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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Fortschritte machte. Sie resultierten in der Entwicklung eines besonders geheimen US-Flugzeugs, das unter der Typenbezeichnung Aurora bekannt ist. Ich weiß noch, dass ich, bevor all dies passierte, in der Presse und den einschlägigen Videotausch-Foren von fliegenden Dreiecken gelesen habe. Es kam zwar nicht oft vor, aber hin und wieder erwischte jemand mit einer Nachtsichtkamera ein lautlos am dunklen Himmel entlang fliegendes Dreieck und stellte es ins Netz.
    Obwohl niemand beweisen konnte, dass es eine Aurora war, war die Existenz der Flugmaschine in den Korridoren des Pentagons ein so gut wie offenes Geheimnis. Obwohl Aurora mir heute offenbart wurde, durfte niemand je erfahren und wird nie jemand glauben, dass dieses Lumpenprojekt ein Ergebnis des Nachbaus einer fortgeschrittenen außerirdischen Technik der Firma Lockheed Martin ist.
    Die dem Projekt Aurora entstammenden Erkenntnisse haben zur Bildung der Kampfgruppe Sanduhr geführt (der Mission, der Saien und ich nun auch angehören). Vor dem Ausbruch der Seuche im Januar überflog eine Maschine vom Typ Aurora siebenundvierzigmal China und führte heikle Aufklärungsunternehmen durch. Sie hat Tausende hochaufgelöster Fotos von einer Absturzstelle geschossen, die das chinesische Militär erst Wochen vor dem Ausbruch der Seuche und dem ersten kommunistischen Opfer entdeckt hatte.
    In den ersten Tagen der von unseren Geheimdiensten vorgenommenen Aufklärung über der Absturzstelle hatten die hypersonischen Triebwerke und die extreme Flughöhe die Aurora davor bewahrt, von den noch einsatzfähigen chinesischen SA-20-Wasserspeier-Land-Luft-Raketenbataillonen abgeschossen zu werden.
    Die HUMINT-Meldungen aus der VR China, die Aurora -Aufnahmen und Funkaufklärung hatten unseren Geheimdiensten ein sehr gutes Bild der Lage am Boden rund um die Absturzstelle am Mingyong-Gletscher übermittelt.
    Die Chinesen hatten ihren eigenen »Roswell«-Absturzort entdeckt und waren im Dezember letzten Jahres noch mit Ausgrabungen beschäftigt. Die Information, in welcher Beziehung die Anomalie (wie nun alle die Seuche nennen) zum Absturzort am Mingyong steht, ist unvollständig oder wird uns vorenthalten. Commander Monday behauptet, wir seien auf dem Weg nach China, um den Ursprung der Anomalie zu studieren und zu ermitteln, was wir tun können, um sie aufzuhalten. Ich wäre ein Lügner, würde ich sagen, dass ich ihm vertraue. Ich glaube nicht mal die Hälfte von dem, was mir heute mitgeteilt wurde.
    Regierungen und ihre gewählten Vertreter mussten, wenn man sie bei frechen Lügen ertappte, schon immer mit allerlei diplomatischem Gehampel aufwarten. Der Golf von Tonkin, das Unternehmen Northwoods, Watergate, Massenvernichtungswaffen im Irak und andere offensichtliche Verfassungsbrüche, die dann zum Patriot Act führten, sind einige Beispiele, an die ich mich erinnere. Leider kann man nicht mehr mal eben mehrere Hundert oder Tausend Beispiele via Google herankarren. Aber ob man’s glaubt oder nicht: Nachdem uns die Scheiße um die Ohren flog, sind die Lügen die gleichen geblieben.
    »Bleiben Sie daheim, die Lage ist unter Kontrolle.«
    Die gleiche Geschichte, eine andere Lüge.
    Falls sich dieses uralte chinesische Geheimnis als wahr erweist (eine weit hergeholte Vermutung), kann ich es problemlos der langen Liste der Komplottfakten hinzufügen.
    Ein zynischer Marineoffizier

Sechzehn
    US-Außenstation – Irgendwo in der Arktis
    »Ich höre Sie, Lima Charlie. George Washington , wo sind Sie?«
    Nach minutenlangem Rauschen antwortete das Schiff: »Verzeihung, OP4, wir können unser genaues Operationsgebiet nicht in diesem Netz bekanntgeben. Ich bin aber autorisiert, Ihnen zu sagen, dass wir irgendwo im Golf von Mexiko unterwegs sind.«
    Marks und Crusows gute Laune nahm ab. Das Schiff hätte ebenso gut Lichtjahre entfernt sein können. Es nutzte atmosphärische Schwingungen zur Verständigung, doch das Phänomen trat allenfalls periodisch auf. Mark setzte sein Gespräch mit den ersten lebenden Amerikanern fort, mit denen er seit Crusows Frau im letzten Winter geredet hatte. Er wusste nicht, wie lange die atmosphärische HF-Schwingung anhielt.
    »GW, hier ist OP4. Verstanden. Wir sind eine wissenschaftliche Forschungsstation in der Arktis. Unsere Lage ist finster. Wir haben nur noch etwa für sechzig Tage Nahrung und Brennstoff. Wir sind fünf Seelen, und nicht alle sind in einem guten Zustand. Ende.«
    »OP4, hier ist GW. Verstanden. Ich gebe Ihren Lagebericht sofort nach

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