Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
herumpfuschte. Er brauchte sich nicht einmal zu fragen, warum es Bonnies Nummer war, die er als Erste wählte, obwohl Meredith wahrscheinlich die Vernünftigere gewesen wäre.
Die Spuren des Ferraris fand er ohne Mühe. Damon war wie eine Fledermaus von der Lichtung geschossen ... Matt lächelte grimmig, während er den Satz im Geiste beendete.
Und dann hatte er einen Weg eingeschlagen, als wollte er den Alten Wald verlassen. Das war einfach zu erkennen, denn es war offensichtlich, dass entweder Damon zu schnell gefahren war, um den Wagen richtig unter Kontrolle zu halten, oder Elena sich heftig gewehrt hatte, denn an einigen Stellen - besonders in den Kurven - waren die Reifenabdrücke deutlich in dem weichen Boden am Straßenrand zu sehen.
Matt achtete besonders darauf, nicht auf irgendetwas zu treten, das einen Hinweis liefern konnte. Vielleicht würde er an irgendeiner Stelle den gleichen Weg zurückgehen müssen, den er gekommen war. Er ignorierte auch bewusst die leisen Geräusche der Nacht um ihn herum. Er wusste, dass die Malach dort draußen waren, aber er gestattete sich nicht, an sie zu denken.
Und er fragte sich nicht einmal, warum er das tat, warum er sich bewusst der Gefahr näherte, statt vor ihr zurückzuweichen, statt zu versuchen, mit dem Jaguar aus dem Wald zu fahren. Schließlich hatte Stefano nicht ihn zum Leibwächter bestellt.
Aber andererseits kann man auf nichts vertrauen, was Damon sagt, dachte er.
Und außerdem - nun, er hatte schon immer ein Auge auf Elena gehabt, selbst vor ihrem ersten Date. Er mochte unbeholfen sein, langsam und schwach, verglichen mit ihren jetzigen Feinden, aber er würde immer versuchen, Elena zu beschützen.
Es war jetzt stockfinster. Der letzte Schein des Zwielichts war erloschen, und wenn Matt aufblickte, konnte er Wolken und Sterne sehen - von den Bäumen zu beiden Seiten der Lichtung bedrohlich umrahmt.
Er näherte sich dem Ende der Straße. Ziemlich bald würde nun das Haus der Dunstans auftauchen. Er würde sie fragen, ob sie Elena gesehen ...
Blut.
Dunkelrote Farbe, schoss es als geradezu lächerliche Alternative durch seinen Kopf. Aber seine Taschenlampe hatte rötlich braune Flecken am Straßenrand offenbart, gerade als die Straße eine scharfe Biegung machte. Das dort auf der Straße war tatsächlich Blut. Und nicht wenig Blut.
Vorsichtig darauf bedacht, einen großen Bogen um die rotbraunen Flecken zu machen, ließ Matt seine Taschenlampe wieder und wieder über die entgegengesetzte Seite der Straße gleiten und begann sich zusammenzureimen, was geschehen sein musste.
Elena war gesprungen.
Entweder das oder Damon hatte sie aus seinem schnell fahrenden Wagen gestoßen - aber nachdem er sich so viel Mühe gemacht hatte, sie zu erwischen, ergab das nicht viel Sinn. Natürlich hätte er bereits von ihr trinken können, bis er gesättigt war - Matt hob instinktiv die Finger an seinen wunden Hals -, aber warum sollte er sie dann überhaupt zuerst in den Wagen geholt haben?
Um sie zu töten, indem er sie hinausstieß? Das wäre ziemlich dumm gewesen, aber vielleicht hatte Damon sich darauf verlassen, dass seine kleinen Lieblinge sich um die Leiche kümmern würden.
Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.
Was war wahrscheinlich?
Nun, das Haus der Dunstans lag auf dieser Seite der Straße, aber man konnte es von hier aus nicht sehen. Es sah Elena jedoch durchaus ähnlich, aus einem schnell fahrenden Wagen zu springen, während dieser eine scharfe Kurve durchfuhr. Es würde Verstand und Mut brauchen und ein atemberaubendes Vertrauen auf das pure Glück, sich mit dieser Aktion nicht umzubringen.
Matts Taschenlampe offenbarte langsam die lange, verwüstete Rhododendronhecke neben der Straße.
Mein Gott, das war es, was sie getan hat. Ja. Sie war hinausgesprungen und hatte versucht, sich abzurollen. Jesus, sie konnte von Glück sagen, wenn sie sich nicht den Hals gebrochen hatte. Aber sie war offensichtlich weitergerollt und hatte sich an Wurzeln und Kriechpflanzen festgehalten, um ihren Sturz zu bremsen. Das war der Grund, warum alle Sträucher so zerfetzt aussahen.
Leiser Jubel stieg in Matt auf. Er schaffte es. Er würde Elena finden. Er konnte sie so deutlich fallen sehen, als wäre er dabei gewesen.
Aber dann ist sie von dieser Baumwurzel abgeprallt, dachte er, während er ihrer Spur folgte. Das musste wehgetan haben. Und sie war hinuntergekracht und für einige Sekunden über den Beton gerollt - das mussten Qualen gewesen sein; sie hatte
Weitere Kostenlose Bücher