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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Gefühl abzuschütteln, das sie überfallen hatte. Warum sollte sie sich in der Turnhalle mitten im Schulgelände fürchten? Außerdem waren Bonnie und Meredith bei ihr, und das gesamte Footballteam trainierte draußen, nur ein paar Meter entfernt. Die drei setzten sich auf die Tribüne, Notizblock und Bleistift in der Hand. Elena und Meredith blätterten die Entwürfe der vergangenen Jahre durch, während Bonnie auf ihren Stift biß und sich gedankenvoll umsah. „Also, das ist der Grundriß.“ Meredith zeichnete eine kurze Skizze auf ihren Block. „Und hier kommen die Leute rein. Wir könnten die blutige Leiche am ganz anderen Ende... übrigens wer spielt die Rolle dieses Jahr?“ „Trainer Lyman, würde ich sagen. Er hat seine Sache letztes Jahr gut gemacht, und er hilft immer, unsere lieben Jungs im Zaum zu halten.“ Elena deutete auf die Zeichnung. „Wir können den Teil abtrennen und eine mittelalterliche Folterkammer daraus machen. Von dort aus kommt man dann direkt in den Raum der lebenden Toten...“ „Ich finde, wir sollten Druiden dabei haben“, unterbrach Bonnie plötzlich. „Was?“ fragte Elena. Doch als Bonnie gerade „Druiden“ buchstabieren wollte, wehrte sie ab.
    „Schon gut. Ich erinnere mich. Aber warum?“ „Weil sie praktisch das Halloween-Fest erfunden haben. Ehrlich. Es ist aus einem ihrer Festtage entstanden. Damals wurden große Feuer angezündet und in weiße Rüben Gesichter geschnitzt, um die bösen Geister fernzuhalten. Die Menschen glaubten, daß die Grenze, die das Totenreich von den Lebenden trennt, an diesem Tag am dünnsten sei. Es war richtig furchteinflößend, Elena. Sie haben Menschenopfer veranstaltet. Vielleicht könnten wir Trainer Lyman opfern.“ „Gar keine schlechte Idee“, überlegte Meredith. „Die blutige Leiche könnte diesmal ein Opfer sein. Wißt ihr, so richtig auf einem Steinaltar mit einem Messer in der Brust und Pfützen von Blut drumherum. Und dann, wenn man nahe herantritt, richtet sich das Opfer plötzlich auf.“ „Und verursacht beim Zuschauer einen Herzinfarkt“, sagte Elena trocken. Doch sie mußte zugeben, daß der Einfall gut war. Ihr wurde nur ein bißchen schlecht, wenn sie es sich vorstellte. All das Blut... aber das würde ja nur eine Mischung aus Ketchup und Kaffee sein. Die anderen beiden Mädchen waren ebenfalls still geworden. In den Waschräumen der Jungs nebenan wurden geräuschvoll Wasserhähne aufgedreht und Schließfachtüren zugeknallt. „Das Training ist vorbei“, murmelte Bonnie. „Draußen muß es schon dunkel sein.“ „Ja, und unser Held steht jetzt unter der Dusche, wie Gott ihn schuf. Na, würdest du nicht gern einen Blick riskieren?“
    Meredith schaute Elena mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Aber sicher doch“, erwiderte Elena, doch nur halb scherzend.
    Irgendwie hatte sich die Atmosphäre in der Halle bedrohlich verändert. Elena wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als Stefan zu sehen, mit ihm zusammenzusein. „Habt ihr was Neues von Vickie Bennett gehört?“ wechselte sie plötzlich das Thema. „Nun“, antwortete Bonnie nach kurzem Zögern. „Ihre Eltern wollen wohl einen Psychiater hinzuziehen.“ „Warum denn das?“ „Sie glauben, daß die Dinge, die sie uns erzählt hat, Halluzinationen oder so was gewesen sind. Außerdem leidet sie unter schrecklichen Alpträumen.“ „Oh.“ Elena schwieg. Die Geräusche von nebenan verstummten. Dann wurde die Außentür zugeworfen. Halluzinationen, dachte sie.
    Halluzinationen und Alpträume. Aus irgendeinem Grund erinnerte sie sich schlagartig an den Abend auf dem Friedhof.
    Jenem Abend, an dem Bonnie die Freundinnen beschworen hatte, vor etwas zu fliehen, das keine von ihnen sehen konnte.
    „Wir machen uns wohl besser wieder an die Arbeit“, sagte Meredith. Elena fuhr aus ihren Gedanken und nickte. „Wir könnten einen Friedhof bauen“, schlug Bonnie zögernd vor, als hätte sie Elenas Gedanken gelesen. „Im Spukhaus, meine ich.“ „Nein“, erwiderte Elena heftig. „Wir bleiben bei dem, was wir haben“, fügte sie ruhiger hinzu und beugte sich über den Notizblock. Wieder hörte man nur das Kratzen der Bleistifte auf dem Papier. „Gut“, meinte Elena schließlich. „Jetzt müssen wir die verschiedenen Bereiche abmessen. Jemand muß hinter die Tribüne gehen... Was ist das?“ Die Lichter in der Turnhalle flackerten und leuchteten nur noch mit halber Kraft. „Oh, nein“, stöhnte Meredith. Die Neonröhren flackerten erneut, gingen

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