Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
erste Kategorie. Ich vermute, dass man John vollen Zugriff auf alle Verbundnetze des Schiffes gegeben hat, weil er der einzige Mann an Bord ist, der diesen Job bewältigt. Wie dem auch sei, ich werde dem Captain Johns Botschaft nicht auf die Nase binden, solange ich nicht ganz genau weiß, auf welcher Seite er steht. Rex und seine Leute werden es erfahren, wenn die richtige Zeit kommt; sie sind die Macher, und es steht ihnen zu, es zu wissen. China wird bestenfalls problematisch sein.
Johns kodierte Nachricht hätte verdammt komisch geklungen, hätte man mich nicht über das informiert, was unsere Regierung all die Jahre in den Bergen im Westen vor uns versteckt hat.
Dreiundvierzig
USS Virginia – In hawaiianischen Gewässern
»Wann sind sie wieder hier, Kil?«, fragte Saien.
»Sie verlassen die Höhle eine Stunde nach Sonnenuntergang. Sieht aus, als wären die Kreaturen dann ruhiger. Warum fragst du?«
»Ich wollte nur wissen, ob wir noch etwas Zeit für eine Unterhaltung haben, bevor du wieder arbeiten musst.«
»Yeah, vermutlich schon. Was beschäftigt dich?« Kil rutschte von seiner Koje herunter und nahm vor Saien Platz.
»Ich glaube wohl eher nicht an das, was man uns auf dem Weg hierher erzählt hat. Ich denke seit vielen Tagen darüber nach. Zuerst dachte ich, einiges davon könnte wahr sein, aber nachdem ich es von allen Seiten betrachtet habe, kommt es mir hanebüchen vor. Ich möchte gern wissen, wie du die Sache siehst – und diese haarsträubende Geschichte.«
Kil atmete tief durch, lehnte sich einen Moment auf dem Stuhl zurück und überdachte die Frage. Nach einer Weile erwiderte er dann: »Tja, ich glaube, in dieser Hinsicht bin ich auf deiner Seite. Jemand, der mir nahestand, hat immer gesagt: ›Glaub nichts von dem, was du hörst, und nur die Hälfte von dem, was du siehst.‹«
Sie mussten beide lachen, obwohl Kil nicht ganz sicher war, ob Saien die Bedeutung verstand.
»Nachdem wir das jetzt geklärt haben«, sagte Kil so leise wie ein Verschwörer, »kann ich dir wohl etwas erzählen.« Er stand auf, trat an seine Koje und griff unter das Kissen. In seiner Hand befand sich ein Taschenbuch. »Weißt du noch, dass John mir das Buch hier gegeben hat, bevor wir gingen?«
Saien nickte.
»Tja, ich habe rausgekriegt, dass John eine Nachricht für mich in seine Schachzüge eingebaut hat. Sie ist auf den Seiten dieses Buches versteckt. Sie kommt mit dem normalen Funkverkehr.«
»Sagst du mir, wie sie lautet?«
»Im Grunde besagt die Nachricht, dass das Roswell-Exemplar diesem Scheiß, was immer es auch ist, ausgesetzt wurde.«
»Was? Wann war das?«
»Wann und wo, weiß ich nicht, aber laut John ist das Ergebnis verdammt beschissen. Nur Feuer konnte es aufhalten. Feuerwaffen haben keine Wirkung gezeigt.«
Sie saßen beide da und überlegten, bis Kil sagte: »Jetzt haben wir beide festgestellt, dass wir glauben, dass dies irgendein Quatsch ist und wahrscheinlich nicht stimmt. Obwohl wir nichts davon glauben, könnte es trotzdem eine gute Idee sein, das Team mit ein bis zwei Molotow-Cocktails auszurüsten. Ich glaube, du solltest dich mit den Leuten im Maschinenraum anfreunden, um rauszukriegen, was du da anleiern kannst. Wenn sie Fragen stellen, sag ihnen, ich hätte es angefordert.«
»Klingt gut.«
»Sobald das Team zurückgekehrt ist, konzentriere ich mich darauf, Rex zu erzählen, was wir wissen. Ich möchte John keinesfalls in Schwierigkeiten bringen. Ich glaube zwar nicht, dass Rex und seine Leute ein Problem werden, aber die Anspannung und alles …«
»Ja, die Anspannung kann Freunde zu Feinden machen und Feinde zu Freunden. Das weiß ich aus erster Hand.«
»Ja, da gehe ich jede Wette ein. Glaub nicht, dass ich unsere Wanderung vergessen habe. Du bist verdammt gut mit langläufigen Kanonen. Besser als die meisten Zivilisten. Ich habe auch den Teppich bemerkt und wie du Feuer machst. Wir haben zwar noch nie darüber gesprochen, aber andererseits war ich schon ziemlich kriegsmüde, bevor die Welt den Bach runterging. Ich glaube, diese Sache, wie man sie auch nennen will, hat eine Menge langjährige Fehden beendet und Hass abgebaut. Mach dir keine Sorgen, Saien, ich glaube, den Heimatschutz gibt es jetzt nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich mehr verachtet habe, die Flughafen-Nacktscanner und das Betatschen oder die wandelnden Toten. Ich bezweifle sogar, dass es noch eine funktionierende Datenbank gibt, in der dein Name vorkommt.«
Saien atmete tief und lange ein, dann setzte
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