Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
finden.
    »Falls doch noch ein blondes Mädchen an die Tür kommt und um Hilfe bittet, würden Sie es bitte hereinlassen?«, bat er Mrs Dunstan. »Bitte? Aber lassen Sie keine Männer rein - nicht einmal mich, wenn Sie nicht wollen«, platzte er heraus.
    Einen Moment lang trafen sich seine und Mrs Dunstans Blicke, und er spürte eine Vertrautheit. Dann nickte sie und beeilte sich, ihn aus dem Haus zu begleiten.
    Also schön, dachte Matt. Elena war auf dem Weg hierher, aber sie hat es nicht ganz bis zum Haus geschafft. Also sieh dir die Spuren noch einmal an.
    Er tat es. Und die Spuren zeigten ihm, dass sie wenige Schritte vom Grundstück der Dunstans entfernt unerklärlicherweise scharf nach rechts abgebogen war, tief in den Wald hinein.
    Warum? Hatte ihr irgendetwas Angst gemacht? Oder war sie - Matt wurde furchtbar übel - irgendwie dazu überlistet worden, immer weiter und weiter zu humpeln, bis sie schließlich alle menschliche Hilfe hinter sich gelassen hatte?
    Er konnte nur noch eins tun: Er musste ihr in den Wald folgen.

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    »Elena!«
    Irgendetwas machte ihr zu schaffen.
    »Elena!«
    Bitte, nicht noch mehr Schmerz. Sie konnte ihn im Augenblick nicht fühlen, aber sie konnte sich daran erinnern ... oh, kein Ringen nach Luft mehr ...
    »Elena!«
    Nein ... lass es einfach sein. Im Geiste schob Elena das Ding von sich, das ihre Ohren und ihren Kopf plagte.
    »Elena, bitte ...«
    Alles, was sie wollte, war Schlaf. Für immer.

    »Du Mistkerl, Shinichi!«
    Damon hatte die Schneekugel mit dem Miniaturwald darin hochgehoben, als Shinichi Elenas von Ranken bedeckten Körper entdeckte, der aus der Kugel leuchtete. In der Kugel wuchsen Dutzende von Fichten, Walnussbäumen, Kiefern und andere Bäume - alle aus einer vollkommen durchsichtigen inneren Membran heraus. Eine Miniaturperson - gesetzt den Fall, dass jemand verkleinert und in eine solche Kugel hineingesteckt werden konnte - würde Bäume vor sich sehen, Bäume hinter sich, Bäume in allen Richtungen. - Und sie würde in einer geraden Linie gehen können und trotzdem immer wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren.
    Ganz gleich, in welche Richtung sie sich bewegte.
    »Es ist nur ein Spaß«, hatte Shinichi verdrossen gesagt, während er Damon unter seinen Wimpern hervor aufmerksam beobachtete. »Ein Spielzeug, im Allgemeinen für Kinder. Eine Spielzeugfalle.«
    »Und du findest das amüsant?« Damon hatte die Kugel auf den Treibholzbeistelltisch in der exquisiten Hütte geschmettert, die Shinichis geheimes Versteck war. Das war der Moment, in dem er entdeckt hatte, warum diese Kugeln ein Kinderspielzeug waren - die Kugel war unzerbrechlich.
    Danach hatte Damon sich einen Augenblick - nur einen einzigen - Zeit genommen, um sich zusammenzureißen. Elena hatte vielleicht noch Sekunden zu leben. Er musste jetzt sehr präzise mit seinen Worten sein.
    Nach diesem kurzen Augenblick hatte sich eine lange Flut von Worten aus seinen Lippen ergossen, die meisten davon auf Englisch und im Wesentlichen ohne überflüssige Flüche oder auch nur Beleidigungen. Ihm lag nichts daran, Shinichi zu beleidigen. Er hatte lediglich gedroht - nein, er hatte geschworen -, Shinichi all die Arten von Gewalt anzutun, die er im Laufe eines langen, von Vampiren und Menschen mit widernatürlicher Fantasie erfüllten Lebens kennengelernt hatte. An irgendeinem Punkt war Shinichi klar geworden, dass er es ernst meinte - und Damon hatte sich in der Kugel wiedergefunden, mit einer durchnässten Elena vor sich. Sie lag zu seinen Füßen und sie befand sich in einem schlimmeren Zustand, als er es sich in seinen schrecklichsten Angstvorstellungen auszumalen gestattet hatte. Ihr rechter Arm war ausgerenkt und mehrfach gebrochen und ihr linkes Schienbein war auf grauenvolle Weise zerschmettert.

    Sosehr ihn der Gedanke entsetzt hatte, dass sie durch diesen Wald in der Schneekugel getaumelt war - während ihr an ihrem rechten Arm das Blut von der Schulter bis zum Ellbogen strömte und sie das linke Bein hinter sich herzog wie ein verwundetes Tier -, war der reale Anblick noch schlimmer. Ihr Haar war durchnässt von Schweiß und Schlamm und klebte ihr im Gesicht. Und sie war wie von Sinnen, buchstäblich im Delirium, und sprach mit Menschen, die nicht da waren.
    Und sie lief blau an.
    Trotz all ihrer Bemühungen hatte sie es nicht geschafft, mehr als eine Kriechpflanze zu zerreißen. Damon zerfetzte nun Unmengen von ihnen, riss sie wild aus der Erde, wenn sie versuchten, sich zu

Weitere Kostenlose Bücher