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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Boden. Sam umkreiste die Landezone wie ein AC-130-Spectre-Kampfhubschrauber. Hawse machte sich ans Werk. Billy hielt einen Schultersack voller 20-Schuss-Magazine bereit, um die Knarre zu füttern.
    Billy schaute durch sein Fernglas, gab dann die Ziele bekannt und schätzte ihre Entfernung. »Nordseite des schwarzen Subaru Forester, dicht an der Motorhaube, zweihundert.«
    Hawse ließ Hals und Gesicht der Kreatur explodieren; der fliegende Schädel beschrieb einen Bogen, wie man ihn beim Volleyballspiel gut hätte brauchen können. Weiße Knochensplitter besprühten die Motorhaube des Subaru; das Ergebnis ähnelte einem Kunstwerk, das vor Jahren bei einer Auktion für mehrere Tausend Scheine weggegangen wäre.
    Hawse atmete langsam aus, bevor er den nächsten Schuss anbrachte. Billy gab ihm weiterhin Anweisungen, und Hawse ließ Schädel explodieren. Hin und wieder, wenn der Hubschrauber wankte oder zu einer Umkreisung ansetzte, verfehlte er einen Kopf. Von hier aus zu treffen war nicht gerade einfach.
    Die Untoten wurden nun vom Hubschrauberlärm angezogen, und die meisten hatten sich aus dem Zielgebiet entfernt.
    Das Team musste schnell sein, denn der Motorenlärm würde die Kreaturen bald wieder zur Zapfstelle zurückholen. Hawse verstaute die 7.62er und nahm sein mit roten Streifen verziertes M-4-Gewehr. Wenn jeder eine solche Knarre hatte, konnte man sie in der Menge leicht verlieren. Sam jagte die Kiste vorwärts, und die Männer bereiteten sich erneut darauf vor, in die Hölle hinabzusteigen. Als sie dreißig Meter über dem radioaktiven Chaos schwebten, setzten sie die Kapuzen auf und befestigten sie.
    »Okay, anseilen, bringen wir’s hinter uns!« Doc schrie laut in seine Funke, damit man ihn trotz des Rotorlärms hörte.
    »Ja, verflucht!«, rief Hawse. »Auf geht’s! Warme Dusche, ich komme!« Er seilte sich an und trat aus dem Hubschrauber hinaus in den Wind.
    Die anderen folgten ihm. Hammer blieb zurück. Diesmal seilten sie sich doppelt so schnell ab wie zuvor, was angesichts der Strahlung, die sie erwartete, eine kluge Vorsichtsmaßnahme war. Unten angekommen, war der Rotorwind nicht so schlimm, doch die tödlichen Partikel umwirbelten ihre Gesichter dennoch in Massen.
    Billy begutachtete die Stadt beziehungsweise das, was noch von ihr übrig war. Der größte Teil von New Orleans war mit Wasser und radioaktivem Schlamm bedeckt. Er sah Tausende von Gestalten, die sich durch die seichte Brühe in ihre Richtung schleppten. Es waren Massen, und alle strebten dem gleichen Ziel entgegen, dem Lärmepizentrum der Rotorblätter und der Hubschraubermotoren. Beim Durchwaten des schleimigen, von Krankheiten verseuchten und radioaktiven Wassers hinterließen die Gestalten einen V-förmigen Sog. Und alles, was an der Spitze ging, bewegte sich in ihre Richtung.
    »Was für ’ne beschissene Ödnis«, sagte Billy laut, als er seine AK-47 entsicherte.
    Die Verstrahlten kamen zügig näher.
    Hawse hob sein Gewehr und blickte durch das ACOG-Zielfernrohr. Der Geschossfall des Zielfernrohrs war für militärische 5.56er-Munition kalibriert, das Fadenkreuz für den angemessenen Fall gestaffelt. Man musste nicht rechnen, sondern die Breite des ACOG-Fadenkreuzes lediglich auf das Opfer halten, auf den Kopf zielen und den Abzug betätigen, dann ging die Leiche am anderen Ende – theoretisch – zu Boden. Hawse legte vier Gestalten um. Billy machte sich mit seiner AK-47-Kriegstrophäe aus Afghanistan ans Werk und knipste drei weitere aus.
    Bei diesem Unternehmen schoss niemand schallgedämpft. Es war unnötig. Der Hubschrauberlärm eliminierte diese Option.
    Doc schaltete vier weitere Gestalten aus. Zwei waren noch übrig. Er hängte sich die M-4 über die Schulter, griff nach dem pneumatischen Netzgeschütz und versicherte sich, dass das Fangnetz richtig geladen und positioniert war. Billy und er schossen gleichzeitig. Billy erledigte die Kreatur, die sich Doc näherte, und Doc feuerte das Netz auf sein Ziel ab. Fall erledigt. Fast.
    Sie standen nun geduckt mit dem Rücken zu der im Netz zappelnden Kreatur und beobachteten die wie ein Heuschreckenschwarm aus allen Richtungen näher kommenden Untoten. Ein Windstoß führte dazu, dass der Haken die Kreatur im Netz traf und ihr einen heftigen Stoß versetzte. Ihre Augen traten hervor, sie bellte und schlug aufgebracht um sich. Die aufgestaute Reibungselektrizität des Hubschraubers hätte einen Mann umgehauen, hätte er nicht vor einer Berührung mit beiden Beinen fest auf dem

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