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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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von Unmengen weicher, roter Locken umrahmt. Große braune Augen, in deren Wimpern Schneeflocken hingen, starten sie besorgt an.
    „Bonnie“, sagte Elena langsam und mit belegter Stimme. „Was machst du denn hier?“ „Helfen, nach dir zu suchen“, erwiderte eine zweite, dunklere Stimme an Elenas anderer Seite. Sie drehte sich mühsam um und erkannte elegante, gewölbte Augenbrauen und eine olivfarbene Haut. Meredith' Blick, in dem sonst immer leichte Ironie lag, war jetzt ebenfalls von Sorge erfüllt. „Steh auf, Elena. Oder willst du wirklich zur Eisprinzessin werden?“ Schnee bedeckte sie wie ein weißer Pelzmantel. Steif rappelte Elena sich hoch und lehnte sich schwer gegen die beiden Mädchen. Sie gingen zurück zu Meredith' Auto. In dem Auto war es warm. Aber Elena zitterte wie verrückt. Der ganze Körper tat ihr weh. Ihre wiedererwachenden Nerven ließen sie spüren, wie unterkühlt sie tatsächlich war. „Was ist los, Elena?“ fragte Bonnie vom Rücksitz her. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, einfach so aus dem Unterricht wegzulaufen? Und wie bist du ausgerechnet hierher gekommen?“ Elena zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. Im Grunde drängte es sie danach, Bonnie und Meredith alles zu sagen. Ihnen die ganze entsetzliche Geschichte von Stefan und Damon zu erzählen und das, was letzte Nacht wirklich mit Mr. Tanner geschehen war - und was hinterher passiert war. Aber selbst, wenn sie ihr glauben würden, sie hatte kein Recht, das Geheimnis zu verraten. „Alle suchen nach dir“, erklärte Meredith. „Die ganze Schule ist wie aus dem Häuschen und deine Tante einem Nervenzusammenbruch nah.“ „Tut mir leid“, murmelte Elena zähneklappernd. Sie bogen in die Maple Street ein und hielten vor ihrem Haus.
    vor ihrem Haus. Tante Judith wartete drinnen schon mit geheizten Decken in der Hand. „Ich wußte, daß du halberfroren sein würdest, wenn sie dich finden“, sagte sie betont fröhlich, während sie nach Elena griff. „Schnee an dem Tag nach Halloween! Ich kann's kaum glauben. Wo habt ihr Mädchen sie gefunden?“ „Auf der Old Creek Road hinter der Brücke“, erklärte Meredith. Tante Judith wurde blaß. „Nahe beim Friedhof? Wo die Überfälle stattgefunden haben? Elena, wie konntest du nur?“ Sie stockte, als sie Elena näher betrachtete.
    „Lassen wir das für den Augenblick“, fuhr sie fort und versuchte, wieder so fröhlich zu klingen wie vorhin. „Wir wollen dich erst mal aus den nassen Sachen rausholen.“ „Wenn ich trockene Sachen anhabe, muß ich dorthin zurück“, sagte Elena. Ihr Verstand arbeitete wieder, und eins war ihr klar: Sie hatte Stefan da draußen nicht wirklich gesehen. Er war immer noch verschwunden. „Du mußt überhaupt nichts“, mischte sich Robert ein, Tante Judiths Verlobter. Elena hatte bis jetzt kaum bemerkt, daß er neben ihnen stand. Aber seine Stimme duldete keinen Widerspruch. „Die Polizei sucht nach Stefan.
    Laß sie ihre Arbeit machen.“ „Die Polizei hält ihn für Tanners Mörder. Aber das war er nicht. Das wißt ihr doch auch, oder? “
    Während Tante Judith ihr den nassen Pullover auszog, sah Elena einen nach dem anderen hilfesuchend an. In allen Gesichtern lag jedoch der gleiche Ausdruck. „Ihr wißt, daß er es nicht getan hat“, wiederholte sie fast verzweifelt. Schweigen folgte. Schließlich sagte Meredith: „Elena, keinem gefällt die Vorstellung, daß er es war. Aber... nun, es sieht schlimm aus.
    Jetzt, wo er geflohen ist.“ „Er ist nicht geflohen! Er ist nicht geflohen! Nein!“ „Elena, beruhige dich“, versuchte Tante Judith sie zu beschwichtigen. „Du mußt dich nicht so aufregen. Sicher bist du krank. Es ist so kalt draußen, und du hattest letzte Nacht nur ein paar Stunden Schlaf...“ Sie legte die Hand auf Elenas Wange. Plötzlich wurde Elena alles zuviel. Niemand glaubte ihr. Selbst ihre Freunde und die Familie ließen sie im Stich. Sie fühlte sich in diesem Moment von lauter Feinden umgeben. „Ich bin nicht krank.“ Sie stieß Tante Judiths Hand weg. „Und ich bin auch nicht verrückt. Stefan ist nicht geflohen, er hat Mr. Tanner nicht ermordet, und es ist mir egal, wenn keiner mir glaubt...“ Ihre Stimme versagte. Tante Judith kümmerte sich um sie. Elena ließ zu, daß sie sie eilig nach oben führte. Aber ins Bett wollte sie nicht. Nachdem sie sich etwas aufgewärmt hatte, setzte sie sich in Decken gehüllt ins Wohnzimmer neben das Kaminfeuer. Das Telefon klingelte den ganzen Nachmittag.

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