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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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vielleicht.
    Der Schock ließ ihn prompt vom Ast fallen - ohne dass er sich sofort seiner vampirischen Fähigkeit zu schweben bedient hätte.
    Ein langer, hagerer Arm wurde ausgestreckt, um ihn aufzufangen, um ihn in Sicherheit zu ziehen, und Damon blickte in ein Paar lachender, goldener Augen.
    Wer zur Hölle bist du, sandte er aus. Er machte sich keine Sorgen, dass die Liebenden im Mondlicht etwas davon bemerkt haben könnten. Nicht mal ein Drache oder eine Atombombe würden jetzt noch ihre Aufmerksamkeit erringen können.
    Ich bin zur Hölle Shinichi, antwortete der andere Junge. Sein Haar war das Seltsamste, das Damon seit langer Zeit gesehen hatte. Es war glatt und glänzend und überall schwarz bis auf einen ungleichmäßigen Saum von dunklem Rot an den Spitzen. Die Strähnen, die er sich achtlos aus den Augen schüttelte, mündeten ebenfalls in blutroten Spitzen, genauso wie die feinen Härchen um seinen Kragen herum - denn er trug das Haar relativ lang. Es sah aus, als leckten tanzende, lodernde Flammenzungen an den Haarspitzen, und das schien gut zu seiner Antwort zu passen. Denn wenn irgendjemand ein direkt aus der Hölle kommender Teufel sein konnte, dann dieser Junge.
    Andererseits waren seine Augen so rein und golden wie die eines Engels. Die meisten Leute nennen mich aber einfach nur Shinichi, fügte er nüchtern an Damon gewandt hinzu und ließ kleine Fältchen rund um diese Augen erscheinen, zum Zeichen, dass es ein Scherz war. Jetzt kennst du meinen Namen. Wer bist du?
    Damon sah ihn lediglich schweigend an.

KAPITEL VIERZEHN

    Elena erwachte am nächsten Morgen in Stefanos schmalem Bett. Sie erkannte dies, noch bevor sie ganz und gar wach war, und hoffte inständig, dass sie Tante Judith am vergangenen Abend irgendeine vernünftige Ausrede aufgetischt hatte. Am vergangenen Abend - die bloße Vorstellung davon war extrem verwirrend. Was hatte sie geträumt, dass dieses Erwachen so außergewöhnlich schien? Sie konnte sich nicht erinnern - Himmel, sie konnte sich an gar nichts erinnern!
    Und dann erinnerte sie sich an alles.
    Woraufhin sie mit einem Ruck, der noch gestern dazu geführt hätte, dass sie davongeflogen wäre, auffuhr und ihre Erinnerungen erforschte.
    Tageslicht. Sie erinnerte sich an Tageslicht, strahlendes Licht, das sie traf - und sie hatte ihren Ring nicht. Sie warf einen verzweifelten Blick auf beide Hände.
    Kein Ring. Und sie saß in einem Strahl von Sonnenlicht und es verletzte sie nicht.
    Es war unmöglich. Sie erinnerte sich schemenhaft - eine Erinnerung, die jede Zelle ihres Körpers durchdrang -, dass Tageslicht sie töten würde. Sie hatte diese Lektion durch einen einzigen Sonnenstrahl auf ihrer Hand gelernt. Niemals würde sie diesen sengenden, glutheißen Schmerz vergessen. Geh nirgendwohin ohne den Lapislazuli-Ring, der schon für sich genommen wunderschön war, aber noch viel schöner wurde in dem Wissen darum, dass er ihr Retter war. Ohne ihn könnte sie vielleicht, würde sie ... Oh. Oh.
    Aber das war bereits geschehen, nicht wahr?
    Sie war gestorben. Hatte sich nicht einfach verwandelt wie damals, als sie zu einem Vampir geworden war, sondern war den wahren Tod gestorben, von dem es keine Wiederkehr gab. Nach ihrer persönlichen Philosophie hätte sie in namenlose Atome zerfallen oder direkt in die Hölle wandern müssen.
    Stattdessen war sie nicht wirklich irgendwohin gegangen. Sie hatte einige Träume gehabt, in denen ihr Leute väterliche - oder mütterliche - Ratschläge gaben - und sie erinnerte sich daran, das ausnehmend starke Bedürfnis gehabt zu haben, Menschen zu helfen, die sie plötzlich viel leichter verstand. Der Schultyrann? Sie hatte bekümmert beobachtet, wie sein betrunkener Vater Abend für Abend seinen Zorn an ihm ausließ. Das Mädchen, das niemals seine Haus-aufgaben machte? Von ihr wurde erwartet, dass sie drei jüngere Geschwister großzog, während ihre Mutter den ganzen Tag im Bett lag. Allein das Füttern und Wickeln des Babys kostete sie alle Zeit, die sie hatte. Es gab für jedes Verhalten einen Grund und jetzt konnte sie ihn sehen.
    Sie hatte sogar durch ihre Träume mit anderen kommuniziert. Und dann war einer der Uralten in Fell's Church aufgetaucht und es hatte sie alle Kraft gekostet, seine Einmischung in die Träume zu ertragen und nicht wegzulaufen. Über ihre Träume hatte sie Bonnie dazu gebracht, Stefano um Hilfe zu bitten - und Damon war dabei versehentlich ebenfalls gerufen worden. Elena hatte ihnen so gut wie möglich

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