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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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in deiner Unschuld vorstellen kannst. Und er kann von einer Sekunde auf die andere die Kontrolle über mich an sich reißen. Das haben wir gesehen.«
    »Er kann es nicht mehr tun, wenn du mir erlaubst, dich zu küssen.«
    »Was?« Er sah sie an, als hätte sie das ganze Gespräch nicht richtig verstanden.
    »Erlaub mir, dich zu küssen - und diesen sterbenden Malach in dir zu vertreiben.«
    »Sterbend?«

    »Er stirbt mit jedem Mal ein wenig mehr, wenn du genug Kraft sammelst, um ihm den Rücken zuzukehren.«
    »Ist er - sehr groß?«
    »Inzwischen ist er genauso groß wie du.«
    »Gut«, flüsterte er. »Ich wünschte nur, ich könnte selbst gegen ihn kämpfen.«
    »Pour le sport?«, fragte Elena und stellte damit unter Beweis, dass ihr Sommeraufenthalt in Frankreich im vergangenen Jahr nicht vollkommen umsonst gewesen war.
    »Nein. Weil ich den Bastard abgrundtief hasse und mit Freuden das Hundertfache seines eigenen Schmerzes erleiden würde, solange ich nur wüsste, dass ich ihm wehtue.«
    Elena befand, dass sie keine Zeit für eine weitere Verzögerung hatten. Er war soweit. »Wirst du mich dieses eine Letzte noch tun lassen?«
    »Ich habe es dir schon einmal gesagt - das Monstrum, das dir wehgetan hat, ist jetzt dein Sklave.«
    Über diesen Punkt konnten sie später noch streiten. Elena beugte sich vor und legte, die Lippen leicht geschürzt, den Kopf in den Nacken. Nach einigen Sekunden begriff Damon, der Don Juan der Dunkelheit, was sie wollte.
    Er küsste sie sehr sanft, als habe er Angst, sie zu berühren.
    »Flügel der Reinigung«, flüsterte Elena dicht an seinen Lippen. Diese Flügel waren spitzenartig und so weiß wie unversehrter Schnee; an manchen Stellen schien es, als existierten sie kaum. Sie wölbten sich hoch über Elena und hatten einen irisierenden Schimmer, der an Mondlicht auf frostüberhauchten Spinnweben erinnerte. Die Flügel umfingen die Sterbliche und den Vampir mit einem Netz, gemacht aus Diamanten und Perlen.
    »Dies wird dir wehtun«, sagte Elena, ohne zu wissen, woher sie es wusste. Das Wissen schien von Sekunde zu Sekunde zu kommen, gerade wie sie es brauchte.
    Es war beinahe so, als habe sie einen Traum, in dem große Wahrheiten verstanden werden, ohne mehr darüber zu erfahren, Wahrheiten, die man ohne Erstaunen akzeptiert.
    Und deshalb wusste sie, dass die Flügel der Reinigung alles Fremde in Damon suchen und vernichten würden und dass das für ihn sehr unangenehm werden konnte. Als der Malach nicht von selbst hervorkam, sagte sie, angetrieben von ihrer inneren Stimme: »Zieh dein Hemd aus. Der Malach hat sich an dein Rückgrat geheftet und ist in deinem Nacken, wo er eingedrungen ist, der Haut am nächsten.
    Ich werde ihn von Hand herausziehen.«
    »An meinem Rückgrat?«
    »Ja. Hast du ihn jemals gespürt? Ich denke, es muss sich zu Anfang wie ein Stich angefühlt haben, als er in dich eindrang, nur ein scharfer kleiner Stich und ein Klecks Gelee, der sich dann an deinem Rückgrat festgemacht hat.«
    »Oh. Der Moskitostich. Ja, den habe ich gespürt. Später begann dann mein Hals zu schmerzen und schließlich mein ganzer Körper. Ist er ... in mir gewachsen?«
    »Ja, und er hat mehr und mehr von deinem Nervensystem übernommen. Shinichi hat dich kontrolliert wie eine Marionette.«
    »Lieber Gott, es tut mir leid.«

    »Lass uns dafür sorgen, dass es stattdessen ihm leidtut. Wirst du jetzt dein Hemd ausziehen?«
    Schweigend wie ein vertrauensvolles Kind zog Damon seine schwarze Jacke und sein Hemd aus. Während Elena ihn dann in die richtige Position rückte, legte er sich quer über ihren Schoß, sein Rücken hart von Muskeln und bleich vor dem dunklen Hintergrund des Bodens zu beiden Seiten.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ihn auf diese Weise loszuwerden - ihn durch das Loch zu ziehen, durch das er eingedrungen ist -, das wird wirklich wehtun.«
    »Gut«, ächzte Damon. Dann vergrub er das Gesicht in seinen geschmeidigen, muskulösen Armen.
    Elena benutzte die Fingerspitzen, um seinen Nacken nach dem abzutasten, wonach sie suchte. Ein weicher Punkt. Eine Blase. Als sie die Stelle fand, kniff sie sie mit den Fingernägeln zusammen, bis plötzlich Blut hervorquoll.
    Die Blase wollte sich ihr entziehen, indem sie sich tiefer in die Haut zurückzog, aber Elena bohrte ihre scharfen Fingernägel in Damons Fleisch - und der Malach war zu langsam. Endlich ... hielt sie ihn fest zwischen dem Daumennagel und zwei weiteren Fingernägeln.
    Der Malach lebte noch und war hinreichend

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