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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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-, bestand darin, seine Anwesenheit absolut zu verbergen. Dazu musste er all seine Barrieren senken. Sie würden selbst bei einer oberflächlichen Überprüfung auffallen. Aber das spielte keine Rolle, denn wenn niemand ihn sehen konnte, konnte ihn niemand finden.
    Und daher war er in Sicherheit. Quod erat demonstrandum.
    Nachdem er heute Nacht die Pension verlassen hatte, war er in den Alten Wald hinausgegangen, um sich einen Baum zu suchen, in dem er schmollen konnte.
    Natürlich machte er sich nicht im Geringsten darüber Gedanken, was menschlicher Abschaum von ihm hielt. Das wäre schließlich so, als sorgte er sich darum, was ein Huhn von ihm dachte, kurz bevor er ihm den Hals umdrehte. Und unter all den Dingen, die ihn am wenigsten interessierten, stand die Meinung seines Bruders an erster Stelle.
    Aber Elena war dort gewesen. Doch selbst wenn sie verstanden hatte - und sich bemüht hatte, die anderen dazu zu bringen, ebenfalls zu verstehen -, es war einfach zu demütigend, vor ihren Augen aus dem Haus geworfen zu werden.

    Und so habe ich mich zurückgezogen, dachte er voller Bitterkeit, in die einzige Zuflucht, die ich ›Zuhause‹ nennen kann. Obwohl das ein wenig übertrieben war, da er die Nacht im besten - und einzigen - Hotel von Fell's Church hätte verbringen können oder mit unzähligen süßen jungen Mädchen, die einen erschöpften Reisenden vielleicht einladen würden, etwas zu trinken ... Wasser.
    Eine Woge der Macht würde dafür sorgen, dass die Eltern schliefen, und er hätte bis zum Morgen ein Dach überm Kopf haben können, ebenso wie einen warmen, willigen Snack neben sich.
    Aber er war in wütender Stimmung, und er wollte einfach allein sein. Er hatte ein wenig Angst davor zu jagen. In seiner gegenwärtigen Gemütsverfassung würde er sich bei einem in Panik geratenen Tier nicht beherrschen können. Er konnte nur an eins denken: Er wollte zerreißen und zerfetzen und jemanden sehr, sehr unglücklich machen.
    Doch die Tiere kamen zurück, wie er bemerkte, sorgfältig darauf bedacht, nur seine gewöhnlichen Sinne zu benutzen und keine anderen, die seine Anwesenheit verraten hätten. Die Nacht des Grauens war für die Tiere vorüber, und sie schienen schnell zu vergessen.
    Dann, gerade als er sich bequem auf einem Ast zurücklehnte und sich wünschte, dass zumindest Matt sich irgendeine Art von schmerzhafter und dauerhafter Verletzung zugezogen hätte, erschienen sie. Wie aus dem Nichts. Stefano und Elena. Hand in Hand schwebten sie wie ein glückliches, geflügeltes shakespearesches Liebespaar, als sei der Wald ihr Zuhause.
    Zuerst konnte er es kaum glauben.
    Und dann, gerade als er drauf und dran war, sich mit donnerndem Sarkasmus auf sie zu stürzen, begann ihre Liebesszene.
    Direkt vor seinen Augen.
    Sie waren sogar bis auf seine Höhe hinaufgeschwebt, als wollten sie es ihm eigens unter die Nase reiben. Sie begannen, sich zu küssen und zu liebkosen und ...
    mehr.
    Sie hatten ihn zu einem unfreiwilligen Voyeur gemacht, obwohl er immer wütender und immer unwilliger geworden war, während die Zeit verstrich und ihre Zärtlichkeiten immer leidenschaftlicher wurden. Er hatte mit den Zähnen geknirscht, als Stefano Elena sein Blut angeboten hatte. Er hatte schreien wollen, dass es eine Zeit gegeben habe, da dieses Mädchen ihm willig gewesen sei, da er sie hätte leer trinken können, bis sie glücklich in seinen Armen gestorben wäre, eine Zeit, da sie dem Klang seiner Stimme instinktiv gehorcht habe und der Geschmack seines Blutes sie in seinen Armen den Himmel habe finden lassen.
    Und jetzt lag sie ganz offensichtlich in Stefanos Armen.
    Das war das Schlimmste gewesen. Er hatte die Nägel in seine Handflächen gegraben, als Elena sich wie eine lange, anmutige Schlange um Stefano geschlungen und ihren Mund auf seinen Hals gedrückt hatte, während Stefano das Gesicht mit geschlossenen Augen himmelwärts neigte.
    Um der Liebe aller Höllendämonen willen, warum konnten sie es nicht einfach hinter sich bringen?
    Das war der Moment, in dem ihm auffiel, dass er nicht allein auf seinem gut gewählten, behaglichen Baum war.

    Da war noch etwas anderes, das gelassen direkt neben ihm auf dem großen Ast saß. Es musste aufgetaucht sein, während er in die Liebesszene und seinen eigenen Zorn vertieft gewesen war, aber trotzdem bedeutete das, dass dieses Wesen ziemlich gut sein musste. Seit mehr als zwei Jahrhunderten hatte sich niemand mehr so an ihn herangeschlichen. Seit drei Jahrhunderten

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