Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
drängte sie zurück. „Das habe ich wohl verdient.
Aber dieses eine Mal will ich absolut nichts, Matt. Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen, um zu sagen, daß es mir leid tut, wie ich dich benutzt habe. Nicht nur in der einen Nacht, sondern immer. Ich mag dich, und es macht mir etwas aus, wenn du verletzt bist. Ich dachte, vielleicht könnte ich die Dinge dadurch ein wenig besser machen.“ Es entstand bedeutungsschweres Schweigen. Schließlich fügte sie hinzu:
„Ich werde wohl jetzt besser gehen.“ „Nein. Warte eine Sekunde.“ Matt rieb sich wieder das Gesicht mit dem Laken. „Es war nur blödes Gerede, und ich bin ein Idiot...“ „Es war die Wahrheit, und du bist ein echter Freund. Sonst hättest du mich schon vor langer Zeit in die Wüste geschickt.“
„Nein, ich bin ein blöder Idiot. Ich sollte vor Freude mit dem Kopf gegen die Wand schlagen, weil du nicht tot bist. In einer Minute werde ich es auch tun. Hör mir zu.“ Er packte ihr Handgelenk, und Elena sah ihn leicht überrascht an. „Es ist mir egal, ob du die Kreatur aus der Schwarzen Lagune, Godzilla und Frankensteins Monster in einer Person bist. Ich...“
„Matt.“ Voller Angst legte Elena ihre freie Hand auf seinen Mund. „Ich weiß, du bist verlobt mit dem Typen in dem schwarzen Umhang. Keine Sorge, ich erinnere mich an ihn. Ich mag ihn sogar. Obwohl der liebe Himmel weiß, warum.“ Matt holte tief Luft und schien sich zu beruhigen. „Schau, ich weiß nicht, ob Stefan es dir gesagt hat. Er hat mir jedenfalls eine ganze Menge Zeug erzählt, daß er schlecht sei, daß er kein bißchen bereut, was er mit Tyler gemacht hat... und, und, und.
Weißt du, wovon ich rede?“ Elena schloß die Augen. „Er hat seit jener Nacht kaum Nahrung zu sich genommen. Einmal hat er gejagt, glaube ich. Heute abend wäre er beinahe getötet worden, weil er so schwach ist.“ Matt nickte. „Das ist es also.
Ich hätte es wissen müssen.“ „Die Not ist so groß, größer, als du es dir je vorstellen kannst.“ Es fiel Elena auf, daß sie heute noch nichts zu sich genommen und schon Hunger gehabt hatte, bevor sie zu Alaric gegangen waren. „Tatsache ist, daß ich mich besser davonmache, Matt. Nur noch eins. Sollte der Ball morgen stattfinden, gehe nicht hin. Es wird etwas passieren. Wir werden versuchen, alle zu schützen, aber ich weiß nicht, was wir tun können.“ „Wer ist ,wir’?“ fragte Matt scharf. „Stefan, Damon - ich nehme jedenfalls an, daß Damon noch mit von der Partie ist - und ich. Meredith, Bonnie und Alaric Saltzman. Stell keine Fragen über Alaric. Das ist eine lange Geschichte.“ „Aber gegen was wollt ihr den Ball schützen?“ „Ach ja, du weißt es ja noch nicht. Auch das ist eine lange Geschichte... Die kürzeste Antwort lautet, vor dem, was mich getötet hat. Und was die Hunde dazu brachte, die Menschen bei meinem Trauergottesdienst anzugreifen. Es ist etwas schrecklich Böses, Matt, und es treibt sich schon eine Weile in Fell's Church herum. Wir müssen es daran hindern, morgen nacht zuzuschlagen.“ Sie versuchte, ruhig zu bleiben.
„Tut mir leid, aber ich muß jetzt wirklich weg.“ Ohne es verhindern zu können, glitt ihr Blick zu der großen, blauen Vene in seinem Hals. Als es ihr gelang, die Augen abzuwenden und in sein Gesicht zu sehen, entdeckte sie, wie der Schock plötzlichem Verständnis Platz machte. „Ist schon gut“, sagte Matt. Elena war nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte.
„Bitte?“ „Ich sagte, ist schon in Ordnung. Es hat mich das erste Mal auch nicht umgebracht.“ „Nein, Matt, wirklich. Dafür bin ich nicht gekommen...“ „Ich weiß. Deshalb möchte ich es. Ich möchte dir etwas geben, nach dem du nicht gefragt hast.“
Nach einem kurzen Moment fügte er hinzu: „Um der alten Freundschaft willen.“ Stefan, dachte Elena. Aber Stefan hatte ihr geraten, zu ihm zu gehen, und zwar allein. Stefan hatte es gewußt. Und es war okay. Es war sein Geschenk an Matt... und an sie. Aber ich komme zu dir zurück, Stefan, dachte sie: Als sie sich über ihn beugte, sagte Matt: „Ich werde kommen und euch morgen helfen. Selbst, wenn ich nicht eingeladen bin.“
Dann berührten ihre Lippen seinen Hals.
Freitag, 13. Dezember Liebes Tagebuch, heute ist die Nacht der Nächte. Ich weiß, das habe ich schon früher geschrieben oder es zumindest gedacht. Aber heute ist die Nacht, in der es zum Höhepunkt kommt. Stefan fühlt es auch. Er kam heute aus der Schule zurück und hat mir
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