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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nicht. Bonnie versuchte, ihre unguten Gefühle zu unterdrücken. Stefan wird schon wissen, was er tut, sagte sie sich.
    Hoffentlich. „Bleibt nicht zu lange weg“, entließ Damon sie.
    Und damit blieben die beiden zurück. Damon, im Schatten des Walnußbaums verborgen, und Vickie, die immer noch auf dem Bett saß und sich hin- und herwiegte.
    Im Auto fragte Meredith: „Wohin jetzt?“ „Ich hab da so eine Vermutung. Der will ich nachgehen“, erklärte Stefan kurz. „Daß der Täter ein Vampir ist?“ fragte Matt vom Rücksitz her, wo er neben Bonnie saß. Stefan sah ihn scharf an. „Ja.“ „Deshalb hast du Vickie eindringlich verboten, jemanden hereinzubitten“, fügte Meredith hinzu, die auch ihr Wissen kundtun wollte.
    Vampire, erinnerte sich Bonnie, können keinen Ort betreten, an dem Menschen leben, ohne eingeladen zu werden. „Und deshalb wolltest du wissen, ob der Mann einen blauen Stein trug.“ „Ein Amulett gegen das Tageslicht“, erklärte Stefan und hielt seine rechte Hand hoch. Am dritten Finger befand sich ein Silberring mit einem Lapislazulistein. „Ohne den würden wir im hellen Sonnenschein sterben. Wenn der Mörder ein Vampir ist, muß er so einen Stein bei sich haben.“ Instinktiv berührte Stefan kurz etwas unter seinem T-Shirt. Bonnie wußte, was es war. Elenas Ring. Stefan hatte ihn ihr zunächst geschenkt, nach
    ihrem Tod aber zurückgenommen und trug ihn jetzt an einer Kette um den Hals. Damit ein Teil von ihr immer bei ihm war.
    Bonnie warf einen Blick auf Matt. Er hatte die Augen geschlossen.
    „Wie wollen wir herausfinden, ob es sich wirklich um einen Vampir handelt?“ wollte Meredith wissen. „Ich weiß nur einen Weg. Es ist nicht gerade angenehm, aber es muß getan werden.“
    Bonnies Mut sank. Wenn Stefan bereits Bedenken hatte, würde ihr der Vorschlag schon gar nicht gefallen. „Also, was ist es?“
    fragte sie ohne große Begeisterung. „Ich muß mir Sues Leiche ansehen.“
    Tiefes Schweigen war die Antwort. Sogar Meredith, die normalerweise kaum aus der Fassung zu bringen war, sah geschockt aus. Matt wandte sich ab und legte die Stirn gegen das kühle Autofenster.
    „Du machst doch Spaß, oder?“ Bonnie war entgeistert. „Ich wünschte, es wäre so.“ „Aber, um Himmels willen, Stefan. Das können wir unmöglich machen. Man wird uns gar nicht lassen.
    Ich meine, was sollen wir sagen? ,Entschuldigen Sie, aber wir müssen diese Leiche nach Bißwunden untersuchen'?“ „Bonnie, halt den Mund!“ entgegnete Meredith scharf. „Tut mir leid, ich kann nicht anders.“ Entnervt ließ Bonnie sich in den Sitz zurückfallen. „Es ist eine schreckliche Idee. Und außerdem hat die Polizei die Leiche bereits untersucht. Außer den Spuren des Sturzes hat man keine Zeichen von Gewaltanwendung gefunden.“ „Die Polizei wußte nicht, worauf sie achten sollte.“ Stefans Tonfall war hart. Er rief Bonnie etwas ins Gedächtnis zurück, was sie gerne vergaß.
    Stefan war einer von ihnen. Einer der Jäger. Er hatte schon vorher Tote gesehen. Und vielleicht sogar selbst getötet.
    Er trinkt Blut, dachte Bonnie und erschauderte. „Was ist, seid ihr noch dabei, oder nicht?“ Bonnie versuchte sich auf dem Rücksitz unsichtbar zu machen. Meredith hielt mit beiden Händen das Steuer so fest umklammert, daß ihre Knöchel weiß hervortraten. Es war Matt, der sprach. Er wandte sich vom Fenster ab. „Wir haben wohl keine andere Wahl, stimmt's?“
    fragte er müde. „Sue ist in der Kapelle des Beerdigungsinstituts aufgebahrt. Man kann von sieben bis zehn Uhr zu ihr, um Abschied von ihr zu nehmen“, fugte Meredith leise hinzu. „Wir können keine Zeugen brauchen. Also werden wir warten, bis geschlossen ist“, entschied Stefan.
    „Das ist das Schrecklichste, das ich jemals tun mußte“, flüsterte Bonnie entmutigt. Die Kapelle war dunkel und kalt.
    Stefan hatte das Schloß mit einem dünnen, biegsamen Stück Metall aufgebrochen.
    Der Boden der Aufbahrungshalle war mit dicken Teppichen belegt, die Wände mit dunklem Eichenholz verkleidet. Die ganze Umgebung mußte schon in hellem Licht deprimierend sein. Jetzt im Dunkeln wirkte sie erstickend und war voller grotesker Schatten. Es schien, als würden sich hinter den vielen großen Blumengebinden Monster verbergen.
    „Ich will nicht hierbleiben“, stöhnte Bonnie. „Bringen wir's hinter uns, okay?“ stieß Matt mit zusammengepreßten Zähnen hervor. Als er die Taschenlampe einschaltete, blickte Bonnie überallhin, nur nicht

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