Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
ich dich hier raus?
Shinichi und Misao - du kennst sie?
Gut genug.
Sie haben jeder einen halben Ring. Zusammengesetzt ergibt er einen Schlüssel.
Jede Hälfte ist geformt wie ein rennender Fuchs. Aber wer weiß, wo sie die Teile versteckt haben? Und wie ich schon sagte, nur um in diesen Ort hineinzugelangen, bedarf es einer Armee ...
Ich werde die Teile des Fuchsrings finden. Ich werde sie zusammensetzen. Ich werde eine Armee herbeiholen. Ich werde dich hier rausbringen.
Elena, ich kann nicht mehr trinken. Du wirst sonst zusammenbrechen.
Ich bin gut darin, nicht zusammenzubrechen. Bitte, mach einfach weiter.
Ich kann kaum glauben, dass du es bist...
»Du sollst mich nicht küssen! Nimm mein Blut!«
Ja Ma 'am! Aber Elena, wirklich, ich bin jetzt gesättigt. Übervoll.
Und morgen?
»Dann werde ich immer noch übervoll sein.« Stefano zog sich zurück, einen Daumen an den Stellen, an denen er ihre Adern durchstoßen hatte. »Wirklich, ich kann nicht mehr, Liebste.«
»Und übermorgen?«
»Ich werde zurechtkommen.«
»Das wirst du auch - weil ich dir dies mitgebracht habe. Halt mich fest, Stefano«, sagte sie, mehrere Dezibel leiser. »Halt mich durch die Gitterstäbe fest.«
Verwirrt tat er, worum sie gebeten hatte, und sie zischte ihm ins Ohr: »Benimm dich so, als würdest du mich lieben. Streichle mein Haar. Sag schöne Dinge.«
»Elena, meine wunderbare kleine Geliebte ...« Er war ihrem Geist immer noch nahe genug, um telepathisch zu sagen: Ich soll mich benehmen, als würde ich dich lieben? Aber während er sie streichelte und ihr mit den Händen das Haar zerzauste, waren Elenas eigene Hände ebenfalls beschäftigt. Sie schob eine Flasche voller schwarzmagischen Weins, die sie unter ihren Kleidern versteckt gehalten hatte, unter sein Hemd.
»Aber woher hast du den?«, flüsterte Stefano, offensichtlich wie vom Donner gerührt.
»In diesem magischen Haus findet man alles. Ich habe auf eine Chance gewartet, ihn dir zu geben, falls du ihn brauchen solltest.«
»Elena ...«
»Was?«
Stefano schien mit irgendetwas zu ringen. Schließlich flüsterte er, den Blick zu Boden gerichtet: »Es hat keinen Sinn. Ich kann nicht riskieren, dass du um einer aussichtslosen Unternehmung willen getötet wirst. Vergiss mich.«
»Leg das Gesicht an die Gitterstäbe.«
Er sah sie an, stellte jedoch keine Fragen und gehorchte.
Sie schlug ihm ins Gesicht.
Es war kein sehr harter Schlag ... obwohl Elenas Hand schmerzte, weil sie zu beiden Seiten das Eisen getroffen hatte.
»Jetzt schäm dich'.«, sagte sie. Und bevor er etwas erwidern konnte: »Horch!«
Es war das Bellen von Hunden - noch war es weit entfernt, aber es kam näher.
»Du bist diejenige, hinter der sie her sind«, sagte Stefano mit plötzlicher Verzweiflung. »Du musst gehen!«
Sie sah ihn nur gelassen an. »Ich liebe dich, Stefano.«
»Und ich liebe dich, Elena. Für immer.«
»Ich - oh, es tut mir leid.« Sie konnte nicht gehen; das war das Problem. Wie Caroline, die geredet und geredet und Stefanos Zimmer einfach nicht verlassen hatte, konnte sie hier stehen und darüber sprechen, aber sie konnte es nicht tun. Sie konnte nicht gehen.
»Elena! Du musst. Ich will nicht sehen, was sie tun ...«
»Ich werde sie töten!«
»Du bist keine Mörderin. Du bist keine Kämpferin, Elena - und du solltest dies nicht herausfordern. Bitte! Erinnerst du dich, dass du mich einmal gefragt hast, ob ich gern ausprobieren würde, wie viele Male du mich dazu bringen könntest,
›Bitte‹ zu sagen? Nun, jedes einzelne Mal zählt jetzt für tausend Male. Bitte! Für mich! Wirst du gehen?«
»Nur noch ein Kuss ...« Ihr Herz schlug in ihrer Brust wie ein verzweifelter Vogel.
»Bitte!«
Blind vor Tränen drehte Elena sich um und hielt sich an der Zellentür fest.
»Irgendein Ort außerhalb der Zeremonie, wo niemand mich sehen wird!«, stieß sie hervor, riss die Tür zum Flur auf und trat hindurch.
Zumindest hatte sie Stefano gesehen, aber für wie lange das genügen würde, um zu verhindern, dass ihr Herz von Neuem zersprang ...
O mein Gott, ich falle ...
Sie wusste nicht wohin.
Elena begriff, dass sie tatsächlich irgendwo außerhalb der Pension war - in einer Höhe von mindestens fünfundzwanzig Metern -, und sie stürzte hastig in die Tiefe.
Ihre erste, panikerfüllte Schlussfolgerung war die, dass sie sterben würde, dann setzte ihr Instinkt ein und sie streckte die Arme aus, trat mit den Füßen um sich und brachte es fertig, ihren Sturz nach
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