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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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ich mich angesichts dessen, was passierte, miserabel fühle. Er war ein guter Mann.
    Ruhe in Frieden, Staff Sergeant Mac.

Exodus
    21. August
    20.57 Uhr

    22. August
    Das Hauptquartier hat meine jüngste Verlautbarung nicht beantwortet. Ich habe per Funk die Anweisung gegeben, dass das bisherige Lager die Evakuierung vorbereiten soll. Nach einer 36 Stunden Woge von Untoten in der Umgebung des Lagers ist dies vonnöten. Man wird zwei Tage brauchen, um mit den Frauen und Kindern zu uns zu gelangen. Hier im Hotel 23 sind wir damit beschäftigt, Materialien zu finden, damit wir unsere sichere Grenze ausweiten können, um die neuen Bewohner anzusiedeln. Es ist unmöglich, sie alle im Inneren der Anlage unterzubringen; sie wurde einfach nicht für so viele Menschen gebaut. Das alte Camp hat seit meinem Befehl, bei uns ein Kontingent zu stationieren, acht Menschen verloren. Ich weiß nichts Genaues, aber ich glaube, es gibt Animositäten. Offenbar wurde einem der Zivilisten letzte Woche erlaubt, auf Hirschjagd zu gehen. Als er zurückkam, hatte er nichts als die Bisswunde eines Untoten zu bieten. Der Mann hat die Wunde aus Angst vor Quarantäne oder einer schnellen Exekution verborgen. Drei Tage später war er im Schlaf gestorben und hatte zwei andere Zivilisten getötet - oder sogar drei, wenn man die junge Frau mitzählt. die nach seinem Biss erkrankte und exekutiert wurde. Sie wurde aber nicht wie ein Tier abgeschossen, sondern erhielt eine Morphium- Überdosis. Nach dem Herzstillstand wurde über ihrem linken Ohr ein kleines Loch in ihren Kopf gebohrt, um jede Möglichkeit einer Wiederbelebung auszuschließen.
    Wenn solche Dinge passieren, kann ich nicht mehr schlafen. Ich weiß, dass in den letzten Monaten Millionen Menschen auf viel schlimmere Weise ums Leben gekommen sind, aber es schmerzt mich immer wieder, ein Kind in den Klauen dieser Krankheit zu sehen. Ich weiß auch jetzt noch nicht, ob es überhaupt eine Krankheit ist. Manche scheinen es zu glauben.
    Bei der Überwachung des täglichen Nachrichteneingangs, der über unseren steinzeitlichen Nadeldrucker reinkommt, habe ich eine erwartete Botschaft gelesen. Das Raketen- U-Boot, das vor Ausbruch der Seuche getaucht ist, war gestern zum Auftauchen gezwungen. Das war das letzte Schutzgebiet echten, endgültigen Tods.
    Es war der letzte bekannte Ort unseres Planeten, an dem Menschen in Frieden sterben konnten ... bis es auftauchte.
    Der auf natürliche Weise verstorbene und tiefgekühlte Soldat war nach nur zwei Stunden wieder da gewesen. Zum Glück hatte man ihn an eine Kiste mit Rindfleisch minderer Qualität gebunden. Der Schiffskoch hatte ihn gefunden. Er war in den Kühlraum gegangen, um die letzten Proviantvorräte zu holen. Als er an der Leiche vorbeispaziert war und bemerkt hatte, dass sie sich im Kühlraum zähneknirschend nach ihm umdrehte, hatte ihn beinahe ein Herzschlag niedergestreckt.
    Das U-Boot will sich der Kampfgruppe anschließen, bis es genug Proviant aufnehmen kann, um eine zweckdienliche Zeitspanne unter Wasser zu bleiben. Statt ausländische Großstädte in die Luft zu jagen, besteht seine Aufgabe nun darin, Küstengebiete auszukundschaften und Hochseepiraterie zu unterbinden. Die wöchentlich gesendeten Zustandsmeldungen besagen, dass die meisten atombetriebenen Schiffe in frühestens zwanzig Jahren (oder später) wieder »betankt« werden müssen. Über die Zeit danach will niemand eine Wette abschließen. Meiner Ansicht nach haben wir nicht mal in hundert Jahren genügend qualifiziertes Personal, das dies bewerkstelligen könnte.
    Morgen schicke ich all unsere Panzerspähwagen hinaus. Sie sollen sich mit den anderen Überlebenden auf halber Strecke treffen und den Rest des Wegs hierherbegleiten. Von nun an bedarf es jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes, unsere sicheren Grenzen auszudehnen. Wir werden keine andere Wahl haben. Wir werden auch gefährliche Ausflüge zu den Interstates in der Nähe machen müssen, um Betontrennwände heranzuschaffen, mit denen wir unseren Stützpunkt befestigen können.
    Tara und ich haben seit meiner Rückkehr vom Golf von Mexiko mehr Zeit miteinander verbracht als je zuvor. Dean wurde zur offiziellen Stützpunkt-Lehrerin ernannt. Natürlich haben wir bis jetzt lediglich zwei Schüler, aber bald werden es mehr sein. Annabelle wurde erlaubt, am Unterricht teilzunehmen, aber nur unter der Auflage, dass sie nicht bellt oder den Unterricht stört. Gestern Abend habe ich als Gasthörer an einer

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