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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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brauche Sie einfach, damit Sie diese Rolle spielen, sonst kommt die ganze Sache raus, und uns fliegt die Scheiße um die Ohren.«
    »In diesem Fall steht dieser Stützpunkt, der den Decknamen Hotel 23 trägt, unter meinem Kommando. Sie bleiben hier und schicken die meisten Ihrer Leute mit dem Staff Sergeant zurück, dem Sie am meisten vertrauen.«
    Handley war einverstanden. Ich verkündete, ich würde zu den Männern reden, während er entschied, wer blieb und wer gehen sollte.
    Während der nächsten halben Stunde stand ich auf einer Munitionskiste und musterte die Gesichter der jungen Patrioten, die mich anschauten und meinen Worten lauschten.
    »Ich bin der Kommandant dieses Stützpunktes und brauche ein paar gute Männer.«
    Meine Worte erzeugten begeisterten Applaus.
    »Vor sechseinhalb Monaten hat etwas unsere Welt aus der Bahn geworfen. Nun weiß zwar noch niemand genau, was da passiert ist, aber im Grunde ist es auch unwichtig.«
    Ich war zwar nicht der Meinung, dass meine Rede großartig war, aber die Männer sahen es anders. Sie pfiffen und klatschten.
    »So wie ich es sehe, könnten uns zwar die Patronen ausgehen, aber nicht die Knüppel. Es kann vielleicht lange dauern, aber wir geben nicht auf. Wir werden so viele Menschen retten, wie wir können, und was diese Dinger angeht, so werden wir ihnen gewaltig in den Arsch treten!
    Vergesst nie, dass ihr Soldaten der Vereinigten Staaten seid, Männer! Ich möchte nicht hören, dass es die Vereinigten Staaten nicht mehr gibt. Das ist Quatsch. Unsere Verfassung liegt vielleicht noch immer in Washington rum; aber auch wenn sie verbrannt ist: Es bedeutet nicht, dass sie so tot ist wie die Dinger da draußen. Wir werden unsere Verfassung hochhalten und bis zum Ende verteidigen.«
    Hochrufe. Die Männer applaudierten erneut. Dann versammelte sich eine Gruppe Freiwilliger um Handley, die im Hotel 23 bleiben wollten. Die Sonne ging an diesem Sommermorgen über den Baumwipfeln auf. Meine einfache Ansprache war beendet, und ich nahm schon jetzt einen sichtbaren Anstieg der allgemeinen Kampfmoral wahr. Der Stützpunkt brummte vor Entschlossenheit.
    »Noch eins, Sir«, sagte der Sergeant. »Ramirez wollte, dass ich Ihnen das hier gebe.«
    Er reichte mir ein feststehendes Messer in einer robusten Lederscheide. Die Scheide war mit einem Täschchen versehen, die einen Wetzstein enthielt. Ich zog die Klinge aus der Scheide und stellte fest, dass es ein Kampfmesser mit einem schwarzen Micartagriff von höchster Qualität war. Die Klinge war aus rostfreiem Stahl; in der Nähe des Griffs war auf der Seite »Randall Made Orlando FL« eingraviert. Ich musste lachen, als mir der Satz »So etwas macht heute keiner mehr« einfiel. Teufel nochmal, heute macht überhaupt keiner mehr irgendwas.
    Nachdem alles gesagt und getan war, blieben drei Panzerspähwagen, ein Laster mit Plane und zweiundzwanzig Männer bei uns, Sergeant Handley inklusive. Wir waren oben, als der Staff Sergeant mit dem Konvoi und der Nachricht zum alten Lager zurückkehrte, dass man einen Offizier gefunden hatte, der ihnen beistand. Zwei mit Verschlüsselungsfunktion versehene Militärfunkgeräte wurden in den Bunker getragen und in der Kommandozentrale aufgebaut. Die Marines schlugen flink ihre Kojen unten auf.
    Den Hauptteil des Nachmittags verbrachten wir damit, Hotel 23 zu einer militärischen Operationsbasis auszubauen.

C41
    18. Juli
    16.05 Uhr
    Wir haben Verbindung mit der USS George Washington. Der stellvertretende Chef der Marine-Einsatzleitung ist momentan nicht an Bord des Flugzeugträgers, sondern zu Planungszwecken mit einem seiner Commodores auf einer kleineren Nussschale zu Gast. Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Tagen mehr von ihm hören werden. Man hat mir mitgeteilt, dass jemand beauftragt wird, beim nächsten anstehenden Versorgungsflug den Chip auf meinem Wehrpass zu reprogrammieren, aber ich weiß nicht, was mir dies nützen oder warum es hier draußen eine Rolle spielen sollte.
    22. Juli
    17.20 Uhr
    Ich habe die Büchse der Pandora geöffnet. Jetzt habe ich mehr Pflichten am Hals, als ich brauchen kann. Die zweiundzwanzig neuen Marineinfanteristen haben sich mit dem Befestigen der Umzäunung und ihrer Bewachung beschäftigt. Wir haben jetzt einen hauptberuflichen Funker und Direktverbindung zur Flugzeugträger Kampfgruppe. Per Funk hat man uns bezüglich der Lage im Golf von Mexiko und an der Ostküste auf den neuesten Stand gebracht. Wir empfangen sogar tägliche Warnmeldungen

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