Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
reagierte nicht auf diesen Gedanken, daher blieb er im Dunkeln.
    Im Dunkeln. Das war genau das, woran er sich gewöhnt hatte, woher er gekommen war. Sie würden alle ihre getrennten Wege gehen, die Menschen in ihre warmen, trockenen Häuser und er zu einem Baum im Wald. Elena würde natürlich bei Stefano bleiben.
    Natürlich.
    »Unter den gegebenen Umständen werde ich nicht au revoir sagen«, bemerkte Damon und schenkte Elena ein strahlendes Lächeln, während sie ihn ernst ansah.
    »Wir werden einfach ›Lebewohl‹ sagen und es dabei belassen.«
    Es kam keine Antwort von den Menschen.
    »Da-mon.« Elena weinte jetzt.
    Bitte. Bitte.
    Damon trat hinaus in die Dunkelheit.
    Bitte ...
    Er rieb sich den Hals und ging weiter.

KAPITEL DREIZEHN

    Es war viel später in dieser Nacht, und Elena konnte nicht schlafen. Sie wolle nicht in diesem hohen Raum eingesperrt sein, sagte sie. Insgeheim machte Stefano sich Sorgen, dass sie hinausgehen und die Malach aufspüren wollte, die den Wagen angegriffen hatten. Aber er glaubte nicht, dass sie imstande war zu lügen, nicht jetzt, und sie stieß immer wieder gegen das geschlossene Fenster und meldete ihm, dass sie lediglich Luft wolle. Luft von draußen.
    »Wir sollten dich in Kleider stecken.«
    Aber Elena war verwirrt - und halsstarrig. Es ist Nacht... dies ist mein Nachtgewand, sagte sie. Mein Taggewand hat dir nicht gefallen. Dann stieß sie wieder gegen das Fenster. Ihr »Taggewand« war sein blaues Hemd gewesen, das ihr, mit einem Gürtel getragen, als ein sehr kurzes Kleid gerade bis zur Mitte der Oberschenkel gereicht hatte.
    Im Augenblick entsprach das, was sie wollte, so exakt seinen eigenen Wünschen, dass er ... ein schlechtes Gewissen deswegen hatte. Aber er ließ sich überreden.
    Hand in Hand schwebten sie in die Lüfte, Elena wie ein Geist oder Engel in ihrem weißen Nachtgewand, Stefano ganz in Schwarz; er spürte, wie er beinahe verschwand, wo die Bäume das Mondlicht verdeckten. Schließlich landeten sie im Alten Wald, wo sich Baumskelette mit lebenden Ästen vermengten. Stefano versuchte, die Umgebung mit seinen jüngst geschärften Sinnen so weit wie möglich abzutasten, konnte aber nur die üblichen Bewohner des Waldes finden, die langsam und zögernd zurückkehrten, nachdem Damons Machtexplosion sie verschreckt hatte. Igel. Rehe. Fuchsrüden und eine arme Fähe mit zwei Jungen, die wegen ihrer Kinder nicht hatte weglaufen können. Vögel. All die Tiere, die halfen, den Wald zu dem wunderbaren Ort zu machen, der er war.
    Nichts, das sich wie Malach anfühlte oder den Eindruck machte, als könnte es irgendwelchen Schaden anrichten.
    Er begann sich zu fragen, ob Damon die Kreaturen, die ihn beeinflusst haben sollten, lediglich erfunden hatte. Damon war ein ungemein überzeugender Lügner.
    Er hat die Wahrheit gesagt, zirpte Elena. Aber die Malach sind entweder unsichtbar oder sie sind inzwischen verschwunden. Deinetwegen. Aufgrund deiner Macht.
    Er sah sie an und stellte fest, dass sie ihn mit einer Mischung aus Stolz und jenem anderen Gefühl betrachtete, das nur allzu leicht zu identifizieren war - aber es war umso verblüffender, es unter freiem Himmel auf Elenas Gesicht zu sehen.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und die klassischen Linien ihres Gesichtes leuchteten rein und bleich im Mondlicht.
    Ihre Wangen waren rosig und ihre Lippen leicht geschürzt.
    Oh ... Hölle, dachte Stefano wild.
    »Nach allem, was du durchgemacht hast«, begann er und beging seinen ersten Fehler. Er griff nach ihren Armen. Und dort begann irgendeine Art von Zusammenspiel zwischen seiner Macht und ihrer und schraubte sich in einer sehr langsamen Spirale aufwärts.

    Er konnte Elenas Wärme spüren. Die süße Weichheit ihres Körpers. Sie wartete noch immer, die Augen geschlossen, auf ihren Kuss.
    Wir können ganz von vorn anfangen, schlug sie hoffnungsvoll vor.
    Und das war durchaus die Wahrheit. Er wollte ihr jene Gefühle zurückgeben, die sie ihm in seinem Zimmer entgegengebracht hatte. Er wollte sie fest an sich drücken; er wollte sie küssen, bis sie zitterte. Er wollte, dass sie vor Wonne schmolz.
    Und er konnte es tun. Nicht nur weil man, wenn man ein Vampir war, das eine oder andere über Frauen lernte, sondern weil er Elena kannte. Sie waren im Herzen wirklich eins, waren eine Seele.
    Bitte, zirpte Elena.
    Aber sie wirkte jetzt so jung, so verletzbar in ihrem reinen, weißen Nachtgewand, mit ihrer cremefarbenen Haut, die sich erwartungsvoll rötete. Es konnte nicht

Weitere Kostenlose Bücher