. Im Moment ist alles still. Es wird ein langer Tag werden.
    20.18 Uhr
    Ich weiß nicht, wieso wir nicht schon früher darauf gekommen sind. Sie haben Säcke über die Kameras gehängt, um sie auszuschalten, nicht, um sie zu zerstören. John hat die Kamera von normal auf thermisch geschaltet. Trotz der Säcke konnten wir sofort alle sich bewegenden lebenden Menschen ausmachen. Wir haben die Kameras in alle Richtungen geschwenkt und sie gezählt. Sie leuchten orange und rot; man kann sie um zahlreiche Fahrzeuge herumschwärmen sehen. Überall wird geschossen. Wenn sie

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