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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ganz aus und kamen schwach wieder. „Ich kann überhaupt nichts mehr lesen.“ Elena starrte auf ihr Blatt Papier und dann zu Bonnie und Meredith, deren Gesichter sich wie weiße Schemen aus der Dunkelheit abhoben. „Die Notstromversorgung muß kaputt sein“, sagte Meredith. „ich hole Mr. Shelby.“ „Können wir nicht morgen weitermachen?“
    klagte Bonnie. „Morgen ist Samstag. Und wir sollten schon letzte Woche hiermit fertig sein“, gab Elena zu bedenken. „Ich hole Shelby“, erklärte Meredith wieder. „Und du kommst mit, Bonnie.“ „Wir können doch alle drei...“ begann Elena, aber Meredith unterbrach sie. „Wenn wir ihn alle suchen und ihn nicht finden, kommen wir nicht mehr rein. Auf die Beine, Bonnie. Denk dran, wir gehen nur in die gute, alte Schule.“ „Aber es ist so dunkel.“ „Es ist überall dunkel, schließlich ist Abend. Wir sind zu zweit. Uns passiert nichts.“
    Sie zog die widerstrebende Bonnie zur Tür. „Laß keinen rein, Elena.“ „Als ob du mir das noch sagen müßtest.“ Elena ließ die beiden raus und sah ihnen nach, bis sie in der Dunkelheit auf dem Flur verschwanden. Dann trat sie zurück in die Halle und schloß die Tür.
    Na, das war ja ein feiner Schlamassel, wie ihre Mutter immer zu sagen pflegte. Elena ging zu dem Karton und legte die Schnellhefter und Notizblöcke wieder hinein. Bei diesem Licht konnte sie die Dinge nur verschwommen erkennen. Und es war totenstill. Sie war ganz allein in der riesigen, dämmrigen Halle.
    Jemand beobachtete sie... Sie hatte keine Ahnung, woher sie das wußte, aber sie war sicher. Jemand verbarg sich in der dunklen Turnhalle und beobachtete sie. Augen, die im Dunklen glühen, hatte der Alte gestammelt. Und Vickie ebenfalls. Jetzt waren diese Augen auf sie gerichtet. Elena fuhr herum. Sie versuchte, in den Schatten etwas zu erkennen.
    Unwillkürlich hielt sie den Atem an. Sie hatte Angst, dieses...
    Ding da würde sie anfallen, wenn sie ein Geräusch machte.
    Aber sie konnte weder etwas sehen noch hören. Die Tribüne schien sich ins Unendliche zu erstrecken. Das andere Ende der Halle war wie von grauem Rauch verhangen. Dunkler Nebel, dachte sie plötzlich. Sie spürte, wie jeder ihrer Muskeln sich schmerzhaft verkrampfte, während sie verzweifelt lauschte.
    Was war das jetzt für ein flüsterndes Geräusch? Bitte, laß es nur Einbildung sein, flehte sie innerlich. Plötzlich war ihr Verstand wieder ganz klar. Sie mußte hier raus. Sofort! Hier drohte ihr echte Gefahr. Es war keine Ausgeburt ihrer Phantasie. Etwas war da, etwas Böses, das es auf sie abgesehen hatte. Und sie war ganz allein. Da! In den Schatten!
    Eine Bewegung! Der Schrei blieb Elena in der Kehle stecken. Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie war wie gelähmt vor Angst und wurde gleichzeitig von einer unheimlichen Kraft an der Stelle festgehalten. Hilflos sah sie zu, wie das Wesen aus dem Dunkel auf sie zukam. Es schien, als würden die Schatten selbst lebendig und vor ihren Augen eine menschliche Gestalt annehmen. Die Gestalt eines jungen Mannes. „Es tut mir leid, wenn ich dir Angst eingejagt habe.“ Die Stimme war freundlich und hatte einen leichten Akzent, den sie nicht kannte, Außerdem klang sie gar nicht entschuldigend. Die Erleichterung, die sie plötzlich überkam, war so groß, daß es fast schmerzte. Elena fiel in sich zusammen und atmete hörbar aus. Es war nur ein junger Mann. Ein früherer Schüler oder vielleicht eine Aushilfe von Mr. Shelby. Ein ganz normaler Typ, der leicht lächelte, als amüsierte er sich darüber, daß sie fast umgekippt wäre. Nun... ganz so normal vielleicht doch nicht.
    Er sah unverschämt gut aus. Sein Gesicht wirkte in dem künstlichen Zwielicht fahl, aber sie konnte erkennen, daß seine Züge fast perfekt geschnitten waren. Er hatte dichtes, schwarzes Haar. Die Linie seiner Wangenknochen mußte der Traum eines jeden Bildhauers sein. Und er hatte fast unsichtbar gewirkt, weil er nur Schwarz trug: weiche, schwarze Stiefel, schwarze Jeans, schwarzer Pullover und darüber eine schwarze Lederjacke. Er lächelte immer noch. Elenas Erleichterung verwandelte sich in Zorn. „Wie bist du hier reingekommen?“ fragte sie scharf. „Und was machst du überhaupt hier? In der Turnhalle darf sich niemand aufhalten.“ „Ich kam durch die Tür.“ Seine Stimme war sanft und kultiviert. Aber Elena konnte hören, daß er immer noch amüsiert war, und das verwirrte sie. „Alle Türen sind abgeschlossen“, erwiderte sie anklagend. Er

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