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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Jetzt ist das Pendel der für den Menschen schädlichen tödlichen Geschöpfe in die andere Richtung geschwungen. Wurde man früher von einer Viper gebissen, hatte man wenigstens eine Chance, zu überleben. Laut den Geschichten, die ich von den Marines höre, gibt es aber gegen die Biester, die gegenwärtig die Welt plagen, kein Antidot. Handley sagt, er hat Hunderte von - starken - Männern gesehen, die innerhalb von sechsunddreißig Stunden nach einem Biss oder einem Kratzer in die Knie gegangen waren. Es gibt sogar dokumentierte Fälle von Opfern, die bei einer zufälligen Übertragung von Speichel in eine offene Wunde infiziert worden waren.
    Irgendwas an diesen Geschöpfen ist mir unheimlich. Was gibt ihnen Kraft? Obwohl sie tot sind, scheinen sie über unbegrenzte Mengen an Energie zu verfügen. Ich hoffe insgeheim, dass irgendwo jemand oder eine Expertenkommission daran arbeitet, ihre Stärken und Schwächen einzuschätzen. Sie sind uns in den USA vermutlich millionenfach und im Ausland milliardenfach überlegen. Dies waren so ungefähr die Gedanken, die mir durch den Kopfgingen, als wir unterwegs waren, um den Kutter Reliance zu retten, der kaputt im Wasser trieb. Wir waren noch eine ganze Reihe von Kilometern von unserem Zielort entfernt, als die ersten Gruppen von Untoten in unseren NSGs auftauchten.
    Ich legte die Schlachtvorschriften unserer Einheit sorgfältig dar. Die Männer wussten: Wir gehen nur dann mit Gewalt vor, wenn es absolut unvermeidlich ist. Die lauten Motoren unserer vier Panzerspähwagen ließen die Untoten auf dem Absatz herumfahren und sich in unsere Richtung begeben. Sie waren konditioniert und wussten: Jedes laute Geräusch wies eindeutig auf Fressbares hin.
    Ich musterte sie wütend vom Geschützturm aus und blickte dann in die Nacht. Das NSG taugte zwar einiges, kam aber im Gegensatz zum unbewaffneten Auge im Hellen über eine bestimmte Reichweite nicht hinaus. Es ist ungefähr so, als leuchtete man mit einer ellenlangen Taschenlampe achthundert Meter weit in die Nacht hinaus.
    Es war wie gehabt. Leichnam auf Leichnam wanderte in der Umgebung seines jeweiligen Ablebens herum. Wenn man mit einem Vierachser unterwegs war, hatte dies Vorteile. Solange wir nicht auf Brücken oder Überführungen stießen, kamen wir neben der Straße gut voran. Wenn wir uns aber solchen Bauwerken näherten, bedeutete dies, dass wir die verstopften Arterien des Highways entweder von ihn blockierenden Fahrzeugen befreien oder in die Tiefen von Flussbetten hinabsteigen mussten. Manchmal war es aber kein Flussbett, was sich unter einer Überführung befand, sondern ein Autobahnkreuz oder ein darunter verlaufender kleinerer Highway. Und ein solcher war es, auf den wir in der Nacht unseres Trips zum Kutter stießen.
    Panzer Nr. 1 funkte zweihundert Meter vor Erreichen des Beschlusspunkts nach hinten. Die Besatzung wusste, dass sie nie anhalten sollte. Man fuhr im Leerlauf weiter, als die knisternde Stimme des Funkers bei uns ankam. >>Wir nähern uns einer Überführung, Sir. Die Straße ist verstopft. Was wollen Sie tun?«
    »Was für Fahrzeuge verstopfen die Überführung?«, fragte ich.
    »Ich sehe ein paar Neunachser, Sir«, lautete die Antwort.
    Ich hatte keine andere Wahl, als die Männer auf die Uferböschung fahren zu lassen, die zu der darunterliegenden Straße führte. Ich wies sie an, diagonal nach unten zu fahren und keinesfalls anzuhalten. So ungern ich auch darüber nachdachte: Unseren Fahrzeugen mangelte es noch immer an einer von Fachkräften durchgeführten Werkstattwartung, da sie bei mehr als einer Gelegenheit plötzlich gespuckt hatten und dann abrupt stehen geblieben waren.
    Als Spähpanzer Nr. 1 fünfzig Meter vor mir in einem Abgrund verschwand, meldete sich das Funkgerät, das aber nur Rauschen von sich gab.
    Ich aktivierte mein Mikrofon und fragte an, was los sei.
    Panzer Nr. 1 meldete sich wieder. »Geben Sie lieber Bleifuß, Sir, und umfahren Sie diese Ecke. Hier liegt ein Schulbus; er wimmelt nur so von diesen Dingern.«
    Ich bedankte mich für die Warnung und bat den Sergeant, mich auf dem Laufenden zu halten. Wir waren nun fast auf der Hügelkuppe und hatten Panzer Nr. 1 im Blickfeld.
    Das Funkgerät knisterte erneut. »Sir, der Geigerzähler schlägt aus ... «
    Ich erstarrte kurz. Wir waren weiter von allen verstrahlten Gebieten entfernt als Hotel 23. Wieso schlugen unsere Geigerzähler so weit vom Schuss an?
    Als der Bug von Panzer Nr. 2 über den Grat kippte, den Abgrund

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