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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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laß mich mal sehen.“
    Bonnie war gar nicht aufgefallen, daß sie sich an zerbrochenem Glas festklammerte. Sie gestattete Meredith, ihre Hand zu nehmen, doch statt sich untersuchen zu lassen, packte sie Meredith' eigene kalte

    Hand und drückte sie fest. Meredith sah schrecklich aus. Ihre dunklen Augen waren trübe, die Lippen blauweiß. Sie zitterte.
    Doch sie schaffte es trotzdem, sich um Bonnie zu kümmern.
    „Mach schon.“ Bonnie blickte die Freundin eindringlich an.
    „Weine, Meredith. Schrei, wenn du willst. Aber laß es irgendwie raus.“ Einen Moment stand Meredith bloß zitternd da, dann schüttelte sie mit dem geisterhaften Versuch eines Lächelns den Kopf. „Ich kann nicht. Das ist nicht meine Art. Komm, laß mich deine Hand anschauen.“
    Bonnie wollte ihr widersprechen, doch da kam Matt um die Ecke. Er fuhr heftig zusammen, als er die beiden Mädchen dort stehen sah. „Was macht ihr...?“ begann er. Dann entdeckte er das Fenster.
    „Sie ist tot“, erklärte Meredith kurz. „Ich weiß.“ Matt sah ebenfalls völlig fertig aus. „Sie haben es mir vorne gesagt. Man bringt gerade ihre Leiche...“ Er hielt inne. „Wir haben es versaut. Obwohl wir ihr versprochen hatten...“ Auch Meredith konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Es gab nichts mehr zu sagen. „Aber die Polizei wird uns jetzt glauben müssen.“
    Bonnie sah zu Matt, dann zu Meredith, dankbar, daß sie etwas Gutes an der Sache gefunden hatte. „Sie muß es einfach.“

    „Nein“, erwiderte Matt leise. „Das wird sie nicht, Bonnie. Weil die Todesursache Selbstmord lautet.“ „Selbstmord? Haben die das Massaker in dem Zimmer denn nicht gesehen? Das nennen die Selbstmord?“ Bonnie wurde immer lauter.
    „Man behauptet, Vickie sei geistig verwirrt gewesen. Und daß sie... daß sie sich eine Schere verschafft hat und...“ „Oh, mein Gott.“ Meredith wandte sich ab. „Man hält es für möglich, daß sie sich schuldig fühlte, weil sie Sue getötet hat.“
    „Jemand ist in das Haus eingebrochen!“ erklärte Bonnie heftig.
    „Wenigstens das müssen sie doch zugeben.“ „Nein.“ Meredith'
    Stimme war erschöpft, als sei sie sehr müde. „Schau dir das Fenster an. Die ganzen Scherben liegen draußen. Jemand hat es von innen eingeschlagen.“ Und das ist der Rest von dem, was an diesem Bild nicht stimmt, dachte Bonnie.
    „Das hat er vermutlich gemacht, als er raus wollte“, sagte Matt.
    Die anderen sahen sich schweigend und niedergeschlagen an.
    „Wo ist Stefan?“ fragte Meredith Matt leise. „Ist er vor dem Haus, wo jeder ihn sehen kann?“
    „Nein, als wir hörten, daß sie tot ist, rannte er direkt hierher.
    Ich wollte nach ihm suchen. Er muß hier irgendwo sein.“ „Psst“, warnte Bonnie. Der Lärm vorne war verstummt, auch das Schluchzen der Frau. In der Stille konnten sie schwach eine Stimme hinter den schwarzen Walnußbäumen im hinteren Garten hören. „...während du auf sie aufpassen solltest!“
    Bei diesem Tonfall überlief Bonnie eine Gänsehaut. „Das ist er“, sagte Matt. „Und er ist bei Damon. Kommt!“ Als sie die Bäume erreicht hatten, war Stefans Stimme klarer zu verstehen. Die beiden Brüder standen sich im Mondlicht kampfeslustig gegenüber.
    „Ich habe dir vertraut, Damon. Ich habe dir vertraut!“ sagte Stefan gerade. Bonnie hatte ihn noch nie so wütend erlebt.
    Nicht einmal mit Tyler auf dem Friedhof. Aber es war mehr als bloßer Ärger.
    „Und du hast es geschehen lassen“, fuhr Stefan fort, ohne einen Blick darauf zu verschwenden, daß Bonnie und die anderen sich näherten, und ohne Damon eine Chance zur Antwort zu geben. „Warum hast du nichts getan? Wenn du zu feige warst, ihn zu bekämpfen, hättest du mich zumindest rufen können. Aber du hast nichts getan!“ Damons Miene war hart und verschlossen. Seine schwarzen Augen glitzerten, und jetzt war seine Haltung weder lässig noch träge. Er schien so unnachgiebig und starr wie eine Marmorstatue. Er öffnete den Mund, doch Stefan unterbrach ihn schon wieder.
    „Es ist meine eigene Schuld. Ich hätte es besser wissen müssen. Ja, ich wußte es besser. Alle haben es gewußt, alle haben mich gewarnt, aber ich habe nicht hören wollen.“ „Stefan, warte“, warf Matt ein. „Ich glaube...“ „Ich hätte auf sie hören sollen.“ Stefan war außer sich. Er schien Matt nicht einmal zu bemerken. „Ich hätte selbst hierbleiben sollen.
    Ich habe ihr versprochen, daß sie in Sicherheit sein würde...
    und habe gelogen! Sie ist

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