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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Unterrichtsstunde teilgenommen. Laura entwickelt sich zu einer Multiplikationskanone. Danny ist noch ein bisschen besser, aber schließlich auch älter. Laura lernt gerade die Siebenerreihe beim kleinen Einmaleins. Danny kann schon Teilen und Bruchrechnen.
    Janice ist noch immer die Stützpunktkrankenschwester und hilft oft aus, wenn die Männer mit Beulen, Kratzern und Schrammen zurückkehren. John und ich haben uns in letzter Zeit nicht oft gesehen. Mir fiel ein, dass er am Anfang der Einzige war, den ich hatte. Das werde ich nie vergessen. Manchmal sehe ich ihn, wenn ich vor mich hin träume, mit der Thermoskanne und dem langen Gummiband auf dem Dach seines Hauses. Mein geistiges Auge zeigt es mir immer in Schwarz-Weiß, als wäre es Jahrhunderte her.
    Ich frage mich, wie wohl die Antwort des Flugzeugträgers lauten wird, nun, da man an Bord weiß, dass wir die Untoten vernichten mussten, um den Rest der Mannschaft zu retten.
    3. September
    20.36 Uhr
    Sechzig Prozent. Das ist die Anzahl der Überlebenden, die vom anderen Marine-Außenposten zu uns gekommen sind. Viele sind Zivilisten. Es war ein konstanter Kampf, sie zu uns zu holen. Das Gebiet hinter dem das Raketensilo umgebenden Maschendrahtzaun wimmelt von Behelfszelten und Menschen. Der Stützpunkt Hotel 23 ist so überfüllt, dass man die Abläufe in seinem Inneren kaum noch organisieren kann. Nach der vor zehn Tagen erfolgten Ankunft der Neulinge wurde ein Zählappell durchgeführt. Das Ergebnis: 113 Seelen. Die Marines, die ich den Menschen entgegengeschickt hatte, sind ungeheurem Widerstand begegnet. Um die zu Fuß gehenden Zivilisten nicht zu überfordern, hat sich der Konvoi nur langsam voranbewegt. Viele Menschen saßen auf erbeuteten Fahrrädern, um mit den gepanzerten Fahrzeugen, die vor und hinter ihnen fuhren, Schritt zu halten. Frauen und Kindern wurde das Mitfahren gestattet. Die Masse der Verluste ist ein Resultat der Angriffe, die von der Seite her auf die Formation erfolgten.
    Die Untaten kamen aus dem dichten Gestrüpp und erledigten mit nichts als ein paar Kratzern und Bissen etliche Männer. Die meisten hielten durch und trugen trotz der ihnen auferlegten Todesstrafe zur Sicherheit des Konvois bei. Andere verschwanden im Gestrüpp und begingen Selbstmord. Als der Konvoi bei uns ankam, war er knapp an Munition. Die Leute hatten sich den ganzen Tag über in einem Feuergefecht befunden und die Woge der kalten Hände zurückgedrängt, die über die Fahrzeugbrüstungen griffen. Der Konvoi hat sein Bestes getan, die Untoten von Hotel 23 fortzulocken, um dann auf Umwegen zu uns zurückzukehren. Die Taktik hat offenbar funktioniert, aber seit der Ankunft der Neuen registriere ich eine ständige Aktivitätszunahme. Ich war gezwungen, Männer in Marsch zu setzen, um uns die Zaungäste vom Hals zu schaffen. Je mehr sie werden, umso leichter wird es ihnen fallen, den Maschendrahtzaun niederzutreten. Hauptsächlich deswegen habe ich ein Team für Aktionen auf der Interstate zusammengestellt. Die festgefahrene Unendlichkeit der Betontrennwände ist der Schlüssel zu unserem gegenwärtigen Überleben. Wir haben viele Hundert Trennwände von dort gebraucht, um unsere Grenzen zu befestigen, damit unsere neuen Bürger sicher innerhalb des umzäunten Gebiets leben können.
    Der schwierigste Teil bestand darin, die Gerätschaften zu organisieren, die man für den Transport der Trennwände braucht. Wir benötigten Tieflader und Gabelstapler. Nur wenige Männer auf dem Stützpunkt haben schon mal einen Gabelstapler gefahren. In einem Holzlager an der Interstate trieben wir vier mit Propan angetriebene Gabelstapler auf. Wir haben darüber hinaus zwei Tieflader-Zugmaschinen zum Transport der Trennwände ergattert und repariert. Seit das Unternehmen angelaufen ist, sind erst zwei Ladungen hier eingetroffen. Es geht langsam, aber beständig voran. Ich schätze, der Zaun hält auch fünf Reihen von Untoten stand. Ein paar mehr könnten den Zaun eintreten. Unsere neuen Bürger würden es gewiss ausbaden müssen. Ich habe meinen Lebensraum an Frauen und Kinder abgetreten. Ich erlaube nur den Frauen, die sich freiwillig melden, an der Oberfläche zu bleiben. Tara hat darauf bestanden, bei mir zu bleiben. Ich habe nichts dagegen. Schließlich kann ich anderen Frauen nicht erlauben, über sich selbst zu bestimmen, und es ihr verwehren.
    Vergangene Woche habe ich offiziell darum gebeten, dass man uns einen mit Antipersonenwaffen und einem Piloten bestückten Hubschrauber

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