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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zurückschreckte. Sie waren nahtlos zu einem Teil der Erinnerungen des besessenen Damon geworden, denn während Damon unter der Kontrolle des Malach gestanden hatte, hatte Shinichi ihm jedes Wort und jede Tat diktiert. Und zwischen den einzelnen Episoden hatte Shinichi ihn darin bestärkt, dass er Elenas Peiniger finden und ihn töten müsse.
    All das ist bestimmt sehr amüsant gewesen, vermutete sie, für diesen Kitsune, Shinichi. Aber sie und Damon sind durch die Hölle gegangen.

    Ihr Verstand weigerte sich zuzugeben, dass es Augenblicke gegeben hatte, da sich ein wenig Himmel in die Hölle mischte. Aber sie gehörte Stefano und nur Stefano. Das würde sich niemals ändern.

    Jetzt brauchte Elena nur noch eine weitere magische Tür, aber sie wusste nicht, wie sie eine finden sollte. Da war es wieder, das funkelnde Feenlicht. Sie vermutete, dass es der Rest der Magie war, die Honoria Fell zurückgelassen hatte, um die von ihr gegründete Stadt zu schützen. Elena fühlte sich ein wenig schuldig dabei, diese Magie zu verbrauchen - aber wenn sie nicht für sie bestimmt war, warum war sie dann überhaupt hierher gelangt?
    Um das wichtigste Ziel zu erreichen, das sie sich vorstellen konnte.
    Während sie mit einer Hand nach dem Fünkchen griff und mit der anderen den Schlüssel umklammert hielt, flüsterte sie mit aller Macht, die ihr zu Gebote stand:
    »Irgendwohin, wo ich Stefano sehen und hören und berühren kann.«

KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    Ein Gefängnis mit schmutzigen Binsen auf dem Boden und Gitterstäben zwischen ihr und dem schlafenden Stefano. Zwischen ihr und - Stefano!
    Er war es wirklich. Elena wusste nicht, woher sie es wusste. Zweifellos konnten sie hier, an diesem Ort, die Wahrnehmung einer Person beeinflussen und verändern. Aber in diesem Augenblick und vielleicht, weil niemand erwartet hatte, dass sie in einem Kerker auftauchen würde, war niemand gerüstet, sie dazu zu bringen, an ihren Sinneswahrnehmungen zu zweifeln.
    Es war Stefano. Er war dünner als früher und seine Wangenknochen zeichneten sich scharf unter seinem Fleisch ab. Er war wunderschön. Und sein Geist fühlte sich genau richtig an, er war genau die richtige Mischung aus Ehre und Liebe und Dunkelheit und Licht und Hoffnung und düsterem Verstehen der Welt, in der er lebte.
    »Stefano! Oh, nimm mich in die Arme!«
    Er erwachte und richtete sich halb auf. »Lass mich wenigstens schlafen. Und in der Zwischenzeit geh weg und setz dir ein anderes Gesicht auf, Miststück!«
    »Stefano! Wie redest du denn mit mir?«
    Sie sah die Muskeln in Stefanos Schultern erstarren.
    »Was ... hast... du ... gesagt?«
    »Stefano ... ich bin es wirklich. Ich tadle dich nicht dafür, dass du geflucht hast.
    Ich verfluche diesen ganzen Ort und die beiden, die dich hierher gebracht haben, ebenfalls ...«
    »Drei«, erwiderte er erschöpft und senkte den Kopf. »Das würdest du wissen, wenn du real wärst. Geh und lass dir von meinem verräterischen Bruder und seinen Freunden erzählen, wie sie sich mit Kekkai-Fallen an Leute heranschleichen ...«
    Elena konnte jetzt nicht über Damon diskutieren. »Willst du mich nicht wenigstens anschauen? Mich, Elena!«
    Sie sah, wie er sich langsam umdrehte, wie er langsam zu ihr herüberblickte, dann sah sie ihn von einer aus ekelhaft aussehendem Heu gemachten Pritsche aufspringen und sah, wie er sie anstarrte, als sei sie ein Engel, der vom Himmel gefallen war.
    Dann wandte er sich von ihr ab und hielt sich die Ohren zu.
    »Keine Abkommen«, erklärte er entschieden. »Erwähne sie mir gegenüber nicht einmal. Geh weg. Du bist besser geworden, aber du bist trotzdem ein Traum.«
    »Stefano!«
    »Ich sagte, geh weg!«
    Sie verschwendeten nur Zeit. Und dies war zu grausam, nach allem, was sie durchgemacht hatte, nur um mit ihm zu sprechen.
    »Du hast mich das erste Mal vor dem Direktorenbüro gesehen, an dem Tag, an dem du deine Papiere in die Schule gebracht und die Sekretärin beeinflusst hast.
    Du brauchtest mich nicht anzuschauen, um zu wissen, wie ich aussehe. Einmal habe ich dir erzählt, dass ich mich wie eine Mörderin fühle, weil ich kurz vor dem Autounfall, der meine Eltern tötete, ›Daddy, schau nur‹ gesagt und auf etwas drau-
    ßen gezeigt habe. Es ist mir nie mehr eingefallen, was dieses Etwas war. Das erste Wort, das ich gelernt habe, als ich aus dem Jenseits zurückkehrte, war Stefano.
    Einmal hast du mich im Rückspiegel des Wagens angesehen und gesagt, ich sei deine Seele ...«
    »Kannst du nicht

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