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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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persönliche Herausforderung angenommen. Er nahm etwas aus seiner Hosentasche und entfaltete es. In dem Päckchen lagen Ableger von einer Pflanze mit langen, grünen Blättern und winzigen lila Blüten.
    „Das ist Eisenkraut. Frisches Eisenkraut“, sagte er ruhig. Seine Stimme klang gleichmäßig und eindringlich. „Ich habe es außerhalb von Florenz gepflückt. Dort blüht es jetzt.“ Er nahm Vickies leblose Hand und drückte das Päckchen hinein. „Ich möchte, daß du das immer bei dir behältst. Leg es in jedes Zimmer des Hauses. Versteck es irgendwie in den Kleidern deiner Eltern. Solange du das
    bei dir trägst, kann er deinen Verstand nicht übernehmen. Er kann dir angst machen, aber er kann dich zu nichts zwingen.
    Zum Beispiel, ihm ein Fenster oder eine Tür aufzumachen. Hör mir jetzt zu, Vickie, denn das ist sehr wichtig.“
    Vickie zitterte am ganzen Leib. Ihr Gesicht war angstverzerrt.
    Stefan nahm ihre beiden Hände und zwang sie, ihn anzusehen.
    Er sprach langsam und deutlich. „Wenn ich recht habe, kann er nicht ins Haus, wenn du ihn nicht einlädst. Rede mit deinen Eltern. Erkläre ihnen, es sei sehr wichtig, daß sie keinen Fremden ins Haus bitten. Besser noch, ich werde Damon bitten, ihnen diesen Vorschlag sofort einzugeben.“ Er schaute zu Damon, der leicht mit den Schultern zuckte und nickte.
    Damon sah aus, als sei er mit seinen Gedanken ganz woanders. Verlegen nahm Bonnie die Hand von seinem Arm.
    Vickies Kopf war über das Eisenkraut gebeugt. „Er wird es schaffen, irgendwie hereinzukommen“, sagte sie leise mit entsetzlicher Sicherheit. „Nein, Vickie. Hör mir zu. Von jetzt an werden wir dich überwachen. Wir werden auf ihn warten.“
    „Es hat keinen Zweck. Ihr könnt ihn nicht aufhalten.“ Sie begann gleichzeitig zu lachen und zu weinen. „Wir werden es jedenfalls versuchen.“ Stefan blickte zu Meredith und Matt, die nickten. „Gut. Von diesem Moment an wirst du nie mehr allein sein. Einer oder
    mehrere von uns werden immer vor dem Haus sein und aufpassen.“ Vickie schüttelte nur den Kopf. Meredith drückte tröstend ihren Arm und zog sich mit Matt auf Stefans stumme Geste hin zum offenen Fenster zurück.
    Stefan trat zu ihnen. Leise sagte er: „Ich möchte sie nicht ohne Schutz lassen, aber ich selbst kann im Moment unmöglich bleiben. Ich muß noch etwas erledigen, und dabei muß mich eins der Mädchen begleiten. Auf der anderen Seite möchte ich weder Meredith noch Bonnie hier allein zurücklassen.“ Er wandte sich an Matt. „Könntest du...?“
    „Ich bleibe“, warf Damon ein. Alle sahen ihn erstaunt an. „Das ist doch die nächstliegende Lösung, oder?“ Damon schien amüsiert. „Außerdem, was soll einer von ihnen deiner Meinung nach gegen ihn ausrichten?“ „Sie können mich rufen. Ich kann ihre Gedanken von weit her empfangen.“ Stefan gab nicht nach. „Nun“, sagte Damon cool. „ich kann dich auch rufen, kleiner Bruder, sollte ich in Schwierigkeiten kommen.
    Außerdem langweilt mich dein Detektivspiel sowieso schon.
    Also kann ich genausogut hierbleiben.“ „Vickie braucht Schutz und keinen, der sie verführt“, erwiderte Stefan kalt. Damons Lächeln war unwiderstehlich. „Sie verführen?“
    Er deutete auf das Mädchen, das mit dem Eisenkraut auf seinem Schoß leicht hin- und herschwankte. Vom verfilzten Haar bis zu den nackten Füßen bot Vickie keinen schönen Anblick. „Glaub mir, Bruderherz. Da kann ich jederzeit etwas Besseres finden.“ Einen Moment hatte Bonnie den Eindruck, als habe er ihr bei diesem Satz einen schnellen Blick zugeworfen.
    „Du hast immer behauptet, daß du mir so gern einmal vertrauen würdest“, fügte Damon hinzu. „Jetzt bekommst du die Chance, deine Worte wahr zu machen.“

    Die beiden Brüder sahen sich an. Mit jeder Sekunde wurde das
Schweigen
zwischen
ihnen spannungsgeladener.
    Jetzt konnte Bonnie die Ähnlichkeit zwischen ihnen erkennen.
    Das eine Gesicht war ernst und angespannt, das andere reglos und leicht ironisch. Doch beide waren fast unmenschlich schön.
    Stefan atmete tief aus. „Nun gut“, sagte er schließlich leise.
    Bonnie, Matt und Meredith sahen ihn verblüfft an, doch er schien es nicht zu merken. Er sprach zu Damon, als wären sie ganz allein. „Du bleibst hier, vor dem Haus, wo dich niemand sehen kann. Ich werde zurückkommen und dich ablösen, wenn ich meine Aufgabe erledigt habe.“ Meredith hatte die Augenbrauen erstaunt hochgezogen, aber sie gab keinen Kommentar ab. Matt auch

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