Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
stehen.«
»Danke für die deutlichen Worte, Captain«, sagte Kil. »Rex, ich glaube, wir vier müssen die Einsatzpapiere studieren und festlegen, wer was wann macht. Dann müssen wir unseren Kram zusammenpacken und ein paar Stunden pennen, bevor wir morgen an Land gehen. Es ist noch immer dein Team. Saien und ich sind nur Berater.«
»Yeah, verstanden«, sagte Rex. »Es klingt alles ganz gut, aber ich habe doch gehofft, du würdest den Dienstgrad raushängen lassen und das Kommando übernehmen, damit ich dich mit meinem überragenden Wissen und meiner Erfahrung alt aussehen lassen kann.«
»Man kriegt nicht immer alles, was man haben will, Rex«, sagte Kil. »Es ist deine Show.« Und er meinte es nicht scherzhaft.
Die vier Männer besprachen ihre Vorgehensweise und verbrachten den Abend mit Fragen. Wer steuert das Schlauchboot? Wer geht zuerst an Land? Und so weiter. Sie besprachen das Tempo und die Anfangskompassrichtung, in der sie zu der chinesischen Forschungseinrichtung gehen wollten. Für den Fall, dass sie die Verbindung verloren, sprachen sie taktische Funkfrequenzen primärer, sekundärer und tertiärer Wichtigkeit ab. Bei der Frage, wer die klobige Schaumkanone schleppen sollte, zog Rico das kürzeste Streichholz. Er schien sich aber über die Möglichkeit zu freuen, derjenige zu sein, der damit auf CHANG anlegen durfte. Larsen, Commie und Monday entschuldigten sich eine Stunde später in der Planungsphase, sodass Kil die Zeit bekam, die er brauchte.
»Okay, es dauert vielleicht nicht lange, bis sie wieder hier sind … Ich habe einen Freund auf dem Flugzeugträger. Er hat mir, bevor die Verbindung abbrach, einige kodierte Botschaften geschickt. Es war nicht viel, aber er sagt, dass die Wissenschaftler der Notregierung Versuche mit den anderen Exemplaren angestellt haben, über deren Existenz wir informiert wurden. Er sagt, sie wären stark und kleinen Feuerwaffen gegenüber resistent. Ich weiß, dass ich diese LaRue 7.62 mitnehme, die vermutlich alles durchlöchert, was uns begegnen könnte, aber wir könnten auch ein paar echte Kracher brauchen. Irgendwelche Fortschritte bisher, Saien?«
»Bin schon dran«, versicherte Saien. »Ich habe mich mit einigen Leuten an Bord angefreundet. Wir werden was kriegen, wenn wir von Bord gehen.«
»Noch Fragen?« Kil deutete auf Rex und Rico. »Okay, prima. Rico, bring die Spielzeugschaumkanone zum Arsenal und mach dich mit ihr vertraut, während wir die echten Waffen vorbereiten. Ich nehme an, der nächste Schritt besteht darin, Magazine zu füllen und unsere Knarren zu ölen. Meine wird glitschig sein wie ein extrafeuchtes Kondom. Eine Fehlfunktion kann ich morgen nicht gebrauchen.«
»Amen«, sagte Rex zustimmend.
Das Quartett eilte zum Waffenarsenal, um die Schwerter auszuwählen, mit denen sie in den Schlund des Drachen vorstoßen wollten.
Vierundfünfzig
Dreißig Kilometer südlich von Key West
Fehlschlag, dachte Admiral Goettleman. Die kürzlich erfolgten fünf Versuche, die entscheidenden Kommunikationszentren des Schiffes einzunehmen, hatten nichts als schwere Verluste erbracht. Die Untoten rissen die Mannschaft auseinander. Die Krankheit hatte sich wie ein Steppenbrand ausgebreitet und war nur ganz knapp mit Kopfschüssen bezwungen worden. Viele Kreaturen wurden einfach über Bord geworfen und fielen zwanzig Meter tief in den Golf von Mexiko.
Nun wurde ein sehr drastischer letzter Rettungsversuch gefahren, um das Schiff zurückzuerobern.
»Geschwindigkeit auf dreißig Knoten erhöhen und Marinebasis Key West ansteuern!«, befahl der Admiral dem Deckoffizier. Von der Brücke aus konnte er Key West vor dem Bug seines Schiffes aus dem Wasser ragen sehen. Er schaltete das 5MC-System ein und räusperte sich. »Hier Flugdeck, der Admiral spricht. Kampfeinheiten, Bodenluken und Backskisten bemannen. Die Geschwindigkeit wird auf fünfunddreißig Knoten erhöht. Wir sind momentan dreißig Kilometer vom Aufschlagort entfernt. Nähern uns dem Flugplatz der Marinebasis Key West. Alle Mann an und unter Deck bereiten sich auf mein Zeichen hin auf den Aufschlag vor. Ende der Durchsage.«
Neunzigtausend Tonnen Stahl rasten mit einer Geschwindigkeit von dreißig Knoten auf Key West zu. Die Kampfgruppen sollten sich abstützen, bis das Schiff auf Grund lief und die kostbaren Sekunden danach nutzen, in die Funkstation vorzudringen und die Untoten auf dem Weg dorthin zu eliminieren. Die, so hoffte man, würden dann aufs Maul gefallen und desorientiert sein.
John
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