Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
hatten die knurrenden starken Exemplare fest in gehärtete und unterteilte Stahlkäfige eingeschlossen. Der Hubschrauber gewann wieder an Höhe. Doc bat Sam, bei siebzig Meter anzuhalten. Das Team beobachtete, was sich unter ihm abspielte. Hammer stellte sich mit nichts als seiner Klinge der letzten Schlacht gegen die Untoten. Er stach auf drei Angreifer ein und tötete sie, bevor sie über ihn herfielen. Doc ging zum Waffenständer, schnappte sich die mit einem Zielfernrohr versehene LaRue 7.62 und legte sich auf den Bauch. Das Fernglas bestätigte ihm Hammers Tod. Die Untoten fraßen seine warmen und radioaktiv verseuchten Überreste. Doc empfand große Wut, und bevor er Hammer seinen Respekt erwies, indem er ihm eine Kugel in den Kopf jagte, verfluchte er die Untoten und wünschte sie alle zurück in die Hölle.
Hammer würde keiner der ihren werden. Doc hoffte, dass Hammer ihm den gleichen Dienst erwiesen hätte. Er schaute hinaus auf die geschrumpfte, zerfallende Silhouette von New Orleans.
Doc richtete sich in der Koje auf und warf gewohnheitsgemäß einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war 14.00 Uhr. Er war eine Sekunde lang durcheinander. Lebt Hammer noch?, fragte er sich. Wo bin ich? Dann war seine Erinnerung wieder da, und alles andere zog sich in die dunklen Ecken seines Bewusstseins zurück.
Er lag auf der Koje im Hotel 23. Hammer war tot, und noch immer herrschten die Untoten.
Elf
Kil, Saien und Monday betraten den Sicherheitsbereich. Er enthielt nichts Besonderes – keine Supercomputer, die in den Ecken vor sich hin surrten, und keine Bildschirme, die in Echtzeit Satellitenbilder übertrugen, die ein Heer von Analytikern dann auswertete. Die Geräte waren alt und überholt. Kil betrat einen Raum, auf dessen Tür ZfFu stand.
Die vier Männer, die sich mit ihnen zum Unterseeboot abgeseilt hatten, waren bereits da.
»Ich weiß, wo wir sind«, sagte Kil.
»Woher?«, fragte Montag.
»Hab in besseren Zeiten selbst mal ein paar Botschaften an eine ZfFu geschickt«, erwiderte Kil zögernd.
»Tja, heutzutage lauschen wir nicht mehr vielen Botschaften aus fremden Ländern. Wir haben zwar noch einen Linguisten, der sich da drüben in der Ecke abmüht, wenn wir ihn brauchen, aber momentan scheint niemand mehr etwas Wichtiges zu senden.«
»Welche Sprachen spricht er?«, fragte Kil.
»Chinesisch.«
»In ein paar Wochen könnte er uns ganz nützlich sein, was?«, fragte Kil.
»Yeah, vielleicht schon früher. Warten Sie ab – es wird Sie freuen zu hören, dass die Marine auch nach der Apokalypse noch immer mit PowerPoint arbeitet. Bevor wir anfangen, müssen wir unsere Systeme hochfahren und uns in den JWICS -Einzelrechner einloggen. Könnte ’ne Weile dauern.«
Saien beugte sich zu Kil hinüber und sagte leise: »Was ist JWICS ?«
»Ein Internet anderer Art, das du nie gesehen und von dem du wahrscheinlich auch nie gehört hast. Es war kein Geheimnis, dass die Regierung darüber verfügte, bevor alles den Bach runterging. Es ist allerdings sehr wohl ein Geheimnis, welche Informationen darüber kommuniziert wurden. Nichts allzu Konspiratives; früher konnte man das meiste davon aus den normalen Nachrichten oder anderen Onlinequellen erfahren.«
»Zum Beispiel, wer Kennedy ermordet hat und solche Sachen?«
»Das auf keinen Fall«, sagte Kil. Er musste kurz an seine Mutter denken. Auch sie hatte ihn alle naselang über solche Verschwörungstheorien ausgefragt, weil sie geglaubt hatte, er müsse solche Dinge doch berufsbedingt wissen. »So etwas nicht, sondern nur normale, aber eben heikle Informationen. Der richtig heiße Scheiß befand sich auf dem LAN im Lagezentrum des Weißen Hauses oder irgendeinem Intranet in irgendeinem frei stehenden Gebäude in Virginia. Darauf wollte ich nie Zugriff haben. Hätte man mich irgendwo abgeschossen, hätte es mich ’ne Menge Fingernägel gekostet.«
Monday begab sich in den vorderen Bereich des Raumes und fiel Kil ins Wort. »Guten Tag. Für die, die mich nicht kennen: Ich bin Commander Monday. Bevor wir das formale Einleseverfahren durchlaufen, will ich Ihnen etwas erzählen. Ich habe diesen Vortrag vor noch nicht allzu vielen Leuten gehalten. Den vier Herren des Sondereinsatzkommandos möchte ich danken, weil sie sich uns zur Verfügung gestellt haben.«
Einer der hinten im Raum sitzenden Männer nickte.
Monday deutete auf Kil und Saien. »Für diejenigen, die es noch nicht wissen … diese beiden Herren haben fast ein Jahr auf dem Festland überlebt. Was
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