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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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erneuernden Todesmarsch in unbekannte Gefilde abgewandert – wie alles Lebende auffressende Heuschreckenschwärme.
    Doc beendete die letzten Zentimeter der Schweißnaht und ließ den Brenner neben seinen Füßen auf den Boden fallen. »Wir sind drin, Jungs. Billy, deck uns den Rücken. Wir gehen rein.«
    »Verstanden.«
    Ihre Brillen passten sich automatisch an die infrarot-gefilterten Waffenleuchten an, die hell in den finsteren Raum hineinschienen, der nun vor ihnen lag. Doc trat durch die offene Tür und gab Billy Bescheid, dass er nachkommen sollte.
    »Letzter Mann«, sagte Billy.
    »Verstanden und zumachen«, erwiderte Doc.
    Billy sicherte die dicke Stahltür und versuchte, die Zapfen einzupassen, damit sie so fest wurde wie der Safe einer Bank. Die meisten Schrauben flutschten problemlos rein, andere jedoch nicht. Es reicht, dachte Doc.
    Hawse griff an das Vorderteil seiner Waffe. »Licht an.«
    Die Männer schoben die Brillen hoch, um sich an die neue Beleuchtung zu gewöhnen. Doc nahm den Plan, den er von diesem Stützpunkt hatte. Die drei anderen kippten die Infrarotfilter der Leuchten um.
    »Der frühere Kommandant hat den Plan hier während seiner Befragung auf dem Flugzeugträger selbst gezeichnet. Hier, wo das X ist, hat er in der Deckenlüftung des Maschinenraums eine Flasche Whisky deponiert. Die muss natürlich unbedingt entsorgt werden.«
    »Sag bloß.« Hawse grinste.
    »Okay, mein Plan sieht Folgendes vor: Hawse, du nimmst dir die Unterkünfte und zu ihnen führenden Gänge vor. Disco, du prüfst den Maschinenraum. Billy, du deckst mich, während ich mir die Zentrale ansehe.«
    Hawse ging schnell durch den dunklen Gang. Sein erster Eindruck passte zum Geheimdienstbericht. Die Anlage war vor Wochen in äußerst haariger Lage aufgegeben worden. Mehrere Hunderttausend Untote waren von einer Waffe, die sie in Scharen angelockt hatte, hier aufgekreuzt. Kleidungsstücke, Müll und persönlicher Besitz lagen überall verstreut. Ein verstaubtes Album mit Familienfotos lag aufgeschlagen in einem der Räume. Auch diverse leere Seiten erzählten eine Geschichte: Jemand hatte in höchster Eile eine Auswahl treffen müssen. Nirgendwo gab es Anzeichen von Leben oder Tod.
    Hawse setzte seinen Kontrollgang vor den Unterkünften fort. Ein mechanisches Geräusch ließ ihn zusammenzucken und führte zu einem Adrenalinausstoß. Er ging langsamer, hielt die Luft an und bemühte sich, die Quelle des Geräusches zu identifizieren. Auf dem Boden, der auf eine Ecke zuführte, waren Schritte zu hören.
    »Bist du’s, Disco?«, rief Hawse ins Dunkel hinein.
    Er eilte zur Ecke und umrundete sie mit schussbereiter Waffe. Obwohl er fest mit einem wandelnden Leichnam rechnete, sah er nur das Ende einer Sackgasse. Die Schritte stammten offenbar aus der Zeit, in der die Anlage noch bewohnt gewesen war. Hawse verfolgte nun wieder sein ursprüngliches Ziel, die im Lüftungsrohr versteckte Whiskyflasche. Sie befand sich genau dort, wo sie auf dem Lageplan verzeichnet war.
    Die Raketenabschussbasis war völlig verlassen, was aber für niemanden eine Rolle spielte. Sie patrouillierten so wachsam durch den Stützpunkt, als lauerte in jedem Raum eine Gefahr. Sie waren Freunde und wollten keinesfalls dafür verantwortlich sein, dass einer der ihren durch die Zähne eines Untoten zu Schaden kam. In den vergangenen Monaten hatten sie mehr wandelnde Leichen als lebende Menschen gesehen. Es war nicht gerade schwer, sich das Entsprechende auszumalen.
    Während der letzten Einsatzbesprechung hatte man ihnen verraten, dass die Menschen den Untoten auf dem amerikanischen Kontinent zweihundertfünfundneunzigmillionenfach unterlegen waren. Und dieses Verhältnis wuchs täglich zu ihren Ungunsten. Noch immer harrten einige Überlebende im ganzen Land auf Dachböden und in Kellern aus, aber viele, meinten die Analytiker, konnten es nicht mehr sein. Die Anzahl der Gesunden nahm täglich ab. Und umso zahlreicher wurde das gegnerische Kollektiv.
    »Wie nah bist du am Maschinenraum, Hawse?«, fragte Doc über seinen Sender.
    »Ähm … Zehn Meter, schätze ich.«
    »Glaubst du, du kriegst ihn zum Laufen?«
    »Kommt drauf an, wie viel Diesel noch in den Tanks ist.«
    »Tu, was du kannst, Mann. Ich brauch ’n bisschen Saft.«
    »Okay, ich geb mir Mühe.«
    Auch Billy war noch als Beobachter aktiv. »Hast du das gehört, Doc?«, fragte er.
    »Nee.«
    »Die Dinger treten gegen das Tor, durch das wir reingekommen sind.«
    »Die geben nie auf. Glaubst du,

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